f4zauberSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 9. Januar 2020, Teil 1

Redaktion

Berlin (Weltexpresso) - VIER ZAUBERHAFTE SCHWESTERN basiert auf der zehn Bände umfassenden Kinderbuchreihe (englischer Originaltitel: „The Sprite Sisters“) der britischen Autorin Sheridan Winn. Vor allem in Deutschland entwickelten sich die Geschichten um die vier Schwestern Flame, Marina, Flora und Sky, die die Zaubermächte der vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde besitzen, mit weit über 500.000 verkauften Exemplaren (Stand nach Band 7; zu finden unter www.sheridanwinn.com) schnell zu Bestsellern unter den jungen Leserinnen.

Die Verfilmungsrechte hatte sich Andreas Gutzeit von Story House Productions in Berlin gesichert. Nach längeren Überlegungen, was er mit dem Stoff machen könnte, kontaktierte er schließlich blue eyes Fiction. „Da Kino nicht seine Kernkompetenz ist, kam Andreas auf uns zu, zumal die Geschichte durch die Zauberfähigkeit der Mädchen förmlich nach Effekten schrie und Andreas wusste, dass unser Know-how beim Hybridfilm, der Kombination von Realfilm mit animierten Figuren und zahlreichen Visual Effects, liegt“, erinnert sich Mehner. „Eine absolut glückliche Fügung, da die Geschichte toll zu uns passt.“

Mit offenen Armen übernahm blue eyes Fiction den Stoff und trieb die Entwicklung voran. Gutzeit blieb als Koproduzent an Bord. Mit dem großen Erfahrungsschatz im Rücken, wusste Corinna Mehner ganz genau, wie man die Buchreihe „abklopfen“ musste, um eine fürs Kino geeignete Story zu erhalten. „Wir gehen da mittlerweile sehr routiniert und mit großem Sachverstand ans Werk, wissen, wie die Dramaturgie eines Filmskripts sein muss, überlegen uns genau die Zielgruppe und ein universelles Thema“, so Mehner. Letztendlich stellen sich die Produzentin und ihr Team aus den Vorlagen nur ein grobes Gerüst zusammen. „Das haben wir bei HEXE LILLI auch so gemacht. Auf Basis dieses sehr groben Gerüsts entwickeln wir dann die Filmgeschichte.“ Für diese macht sich die Produktion auf die Suche nach geeigneten Drehbuchautoren. „Es müssen Autoren sein, die genug Interesse mitbringen, die thematisch wie auch zu den Figuren einen Zugang haben“, so Mehner weiter. Gemeinsam mit Gerrit Hermans, Stammautor und mittlerweile Head of Development bei blue eyes Fiction, überlegten sie, dass für VIER ZAUBERHAFTE SCHWESTERN besser eine Frau das Drehbuch schreiben sollte. „Es ist ganz klar ein Mädchenstoff. Eine Frau hat ganz andere Ideen, was Dynamiken zwischen Geschwistern – allesamt ja Mädchen – angeht.“ Die Wahl fiel schließlich auf Hortense Ullrich, die seit vielen Jahren selbst erfolgreich als Autorin für Kinder und Jugendliche schreibt (u.a. „Meine teuflisch gute Freundin“; die „1000 Gründe“-Reihe) und hin und wieder auch als Drehbuchautorin arbeitet. Sie adaptierte ihren Roman „Meine teuflisch gute Freundin“, den Marco Petry 2018 inszenierte, und schrieb das Drehbuch von TABALUGA – DER FILM (2018), dessen Regisseur, Sven Unterwaldt, schließlich auch an Bord von VIER ZAUBERHAFTE SCHWESTERN kommen sollte.

Was Adaptionen von Buchreihen fürs Kino betrifft, hat Corinna Mehner eine ganz klare Meinung. „Schwierig ist es immer, der Vorlage gerecht zu werden. Letztendlich sind jedoch die Adaptionen erfolgreich, die nicht mehr am Originalbuch hängen.“ Bei richtigen Klassikern wie „Jim Knopf“ oder „Die kleine Hexe“ sei das wiederum anders. „Hier kann man tatsächlich nah an der Vorlage bleiben, weil es einem das Publikum sonst übelnehmen würde, wenn die Geschichte nicht wiedererkennbar ist“, überlegt Mehner. „Das sind dann aber Stoffe, die aufgrund ihrer Klassiker-Qualität wesentlich mehr erwachsene Zuschauer und gar nicht so viel junges Publikum in die Kinos locken. Da hat man dann 60 Prozent Sechzigjährige, die das Buch in ihrer Jugend gelesen haben und Werte vermitteln wollen.“ Das sei, so Mehner, ebenfalls ein sehr gutes System. Wenn man jedoch die Kinder, die Kids von heute abholen will, so wie blue eyes das beabsichtigt, sei ein anderes Vorgehen notwendig. „Man muss den Grundstoff, die Basis der Buchvorlage nehmen und auf die Ansprüche der Kinder von heute ummünzen“, erklärt die erfahrene Produzentin. Genauso ist blue eyes Fiction etwa bei den GESCHRUMPFT-Filmen vorgegangen. „Der erste Film der Reihe ist ganz anders als die Buchvorlage, die viele Kinder kennen, da sie Schullektüre ist. Und trotzdem haben wir es geschafft, dass die Kinder auch den Film mochten. Das ist natürlich ideal.“

