Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 26. September 2019, Teil 4
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) - In der Nähe des Städtchens Mossingham muss ein UFO notlanden, das wird von einem Mann beobachtet, der gerade seinen Hund ausführt. Als allerdings die Polizei unter der Leitung von Agent Red anrückt, ist kein Raumschiff zu sehen.
In der Zwischenzeit hat Shaun auf der Mossy Bottom Farm ganz andere Probleme, denn alles was er und seine Schaffreunde anfangen und was Spaß macht, wird von Bitzer verboten, wie zum Beispiel Fahrrad fahren, Frisbee spielen (wobei die Scheibe allerdings im Mähdrescher des Farmers landet) und natürlich ist Grillen in der Scheune ist auch verboten. Shaun bestellt daraufhin ein paar Pizzen.
Als der Farmer das mit dem abgestürzten UFO in der Zeitung liest und auch noch seltsame Kreise in seinem Weizenfeld findet, will er Farmageddon bauen, einen Ufo-Vergnügungspark. Er hofft, mit dem eingenommenen Geld einen neuen traumhaften roten Mähdrescher kaufen zu können. Beim Bau soll ihm Bitzer helfen, der daraufhin gleich mal die Schafherde mit anstellt.
Inzwischen hat LU-LA, das kleine Alien-Mädchen, das allein mit dem Raumschiff auf die Erde gekommen ist, zusammen mit der Pizza-Lieferung die Mossy Bottom Farm erreicht (sie hat inzwischen die Pizzen aufgegessen) und trifft dort auf Shaun. Der merkt schnell, dass seine neue bezaubernde außerirdische Freundin einige erstaunliche Fähigkeiten besitzt und dass man mit ihr jede Menge neue Abenteuer erleben kann. Doch er muss auch erkennen, dass LU-LA manchmal doch etwas über das Ziel hinausschießt, wenn sie z.B. den Süßigkeiten in einem Supermarkt nicht widerstehen kann.
Doch letztendlich hat LU-LA auch Heimweh. Deshalb machen sich Shaun und seine Schaffreunde daran, den außerirdischen Besuch sicher wieder nach Hause zu bringen. Doch so einfach ist das nicht, denn neben Bitzer, der ihre Vorbereitungen misstrauisch verfolgt, ist da vor allem noch Agent Red und ihre Mitarbeiter, die das Raumschiff und das Alien unbedingt in ihre Hände bekommen wollen...
Nachdem der britische Knet-Animationsfilm "Shaun das Schaf - Der Film" (2015) von Aardman Animations weltweit über 100 Millionen Dollar eingespielt hat, folgt jetzt mit "Shaun das Schaf - Der Film: UFO-Alarm" das Sequel über den wuscheligen, verschmitzten und neugierigen Unruhestifter und seine Freunde von der Mossy Bottom Farm. Die deutschen Fernsehzuschauer kennen das pfiffige Schaf aber schon als Seriendarsteller. Denn die kurzen Geschichten werden in Deutschland bei KiKA und im ersten Fernsehprogramm seit April 2007 einzeln und im Rahmen der "Sendung mit der Maus" gezeigt.
Regie führen dieses Mal Richard Phelan und Will Becher, während Mark Burton, der Regisseur des ersten Films, zusammen mit Jon Brown das Drehbuch erstellt hat.
Neben den bekannten Figuren wie Shaun und seine Schaffreunde, dem Hütehund Bitzer, den Schweinen oder dem Bauern, haben zwei neue Charaktere wichtige Rollen. Da ist erst einmal LU-LA, die niedliche lila Außerirdische, die während ihre Eltern schliefen durch eine Spielerei an ihrem UFO allein (nur mit ihrem Kuscheltier) ihren Heimatplaneten verlassen hat und die glücklicherweise ein paar sehr überraschende Fähigkeiten zeigen kann. Sie entwickelt aber auch eine Vorliebe für Pizza und vor allem für Süßigkeiten. Letztendlich hat sie aber großes Heimweh und Shaun und seine Freunde setzten alles daran, sie entweder nach Hause zurück zu bringen, oder aber die Eltern zu informieren, damit die sie abholen können.
Ebenfalls eine größere Rolle spielt Agent Red. Sie hatte als Kind eine seltsame Erscheinung gehabt und diese auch gezeichnet. Ihr hat allerdings in all den Jahren niemand geglaubt. Deshalb will sie jetzt unbedingt das Raumschiff und seine Besatzung finden - und das um jeden Preis und mit wenig erlaubten und sehr vielen unerlaubten Mitteln.
Da der Farmer meint, mit dem UFO-Spuk Geld verdienen zu können, treffen letztendlich alle Handlungsstränge in Farmageddon zusammen.
Wie im ersten Film sind auch in diesem liebevoll gestalteten Film viele der Szenen eine geknetete Hommage an die Slapsticks in Stummfilmen. Hier dienen als Hintergrundgeschichten natürlich Steven Spielbergs "E.T. - der Außerirdische" (1982) oder auch "Star Wars" (ab 1977). Dabei kommen die Macher - wie schon im ersten Film und in den TV-Kurzfilmen - eigentlich ohne gesprochene Dialoge aus. Wenn man als Regisseur allerdings ohne Worte auskommen will, muss man die Geschichte mit visuellen Mitteln zu erzählen. Dadurch verstehen Kinder und auch Erwachsene die Unterhaltungen ohne Probleme. Natürlich sind die visuellen Gags wieder mit treffsicherem Timing wunderbar aufeinander abgestimmt.
"Shaun das Schaf - Der Film: UFO-Alarm" wurde von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) mit dem Prädikat "besonders wertvoll" ausgezeichnet, da in dem amüsanten und spannenden Film die Form der Animation, die klassische und liebevoll ausgearbeitete Knet-Animation mit digitalen Effekten spielerisch und elegant verbunden wurden.
Wie die meisten anderen Aardman Produktionen zeichnet sich der Film auch wieder durch großen Detailreichtum aus, so dass einige Feinheiten erst beim zweiten oder dritte Ansehen auffallen. Dadurch ist ein bezaubernder Animationsspaß entstanden. Sowohl die Erwachsenen als auch die Kinder werden an der Story und auch an den schwungvollen actionreichen Passagen ihren Spaß haben, auch wenn die Kinder möglicherweise die eine oder andere Szene nicht verstehen werden.
Kurz gesagt: "Shaun das Schaf - Der Film: UFO-Alarm" ist ein unbedingt sehenswerter Film für die ganze Familie.
Foto: Shaun und LU-LA © Aardman Animations Ltd und StudioCanal GmbH
Info:
Shaun das Schaf - Der Film: UFO-Alarm (Großbritannien 2019)
Originaltitel: Shaun the Sheep Movie: Farmageddon
Genre: Animation, Komödie, Familienfilm
Filmlänge: 87 Minuten
Regie: Richard Phelan, Will Becher
Drehbuch: Mark Burton, Jon Brown
Sprecher: Justin Fletcher, John Sparkes u.a.
Verleih: StudioCanal GmbH
FSK: ab 0 Jahren
Kinostart: 26.09.2019