Bildschirmfoto 2020 01 04 um 02.01.16Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 2. Januar 2020, Teil 9

Redaktion

Paris (Weltexpresso) - Bruno Dumont wurde 1958 im Norden Frankreichs, in Bailleul geboren. In dieser kleinen Stadt in Flandern, zwischen Lille und Dunkerque, drehte er seine ersten zwei Filme: LA VIE DE JESUS (1997) und HUMANITÄT (1999). Beide wurden in Cannes mehrfach prämiert und Bruno Dumont etablierte sich als einzigartiger Regisseur.
Bruno Dumont studierte Philosophie, Religionsgeschichte und Filmästhetik. Er wurde zunächst Philosophielehrer in Hazebrouck. Gleichzeitig erlernte er den Beruf des Regisseurs durch Auftragsproduktionen. „Ich filmte Bonbons, Schinken, Kohle oder Backsteine. So habe ich über einen Umweg gelernt, Kino zu machen.“ Mit seiner Kamera und der visuellen Sprache, die er sich mittlerweile angeeignet hat, ergründet er die Essenz der Menschen, was sie motiviert und was sie zu tragischen Wesen macht. Zweifel am menschlichen Geist inszeniert der Regisseur sehr weltlich: er filmt Körper auf eine rohe Art und Weise, ebenso die Natur und die Empfindungen, ohne zu intellektualisieren oder zu erklären.

Bruno Dumonts Kino entzieht sich dem Sozialrealismus, obwohl es immer in einer sehr konkreten Realität verankert ist. Er sucht in jedem Menschen auch immer das sanfte Licht trotz der Hässlichkeit und Gewalt in dieser Welt.

Sein Film CAMILLE CLAUDEL 1915 (2013) mit Juliette Binoche in der Titelrolle lief im Wettbewerb der Berlinale. 2014 war seine mit Arte koproduzierte vierteilige Miniserie KINDKIND, die von der internationalen und der deutschen Presse enthusiastisch aufgenommen wurde, in der Quinzaine des Réalisateurs in Cannes zu sehen. 2017 war er mit JEANNETTE – DIE KINDHEIT DER JEANNE D’ARC ebenfalls in Cannes vertreten. Hier spielte die damals 10-jährige Lise Leplat Prudhomme schon die Jeanne d‘Arc. Aktuell dreht er unter anderem mit Blanche Gardin und Léa Seydoux in Frankreich und Deutschland PAR UN DEMI-CLAIR MATIN.

Filmographie Bruno Dumont:

Jeannette (Cannes Directors Fortnight 2017)
Die feine Gesellschaft (Cannes Wettbewerb 2016)
Kindkind(Cannes 2014)
Camille Claudel 1915 (Berlinale Wettbewerb 2013)
Outside Satan (Cannes Un Certain Regard 2011)
Flandern (Cannes Grand Prize of the Jury 2006)
Twentynine Palms (Venedig Wettbewerb 2003)
Humanität (Cannes Grand Prize of the Jury 1999)
La vie de Jesus (Cannes Special Mention of Camera d’Or 1997)

Foto:
© Verleih

Info:
JEANETTE  (Frankreich 2017)
114 Minuten, französische OmU-Fassung, Regie: Bruno Dumont, Drehbuch: Bruno Dumont, basierend auf den Romanen “Les Batailles” und “Rouen” von Charles Péguy, Kamera: Guillaume Deffontaines, Schnitt: Bruno Dumont, Basile Belkhiri, Kostümbild: Alexandra Charles, Musik: Igorrr, Produktion: 3B Productions, Arte France, mit Lise Leplat Prudhomme, Jeanne Voisin, Lucile Gauthier, Aline Charles u. v. a

JEANNE D'ARC BRUNO DUMONT (Frankreich 2019)
Filmstart: 2. JANUAR 2020
Spielfilm: 138 Min., DCP-2K, Farbe, franz. OmU-Fassung

Regie:  Bruno Dumont
Drehbuch: Bruno Dumont
Kamera: David Chambille
Ton: Philippe Lecoeur
Schnitt: Bruno Dumont
Mischung: Basile Belkhiri
Sound Editing: Emmanuel Croset
Musik:  Romain Ozan

Darsteller
Lise Leplat Prudhomme .   (Jeanne d'Arc)
Annick Lavieville      (Madame Jacqueline)
Justine Herbez .    (Marie)
Benoît Robail    (Monseigneur Regnauld de Chartres)
Alain Desjacques    (Messire Raoul de Gaucourt)
Serge Holvoet .    (Monseigneur Patrice Bernard)
Julien Manier .    (Gilles de Rais)
Jérôme Brimeux     (Meister Jean)
Benjamin Demassieux    (Messire Jean, Graf von Alençon)
Laurent Darras   (Diener)
Marc Parmentier .   (Baron von Montmorency)
Jean-Pierre Baude .   (Comte de Clermont)

Abdruck aus dem Presseheft

Aufführung in diesen  Kinos (mehr in Kürze):

Berlin - Brotfabrik - 23.1. - 29.1.
Berlin - Hackesche Höfe - ab 25.12.
Berlin - Wolf - ab 25.12.
Bremen - City46 - 2.1. - 8.1.
Dresden - Kino im Dach - ab 2.1.
Düsseldorf - Filmmuseum - 21.3. + 29.3.
Halle - Zazie - 20.1. - 22.1. + 30.1. + 31.1.
Hamburg - B-Movie - ab 2.2.
Hannover - Lodderbast - Januar
Heidelberg - Karlstorkino - ab 25.12.
Karlsruhe - Kinemathek - 9.1. - 12.1.
Köln - Lichtspiele Kalk - 11.1. + 13.1.
Leipzig - Cineding - 30.1. - 1.2.
Leipzig - Luru - ab 25.12.
Mainz - CineMayence - 23.1. - 25.1.
Nürnberg - Filmhaus - ab 25.12.
Weingarten - Linse - 26.1.
Wiesbaden - Caligari - 9.1. + 12.1.

Es fällt sehr unangenehm auf, daß Frankfurt am Main nicht dabei ist und auch München mit Abwesenheit glänzt. Woran liegt das?