f 4zauSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 9. Januar 2020, Teil 2

Redaktion

Berlin (Weltexpresso) - Die Suche nach den vier zauberhaften Schwestern gestaltete sich nicht langwieriger als bei anderen blue eyes-Projekten. Auch hier bewährt sich die Firma mit ihrer Kompetenz und langen Erfahrung im Family Entertainment. Corinna Mehner erläutert den Prozess: „Wir casten immer deutschlandweit. Dabei fangen wir mit einem Casting an, für das die Kinder ihre eigenen Bänder einschicken.

Es folgen drei oder vier Stufen, in denen wir aussortieren. In den letzten zwei Etappen lassen wir die Kinder zusammenspielen, da sie doch im Ensemble, in der Konstellation oft wieder ganz andere Rollen einnehmen. Bei der Besetzung der vier jungen Darstellerinnen war es am wichtigsten, dass sie sich singen trauten. „Das ist schließlich ein großer Teil des Films“, so Mehner. Sehr spannend sei es deshalb gewesen, die Bänder anzuschauen, auf denen die Bewerberinnen auch etwas singen sollten. „Da konnten wir schon genau sehen, ob und welche Musikalität die Mädchen mitbringen.“

Das älteste Mädchen ist Laila Marie Noëlle Padotzke. Sie ist als Flame zu sehen. „Man kann sie als eigentliche Hauptfigur bezeichnen, weil im Grunde ihre Geschichte erzählt wird“, sagt Sven Unterwaldt. Sie leidet darunter, dass ihr die anderen nicht folgen. Dabei will sie gar nicht die Anführerin sein, sondern nur Cantrip Towers, ihr Zuhause, retten und auch ihre Schwestern dazu animieren. „Für Flame war es uns wichtig, ein etwas älteres Mädchen zu finden, dem man abnimmt, dass sie sich für Jungs zu interessieren beginnt, und die auch das Zeug zur Anführerin hat. Sie musste also etwas Burschikoses, Handfestes mitbringen, aber auch eine große Sensibilität. Laila hat uns sofort überzeugt. Sie war unsere Flame, wie wir uns das vorgestellt hatten. Während des Drehs merkte man förmlich, dass sie noch einmal einen Riesensprung gemacht hat. Mit jedem Tag wurde sie noch sicherer und besser. Es hat viel Spaß gemacht, bei ihr zuzugucken.“

Ein ganz anderer Typ ist Hedda Erlebach, die als Marina gecastet wurde. „Sie ist wirklich ein Vollprofi“, sagt Unterwaldt über das beim Dreh zwölfjährige Mädchen, das jüngst erst die Hexe Lilli in der blue eyes Fiction-Produktion HEXE LILLI RETTET WEIHNACHTEN (2017) gespielt hatte. „Wenn man mit ihr dreht, vergisst man manchmal wirklich, dass man mit einem Kind arbeitet. Marina ist bei uns die hippste der Schwestern, die viel Wert auf ihre äußere Erscheinung legt. Sie interessiert sich mehr für Mode und zunächst auch gar nicht so sehr dafür, was mit der Familie passiert. Da muss man bei der Besetzung gut aufpassen, ein Mädchen zu erwischen, das man auf Anhieb sympathisch findet, sonst könnte es leicht sein, dass man Marina ablehnt, weil sie auch etwas zickig sein kann. Deshalb war die Entscheidung für Hedda goldrichtig. Sie kriegt das wunderbar hin.“

Als Flora wurde Lilith Julie Johna besetzt. „Sie stand zum allerersten Mal vor der Kamera“, weiß der Regisseur. „Da haben wir nach einem zarten, sensibel wirkenden Kind gesucht, weil die Flora unser Blumenkind ist, dem es vor allem um Harmonie und Frieden geht. Bei Lilith haben wir dieses etwas Elfenhafte gefunden, das uns für die Figur vorgeschwebt hat. Sie hat die Rolle gelebt. Am Anfang war sie verständlicherweise sehr aufgeregt, aber sie hat sich ganz schnell akklimatisiert und ihren Groove gefunden. Für meinen neuen Film CATWEAZLE mache ich auch gerade wieder ein Kindercasting, und da habe ich Lilith wiedergetroffen: Sie ist wirklich nicht wiederzuerkennen, sie ist wie ausgewechselt, ist ganz souverän und selbstbewusst. Eine irre Entwicklung.“

Sky ist die jüngste der Schwestern, das Nesthäkchen: Zu Beginn des Films feiert sie gerade ihren neunten Geburtstag. Sie wird gespielt von Leonore von Berg, die bereits in der Serie „jerks.“ mitgewirkt hat. „Ein Volltreffer!“, freut sich Sven Unterwaldt. „Neun ist ein Alter, in dem es schwer ist, eine überzeugende Darstellerin zu finden. Wir haben uns die Sky als unsere LITTLE MISS SUNSHINE vorgestellt, ein ganz selbstbewusstes, aufgekratztes Mädchen, etwas vorlaut, überhaupt nicht schüchtern. Es war ein Geschenk, dass wir Leonore gefunden haben. Sie liebt es, vor der Kamera zu stehen. Sie kann gar nicht genug davon bekommen. Ihre Power hat uns umgehauen.“

