Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 8. Mai 2019, Teil 7
Redaktion
Los Angeles (Weltexpresso) - Josephines spektakuläre Behausung an der französischen Riviera hat Produktionsdesignerin Alice Normington bis ins kleinste Detail durchkonzipiert. „Alice ist ein echtes Genie“, so Addison. „Wir mussten entscheiden, ob wir dem Haus einen modernen Look verpassen oder beim klassischen Luxus Südfrankreichs bleiben. Am Ende hat der moderne Look das Rennen gemacht.“
Der fertige Film durfte allerdings auch nicht zu fortschrittlich wirken. „Unser Ziel war, dass sich alles nach der Gegenwart anfühlt. Dann haben wir mit einer Prise zeitloser Eleganz gewürzt. Außerdem wollten wir vermeiden, dass unser Szenenbild wie irgendein x-beliebiges Filmset in Hollywood aussieht. Eine große Herausforderung war also, einen Look zu erschaffen, der eher nach Mittelmeerraum aussieht als nach Kalifornien. Eleganz war ebenfalls ein großer Faktor. Josephines Welt musste opulent sein – das Casino luxuriös, das Hotel weitläufig und die Einrichtung verschwenderisch.“
Tatsächlich weckt der einladend-elegante Look von Beaumont-sur-Mer Sehnsüchte. „Ich war noch nie zuvor an einem Set, bei dem ich mir so sehr gewünscht habe, dass es mein eigenes Haus wäre“, lacht Hathaway. „Ich hätte Alice am liebsten zu mir eingeladen und sie dort alles exakt so nachbauen lassen.“
Was bei Hathaway nur Gedankenspiele waren, setzte Wilson in die Tat um: Sie kaufte kurzerhand eine Reihe von Möbelstücken, die eigens für Josephines Haus entstanden waren. „Ich habe so ziemlich alle Möbel gekauft, die im Film zu sehen sind“, so Wilson. „Das alles kommt jetzt in mein Haus in Sidney. Das war einer der Vorteile für mich als Produzentin – ich hatte Vorkaufsrecht bei den Requisiten.“
GLAM GIRLS – HINREISSEND VERDORBEN spielt größtenteils in Südfrankreich. Die Dreharbeiten fanden jedoch auf der Lieblingsinsel der Deutschen statt – Mallorca. „Das war eine ungewöhnliche Entscheidung, aber wir haben nicht bereut, auf Mallorca gedreht zu haben. Die Lage im Mittelmeer ist perfekt, wir hatten eine herrliche Kulisse mit wunderschönen Bäumen, blauem Himmel und Meer“, sagt Addison.
Wer würde sich auch darüber beklagen, auf einer malerischen Insel drehen zu müssen und dabei lokale Spezialitäten zu verputzen? „Wir waren in der Nebensaison dort und haben nach ‚französischem Modell‘ gearbeitet. Das bedeutet, dass die Mittagspause ausfällt, man aber früh Feierabend macht“, erklärt Wilson. „Wir haben uns nach Drehschluss also alle auf der Terrasse getroffen, Tapas gegessen und den Sonnenuntergang genossen. Es war wirklich traumhaft. Solche Erfahrungen mit dem gesamten Cast und der Crew macht man wirklich nicht bei jedem Film.“
Und wie stand es mit der Kleidung der Darsteller? „Die Kostüme waren wunderschön und absolut makellos“, so Addison. „Dafür haben wir unserer fantastischen Kostümbildnerin Emma Fryer zu danken. Sie hat ein einzigartiges Händchen dafür, Leute elegant und geschmackvoll anzuziehen. Emma und Annie hatten riesigen Spaß daran, die Garderobe für Josephine zusammenzustellen. Ihre Outfits sind ganz besonders extravagant, weil sie als Hochstaplerin verschiedene Charaktere verkörpert. Selbst das, was sie zu Hause trägt, sieht umwerfend aus. Ihr Look ist einfach unvergleichlich.“
Es ist also Emma Fryers Verdienst, dass die elegante Gaunerin Beaumont-sur-Mer perfekt gekleidet unsicher machen kann – und das trotz eines relativ schmalen Budgets. „Ohne Emma hätte die Figur der Josephine schlicht nicht funktioniert“, sagt Hathaway. „Ich habe lange mit ihr über Josephines verschiedene Rollen diskutiert. Wir haben detailliert besprochen, was die verschiedenen Charaktere tragen sollten und wie ihre Hintergrundgeschichten aussehen. Emma ist dann einfach losgezogen und hat all das perfekt umgesetzt.“
Die Darsteller: Verschwörer und Verschaukelte