Dass man bei der Entwicklung im Dialog mit den Schriftstellern der Vorlage bleibt, versteht sich für Corinna Mehner von selbst. Hier hat sie viel von KNISTER, dem „Hexe Lilli“-Autor, gelernt. „KNISTER wusste von Anfang an, dass Film und Buch ganz unterschiedlich funktionieren. Wir haben uns deshalb damals gemeinsam mit ihm eine Geschichte für den ersten HEXE LILLI-Film ausgedacht und lediglich die Tonalität seiner Bücher in den Film übernommen“, erinnert sich Mehner und erzählt die kleine Anekdote, dass KNISTER anschließend aus dem gemeinsam besprochenen Drehbuch ein weiteres Buch seiner erfolgreichen Reihe geschrieben habe. „Die vor dem Kinofilm mega-erfolgreiche Reihe hat durch unsere Verfilmung nicht verloren. Eher im Gegenteil: Sie wurde sogar bereichert, weil KNISTER unseren Hektor in die Reihe aufgenommen hat!“ Die Ängste, die die Originalautoren haben, wenn ihr Stoff verfilmt werden soll, seien meist – nachvollziehbar – groß, fügt Mehner an. „Ich kann diese Form des Schmerzes nachvollziehen. Schließlich haben sie damals die Figuren erfunden, in ihren Büchern zum Leben erweckt. Wenn dann eine Produzentin wie ich daherkommt und sagt, ich finde deine Figuren toll, muss sie aber verändern, stoße ich schon auch mal auf Mauern.“ Aber das nötige Selbstvertrauen, das man im Umgang mit den Autoren braucht, hat ihr KNISTER während ihrer Zusammenarbeit mit auf den Weg gegeben. „In der Regel kommt ein sehr schöner Dialog mit den Autoren der Vorlagen zustande.“ Genauso wie im Folgeschritt mit den Regisseuren...


Ein Illusionist hinter der Kamera: Sven Unterwaldt als Regisseur

Sven Unterwaldt ist kein Unbekannter bei blue eyes Fiction. Der Regisseur und die Produktionsfirma arbeiteten zuvor bereits bei HILFE, ICH HAB MEINE LEHRERIN GESCHRUMPFT (2015) zusammen. „Regisseure, die sich europäische Koproduktionen mit gemischten Teams zutrauen und gleichzeitig einen großen Fleiß mitbringen, die für den Film nötigen Effektszenen bestmöglich umzusetzen, gibt es nicht sehr viele in Deutschland“, sagt Mehner. Mit Sven Unterwaldt habe ihre Firma eine gute Arbeitsbasis geschaffen. „Sven kann durch seine OTTO-Filme sehr gut mit Effekten hantieren. Zudem schätze ich seine Fähigkeit, Humor zu inszenieren. Kinder wollen einfach lachen können – genauso wie Erwachsene natürlich auch. Diesbezüglich bringt Sven sehr viel mit! Und wenn er Zeit und Lust hat, genießen wir es sehr, mit ihm zusammenzuarbeiten. Wir haben aus seiner und unserer Kompetenz eine Win-Win-Situation geschaffen.“

