f report1Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 7. November 2019, Teil 31

Redaktion

New York (Weltexpresso) - Die Rolle von Senatorin Dianne Feinstein besetzten die Filmemacher mit der vierfachen Oscarpreisträgerin Annette Bening. „Die Idee, Annette dafür zu engagieren, entstand in einem Gespräch zwischen Jennifer Fox und mir“, sagt Burns. „Wie so viele Zuschauer habe ich ihre Arbeit immer geschätzt. Außerdem ist sie politisch sehr versiert. Sie ist eine extrem inspirierende Person, die bei Entscheidungen ihre Bedürfnisse und Interessen als Künstlerin und als Mensch miteinbezieht. Ich kann nicht oft genug wiederholen, wie wichtig sie für THE REPORT war.“

Fox erinnert sich, wie ihr klar wurde, dass Bening stark zum Erfolg des Films beitragen konnte. „Wir machten ein paar Proben in Scotts Esszimmer in New York. Als wir Annettes Stimme und Tonfall als Dianne Feinstein hörten, wussten wir alle sofort, dass das etwas Besonderes werden würde.“ Benings ausgeprägtes Verständnis für die politischen Zusammenhänge und die filmische Dramaturgie halfen den Filmemachern, das Drehbuch zu präzisieren. „Wir sind es zusammen Wort für Wort durchgegangen“, erzählt Fox. „Sie sagte Sätze wie: ‚Wir müssen diese Zeile genau erklären, damit wir das Publikum nicht verlieren.“ Sie stellte unendlich viele kluge Fragen. Dadurch begriffen wir, dass wir einiges verändern mussten, um unsere Botschaft deutlich zu machen, sodass man sich damit identifizieren konnte.“

Burns fügt hinzu: „Annette verstand es sehr gut, die Distanz zwischen der Senatorin und Dan zu wahren, die sich aus den traditionellen Gepflogenheiten und der Hierarchie ergibt. Aus dieser Distanz erwächst eine unglaubliche Spannung, die den Film vorantreibt. Annette identifizierte sich mit der Integrität der Senatorin und ihrem Wunsch, das Richtige zu tun, während sie sich gleichzeitig an die Regeln des Senats zu halten hatte, um ihr politisches Überleben zu sichern. Man spürt den Zwiespalt, in dem sie steckt und das ist die Voraussetzung, um Dans schwierige Lage zu begreifen.“

Bening hat großen Respekt vor der Senatorin und ihrem Mitarbeiter: „Dianne Feinstein ist eine Heldin und Dan Jones ein Held. Von ihrer Charakterstärke profitieren wir jetzt alle, denn der Bericht ist nun öffentlich zugänglich. Man kann ihn selbst lesen und seine eigenen Schlussfolgerungen über die Entscheidungen der Regierung ziehen. Viele CIA-Mitarbeiter waren gegen die Veröffentlichung. Uns ist wichtig, zu vermitteln, dass wir nicht die CIA als Ganzes beschuldigen. Wir sagen, dass hier eine Gruppe von Menschen Entscheidungen getroffen haben, die wir anderen unerträglich finden und dass das System der gegenseitigen Kontrolle und des Machtgleichgewichts schließlich funktioniert hat, wenn auch verspätet, als der Bericht veröffentlicht wurde.“

Jones arbeitete über ein halbes Jahrzehnt für die echte Senatorin Feinstein und fand Benings Darstellung verblüffend real: „Annette ist einfach fantastisch. Kaum hatte sie die Rolle angenommen, vertiefte sie sich völlig darin und las den gesamten Bericht des Senats. Sie sah sich alle Reden von Senatorin Feinstein mehrmals an. Dann rief sie mich an und stellte mir tiefgreifende Fragen über den Bericht oder darüber, was vor und nach den Reden passiert war. Sie wollte es wirklich genau verstehen.“