Josephine hat eine kleine, loyale Gruppe um sich geschart, die sie bei ihren Betrugsfeldzügen unterstützt. Die Polizeichefin von Beaumont-sur-Mer etwa hilft ihr dabei, ihre Zielpersonen auszusuchen und die Gaunereien vorzubereiten. Ihr Butler Albert sorgt dafür, dass alles ungestört über die Bühne geht. „Unter den Darstellern dieses Films finden sich einige der talentiertesten und humorvollsten Menschen, mit denen ich jemals zusammenarbeiten durfte“, schwärmt Hathaway. „Ich musste mich sehr zurückhalten, in den Szenen mit Ingrid Oliver nicht laut loszulachen. Und Nick bringt es fertig, urkomisch zu sein, ohne ein einziges Wort zu sagen. Mit einem solchen Cast ist es einfach, selbst Top-Leistungen abzuliefern.“
Das Ziel, das Josephine und Penny schließlich auswählen, ist der streberhafte Tech-Millionär Thomas Westerberg (Alex Sharp). Seinen Reichtum verdankt er einer immens erfolgreichen App namens „You’re Burnt“, die einer beleidigenden Variante von Snapchat ähnelt: Sie sendet Freunden beleidigende Inhalte, die sich nach 10 Sekunden von selbst wieder löschen. „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir Alex an Bord hatten. Er ist nicht nur Tony-Award-Preisträger, sondern auch ein talentierter Theaterschauspieler, der an der Juilliard School ausgebildet wurde. Durch sein Können verleiht er Thomas unglaublich viel Charakter.“
In seiner Rolle ernst zu bleiben, ist Alex Sharp angesichts der Art und Weise, wie Wilson und Hathaway ihn in die Mangel nehmen, sicher nicht ganz leichtgefallen. „Thomas steht ja die meiste Zeit zwischen diesen zwei wahnsinnigen Frauen, die von beiden Seiten an ihm herumzerren. Er macht das einfach traumhaft“, sagt Addison. „Er spielt diesen bedauernswerten, verschüchterten, herzensguten und vollkommen arglosen Typen, der unverschuldet in einer Welt landet, in der Dinge passieren, die eigentlich nicht passieren sollten. Er ist so unschuldig, dass man ihn unweigerlich bedauert, als Penny und Josephine ihn ins Visier nehmen.“
Es ist eine verrückte Welt: Sharp, ein Brite, spielt einen Amerikaner, während Hathaway, eine Amerikanerin, eine Britin spielt – außer, wenn sie in die Rolle einer deutschen Ärztin schlüpft. Der einzige Mensch, der im Film tatsächlich mit seinem eigenen Akzent spricht, ist Rebel“, lacht Addison.
Nach Drehschluss saß die Gruppe oft noch bei Tapas und Wein zusammen. Damit ging der Spaß erst richtig los. „Nach Feierabend haben die Leute wieder ganz normal geredet – das war mitunter ernsthaft verstörend“, so Addison. „Unser Produzent ist eines Abends mit Alex ins Theater gegangen. Natürlich hat Alex dann mit seinem normalen britischen Akzent gesprochen. Der Produzent erzählte später, dass er sich den ganzen Abend nicht entspannen konnte – er wusste einfach nicht, wer dieser Typ war.“
Hathaway hat das Projekt sehr beeindruckt. „Alle haben den Film ernstgenommen“, erinnert sie sich. „Natürlich war uns allen klar, dass wir hier eine Komödie drehen. Trotzdem wollen wir alle jederzeit Spitzenleistungen abliefern. Ich bin stolz, dass ich Teil dieses Ensembles sein durfte.“
Nichtsdestotrotz gab es auch jede Menge weniger ernste Momente am Set – und die mochte Hathaway besonders gerne. „Ich habe während der Dreharbeiten unglaublich viel gelacht“, erinnert sie sich. „Natürlich ist ein Take ruiniert, wenn man während der Aufnahme lachen muss. Mir ist das trotzdem bestimmt mindestens einmal täglich passiert. Einen Film zu drehen und dabei einfach den ganzen Tag durchzukichern, ist eine fantastische Erfahrung. Ich hoffe, dass der Film dem Publikum ebenso viel Spaß bereitet wie uns die Dreharbeiten.“
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Info:
BESETZUNG
Rolle Schauspieler Synchronstimme
Penny REBEL WILSON Uschi Hugo
Josephine ANNE HATHAWAY Marie Bierstedt
Thomas ALEX SHARP Henning Nöhren
Mathias CASPER CHRISTENSEN Stefan Gossler
Brigitte NGRID OLIVER Meike Finck
Albert NICHOLAS WOODESON Michael Tietz
Howard Bacon DEAN NORRIS Bodo Wolf
Jeremy TIMOTHY SIMONS Sascha Rotermund
Shiraz HANNAH WADDINGHAM Christin Marquitan
Abdruck aus dem Presseheft