Bildschirmfoto 2019 08 01 um 11.20.54Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 1. August 2019, Teil 2

Redaktion

München (Weltexpresso) - Leberkäse, auch Fleischkäse genannt.
Inhalt völlig ungeklärt. Metzger hüllen sich in Schweigen, wenn sie gefragt werden, welche Substanzen den Leberkäs im Detail ausmachen (siehe auch Weißwurst). Nach dem historischen Vorbild des Earl of Sandwich, der sich sein Abendessen einfach zwischen zwei Brotscheiben platzieren ließ, damit er weiter ungehindert Bridge spielen konnte, wurden in den siebziger Jahren der Bundesrepublik Deutschland ähnliche Ernährungsformen ausprobiert.

Welcher Metzger zuerst auf die Idee kam, eine Semmel aufzuschneiden, um dann eine Scheibe Leberkäse dazwischen zu legen, ist noch ungeklärt. Die Staffelung Semmeloberseite-Leberkäse-Semmelunterseite erwies sich aber schnell als überzeugend: Während des Verzehrs lässt es sich gleichzeitig bequem Bulldog fahren, Rauchen, Biertrinken, Bieseln oder Fingerhackeln, allerdings nicht Schuhplatteln oder Fußballspielen. Mitunter droht der Leberkäs sogar Weißwürste und Schweinsbraten als kulinarisches Hauptklischee Bayerns zu verdrängen, obwohl der Nährwert ungefähr gleichwertig ist. In derselben Ära wie die Leberkässemmel dürfte übrigens die Mohrenkopf- oder Negerkusssemmel (heute Schoko-Kuss) entstanden sein, die aber bis heute auf ihren Siegeszug 
wartet.

Nicht nur durch Rita Falks Bestseller LEBERKÄSJUNKIE ist diese Delikatesse in die Kulturgeschichte eingegangen. Es finden sich viele Leberkäs-Bezüge in der bayerischen Literatur, von Gerhard Polt, Ottfried Fischer und Franz Xaver Bogner bis zu Doctor Döblingers Kasperltheater. Karl Valentin schrieb an einen Freund folgendes bedenkliche Bekenntnis: „Ich und Fräulein Karlstadt allein trinken täglich 15 Maß Bier und essen täglich an die 4 Pfund Leberkäs.“ Aber auch international hat der Leberkäse in den schönen Künsten seinen Zauber entwickelt: So hat Elvis Presley persönlich den Koch auf seinem Anwesen „Graceland“ über Wochen angewiesen, jeden Abend Leberkäse zuzubereiten, bis die Familie des Sängers irgendwann rebellierte. Der Koch bereitete danach wechselnde Speisen für die Angehörigen zu. Nur Elvis aß weiter fleißig seinen Leberkas. Und sah auch bald so aus.

Foto:
© Verleih

Info:
Besetzung
Franz Eberhofer Sebastian Bezzel
Rudi Birkenberger Simon Schwarz
Susi Lisa Maria Potthoff
Oma Eberhofer Enzi Fuchs
Papa Eberhofer Eisi Gulp
Leopold Eberhofer Gerhard Wittmann
Mooshammer Liesl Eva Mattes
Raphael Schäfer Robert Stadlober
Conny Ziegler Manuel Rubey
Frau Grimm Anica Dobra
Buengo Castro Dokyi Affum
Dienststellenleiter Moratschek Sigi Zimmerschied

Abdruck aus dem Presseheft