Redaktion
Berlin (Weltexpresso) - Verena Fels spricht es aus: Socke ist gerade in seiner Unvollkommenheit die perfekte Identifikationsfigur für Kinder und hat nicht zuletzt deshalb so viele Fans, weil man seine schlechten Eigenschaften so gut nachvollziehen kann. In jedem von uns steckt etwas von Socke...
Als Socke von dem Schatz in den Bergen erfährt, fasst er sofort den Plan, ihn suchen zu gehen. Denn er wäre so gern der Bestimmer, und wenn er erst einmal die Königskrone hat, müssen ja alle auf sein Kommando hören... Katja Grübel erklärt, wie Socke es anstellt, seine Freunde für diesen Plan einzuspannen: „Auf ihre unterschiedlichen Arten und Weisen ringen alle um Anerkennung. Socke will dafür bewundert werden, dass er in allen möglichen Bereichen glänzt – dadurch ist er unheimlich anpassungsfähig. Er weiß, wie er die anderen herumkriegt, und er weiß, womit er locken kann.“ So ist zum Beispiel Eddi-Bär, nachdem Socke ihm einen kleinen Posten in seinem zukünftigen Königreich zugesagt hat, Feuer und Flamme für die Schatzsuche. Den kleinen Dachs dagegen nimmt Socke zunächst nur widerwillig mit. Dirk Beinhold: „Das Verhältnis von Rabe Socke und dem kleinen Dachs ist die emotionalste Ebene des Films. Es bewirkt etwas in Socke, als er erkennt, dass er den kleinen Dachs immer unterschätzt hat. Das ist schon eine Erkenntnis, gerade für einen Egoisten wie Socke.“
Wie schon in den ersten beiden Filmen ging es darum, auch und gerade für kleine Kino-Anfänger die richtige Balance von Humor und Spannung zu finden. Dabei ist Verena Fels überzeugt, dass „man auch nicht zu vorsichtig sein darf und die Kinder ernst nehmen muss. Die wollen Spannung haben, die wollen mitfiebern, und daher darf es auch einmal ernst und traurig sein.“
DER KLEINE RABE SOCKE – SUCHE NACH DEM VERLORENEN SCHATZ führt zwar die Geschichte von Socke und den anderen Tieren aus dem Wald fort, steht aber auch für sich und ist daher für alle genauso verständlich, die die beiden vorangegangenen Filme nicht gesehen haben. Tatsächlich ist der dritte Film ein idealer Einstieg in die Welt des kleinen Raben Socke, wie Beinhold sagt: „Der erste Film war eine Selbstfindungsgeschichte, der zweite Film ein rasantes Rennen; der dritte ist nun eine Rückkehr zur Kernmarke mit Opa Dachs als einziger neuer Figur.“
Wer die Filme und auch die Folgen der Fernsehserie kennt, kann sich darüber freuen, manche Elemente in neuer Form wiederzufinden. Kenner der Serienfolgen wird es nicht überraschen, dass es ausgerechnet die Biberbrüder sind, die es Socke, Eddi-Bär und dem kleinen Dachs bei der Schatzsuche schwermachen, wie Katja Grübel sagt: „In der Serie stören die Biberbrüder oft die Eintracht des Waldes, und sie stehen in Konkurrenz zu Socke – er ist immer angestachelt, wenn die etwas besser können als er...“.
Damit auch die jüngsten Zuschauer der Schatzsuche bis zum Schluss aufmerksam folgen können, unterteilten die Filmemacher die Geschichte in kleine Spannungsbögen und waren auch darum bemüht, jeder Figur ihre eigene kleine Geschichte zu geben, was auch für eher kleinere Parts wie die von Hase Löffel und dem Bibermädchen Fritzi galt.
So wird weitererzählt, was sich im zweiten Film schon angedeutet hatte: Fritzi vertieft ihre Freundschaft zu Socke und kommt einmal mehr als Erfinderin groß raus. Hase Löffel wiederum, der im Verlauf der Geschichte nichts Schöneres kannte, als Socke und seine Freunde zu verpetzen, wird am Schluss in die Gruppe wieder aufgenommen. Sein Dilemma erklärt Verena Fels so: „Er nimmt es einfach zu genau. Er will alles richtig machen und gehorcht Frau Dachs immer, aber er vergisst, dass man auch in der Gruppe zusammenhalten muss.“ Und auch Opa Dachs mag eine kleine Rolle sein, spielt aber eine große Rolle für Sockes Entwicklung, wie Katja Grübel erklärt: „Opa Dachs ist in gewisser Weise Spiegelbild für Socke. Seine Geschichte zeigt, wie weit einen so ein großer Ehrgeiz bringen kann. Er hat sich letztendlich aus der Gesellschaft ausgeschlossen und es ist ja auch Sockes Angst, dass er alleine und ohne Freunde dastehen könnte.“
Auch wenn die Filmemacher zur Vorbereitung klassische Schatzsucherfilme von „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“ bis „Indiana Jones“ sichteten, erzählt DER KLEINE RABE SOCKE – SUCHE NACH DEM VERLORENEN SCHATZ eine ganz eigene Geschichte, die an den speziellen Bedürfnissen des jungen Publikums ausgerichtet ist. Denn so spannend und dramatisch die Schatzsuche manchmal verläuft, sollten die Bedrohungen, denen Socke und seine Freunde ausgesetzt sind, kleine Kinogänger natürlich nicht verschrecken.
Ein Beispiel dafür ist etwa der Kampf auf dem Floß zwischen Socke und den Biberbrüdern. Verena Fels erklärt: „Socke und die Biberbrüder rangeln, aber kämpfen nicht und Socke gewinnt, indem er Artur seine Socke vors Gesicht hält. So wirkt das Ganze lustig und eben nicht aggressiv.“ Auch die Szene, in der der kleine Dachs sein Kuscheltier verliert, ist entsprechend ausbalanciert; Katja Grübel sagt: „Wenn das Kuscheltier vom kleinen Dachs ins Wasser fällt, ist das für kleine Kinder sehr emotional. Das ist ein Erlebnis, das direkt aus der Kinderwelt kommt. Aber der kleine Dachs findet Schnuffel ja sehr bald wieder; das ist einer dieser kleinen Spannungsbögen, nach denen man durchatmen kann.“
Foto:
© Verleih
Info:
Darsteller
DIE SPRECHER
Rabe Socke Jan Delay
Frau Dachs Anna Thalbach
Kleiner Dachs Nellie Thalbach
Opa Dachs Dieter Hallervorden
Bibermädchen Fritzi Ranja Bonalana
Eddie Bär Ulrich Smandek
Wildschwein Stulle Jens Andresen
Hase Löffel Monty Arnold
© Verleih
Info:
Darsteller
DIE SPRECHER
Rabe Socke Jan Delay
Frau Dachs Anna Thalbach
Kleiner Dachs Nellie Thalbach
Opa Dachs Dieter Hallervorden
Bibermädchen Fritzi Ranja Bonalana
Eddie Bär Ulrich Smandek
Wildschwein Stulle Jens Andresen
Hase Löffel Monty Arnold