Für den Regisseur war der Ausschlag die Zusammenarbeit mit Corinna Mehner und der blue eyes Fiction. „Ich hatte mit ihr ja schon HILFE, ICH HAB MEINE LEHRERIN GESCHRUMPFT gemacht, das war eine tolle Erfahrung“, erinnert er sich. „Die Arbeit mit ihr ist immer eine Freude, gerade weil sie sich auf Projekte spezialisiert hat, die mir sehr liegen: große Familienfilme mit einer fantastischen Komponente. Bei Corinna sage ich eigentlich blind zu, weil ich weiß, dass sie ein Händchen hat für diese Stoffe, die ihr Publikum abholen und entführen in eine Welt, in der scheinbar alles möglich ist. Sie weiß, was die Kids sehen wollen.“ Und das ist eine Art von Film, die Unterwaldt besonders mag, denn: „Im Erwachsenenkino ist es ja in Deutschland so, dass man nie die Bodenhaftung verlieren darf: Die Filme müssen immer ein Spiegel sein der eigenen Realität. Wenn man aber Lust auf fantastisches Kino hat, dann landet man fast automatisch beim Familienfilm. Mir gefällt das. Ich arbeite gerne mit Effekten, das ist eine spannende Herausforderung, man kann sich austoben. Bei VIER ZAUBERHAFTE SCHWESTERN kamen neben tollen Sets und Locations jetzt auch noch Gesang und Tanz dazu. Das empfand ich als zusätzlichen Mehrwert, weil ich so etwas noch nie gemacht hatte. Da kommt eine tolle Mischung zusammen, etwas ganz Besonderes.“

Das fantastische Element ist das Bindeglied zwischen den beiden blue eyes Fiction-Filmen, die Unterwaldt gemacht hat. Aber natürlich ist die Zielgruppe bei VIER ZAUBERHAFTE SCHWESTERN eine etwas andere als bei HILFE, ICH HAB MEINE LEHRERIN GESCHRUMPFT. „Wir sprechen schon sehr klar die Mädchen an“, überlegt Sven Unterwaldt. „Und bei HILFE... kam der Spaß schon auch daher, dass unser Held eine Autoritätsperson auf einmal buchstäblich in die Tasche stecken konnte, sich daraus aber eine Heldenreise entwickelt, in der man lernt, selbst Verantwortung zu tragen und die Schule zu retten. Bei VIER ZAUBERHAFTE SCHWESTERN ist das anders. Das Magische steht nicht so sehr im Mittelpunkt, sondern vielmehr die Beziehung zwischen den Schwestern selbst. Es ist ein Ensemblefilm, alle vier Mädchen sind gleichermaßen Hauptfigur. Entsprechend heißt die Botschaft am Schluss: Zusammenhalt. Ihre Kräfte versiegen ja nicht, wie wir feststellen, wegen der Quelle, sondern weil sie sich streiten: Steht zusammen! Zusammenhalt versetzt Berge, damit kann man alles erreichen.“

Im Gegensatz zur „geschrumpften Lehrerin“, die eher ein Jungs-Film war, musste sich der Regisseur bei VIER ZAUBERHAFTE SCHWESTERN anderen Konstellationen stellen. „Der Film ist nicht nur eine europäische Koproduktion mit Österreich, Italien und Belgien, mit einem hohen VFX-Anteil, sondern eben mit vier Mädchen und etlichen Tanz- und Gesangseinlagen“, erklärt Mehner. „Das war nicht ohne. Ich denke, wir haben das nur so gut hinbekommen, weil wir bereits auf die oben erwähnte gute Arbeitsbasis zurückgreifen konnten und auf einer gemeinsamen Welle schwimmen.“ Ein Dreh mit Kindern sei immer sehr emotional und bedarf größerem Betreuungsaufwand. „Unsere vier Mädchen mussten ja nicht nur spielen, sondern auch noch tanzen und singen. Das war viel Arbeit. Wir haben mit Brigitte Simons immer einen Kindercoach dabei. Sie und Sven kennen sich bereits. Das hat für ihre Arbeit mit den Kindern sehr geholfen. Denn der Zusammenhalt am Set ist das A und O fürs Gelingen“, erinnert sich Mehner. „Die Mädchen haben es toll gemacht! Ich bin sehr glücklich, sie gefunden zu haben.“

Foto:
© Verleih

Info:
BESETZUNG

Flame        LAILA MARIE NOËLLE PADOTZKE
Sky           LEONORE VON BERG
Marina      HEDDA ERLEBACH
Flora          LILITH JULIE JOHNA
Glenda       KATJA RIEMANN
Oswald     JUSTUS VON DOHNÁNYI
Mrs. Duggery      ANNA THALBACH
Ottalie Cantrip     DORIS SCHRETZMAYER
Colin Cantrip      GREGOR BLOÉB
Quinn                  JULS LUIS SERGER
Verena                TRIXI JANSON
Moderatorin Mandy        PENELOPE FREGO
Verkäuferin                      SOFIE HOFLACK
Juror                               TERENCE LEWIS
Linus Bruhn                    LINUS BRUHN

STAB

Regie SVEN UNTERWALDT
Drehbuch HORTENSE ULLRICH
Head of Development GERRIT HERMANS

Abdruck aus dem Presseheft