Die Herausforderung, gleich mit vier Kindern in den Hauptrollen zu drehen, schreckte Unterwaldt nicht ab. Lachend winkt er ab: „Wenn Sie so wollen, habe ich bei 7 ZWERGE mit sieben Kindern gedreht – also war ich gewappnet. Nein, aber im Ernst: Ich arbeite gern mit Kindern. Vor VIER ZAUBERHAFTE SCHWESTERN hatte ich neben HILFE, ICH HAB MEINE LEHRERIN GESCHRUMPFT ja auch schon mit SCHATZ, NIMM DU SIE! mit Carolin Kebekus, in dem ebenfalls zwei Kinder tragende Rollen spielen, entsprechend Erfahrung sammeln können. Schon beim Casting und den Recalls haben wir uns Mühe gegeben, nicht nur Mädchen zu besetzen, die einzeln perfekt für ihre Rollen waren, sie mussten auch gut miteinander harmonieren – vor und hinter der Kamera. Das ist natürlich wichtig, wenn man eine so intensive Zeit wie einen Filmdreh miteinander verbringt. Wie gehen sie miteinander um? Wir haben uns viel Zeit genommen, haben viele Konstellationen durchgespielt, bis wir uns ganz sicher waren, dass wir unsere vier Schwestern wirklich beisammen hatten. Mit Streit und Neid ist keinem geholfen. Tatsächlich war es uns wichtig, die Botschaft des Films – Zusammenhalt! – auch für unsere Arbeit zu verinnerlichen. Es macht vieles einfacher, wenn man an einem Strang zieht. Und Spaß macht es obendrein! Ich kann auch Entwarnung geben: Es gab keinen Zickenkrieg. Im Gegenteil: Wir hatten ein sehr harmonisches Set. Es ist alles so aufgegangen, wie wir es geplant hatten.“

Der Dreh mit Kindern erfordert auch von den erwachsenen Filmemachern viel Disziplin. „Wenn etwas nicht so hinhaut, wie man will, kann man nicht einfach sagen: Ach, dann hängen wir noch eine Stunde dran“, erklärt der Regisseur. „Das geht nicht. Es gibt klar festgesetzte Kinderarbeitszeiten, und an die muss man sich halten. Ich bin froh, dass mit Brigitte Simons eine ganz hervorragende Kinderbetreuerin an meiner Seite stand, mit der ich mittlerweile auch schon mehrfach gearbeitet habe. Sie sorgte dafür, dass es den Kindern immer gut geht, dass sie nicht überfordert werden. Wenn die Klappe fällt, holt sie die Kinder zu sich, spielt mit ihnen, bringt sie auf andere Gedanken. Sie nimmt mir viel Arbeit ab. Zum Beispiel probt sie auch mit den Kindern, das macht sie alles ganz hervorragend. Wir befinden uns in ständigem Austausch, sprechen uns ab, sie notiert, was mir wichtig ist, und übt das mit den Kindern ein.“

Bei der Arbeit mit Kindern gibt es keinen generellen Ansatz, findet Sven Unterwaldt: „Bei Kindern ist das auch nicht anders als bei Erwachsenen: Jeder ist anders. Wenn man erstmals mit einem Schauspieler arbeitet, sei es ein Kind oder ein Erwachsener, ist es die wichtigste Aufgabe des Regisseurs, erst einmal herauszufinden, wie die- oder derjenige tickt.“ Davon hänge ab, wie man mit ihnen arbeitet. „Als Regisseur will man seinen Schauspielern Sicherheit geben“, erklärt Unterwaldt. „Nur so können sie gut arbeiten. Der entscheidende Unterschied ist, dass Kinder viel freier sind. Gelernte Schauspieler analysieren selbstverständlich viel mehr. Da gibt es Selbstreflexion. Kinder sind dagegen ganz unverstellt und offen. Wenn Kinder hinterfragen, dann tun sie das aus einer natürlichen Intuition heraus. Kinder legen auch sehr unverblümt Finger auf Wunden. Ihnen entgeht nichts. Man wird viel mit Fragen konfrontiert, die meistens aus dem Bauch herauskommen. Aber wir alle wissen, dass es keine dummen Fragen gibt, sondern nur dumme Antworten. Also muss man das auch ernst nehmen. Und oft hilft es auch, den Film damit besser zu machen. Ich finde das gut.“ Er räumt aber auch ein: „Man darf Kinder nicht überfordern. Man darf nie vergessen, dass es um Schauspiel geht, mit Betonung auf ,Spiel‘. Für Kinder muss es immer auch Spiel bleiben. Man muss sehen, dass man ihre Energie hält, da kann man auch mal kurz etwas strenger sein. Nur den Spaß an der Sache, den darf man ihnen nie nehmen.“

Foto:
© Verleih

Info:
BESETZUNG

Flame        LAILA MARIE NOËLLE PADOTZKE
Sky           LEONORE VON BERG
Marina      HEDDA ERLEBACH
Flora          LILITH JULIE JOHNA
Glenda       KATJA RIEMANN
Oswald     JUSTUS VON DOHNÁNYI
Mrs. Duggery      ANNA THALBACH
Ottalie Cantrip     DORIS SCHRETZMAYER
Colin Cantrip      GREGOR BLOÉB
Quinn                  JULS LUIS SERGER
Verena                TRIXI JANSON
Moderatorin Mandy        PENELOPE FREGO
Verkäuferin                      SOFIE HOFLACK
Juror                               TERENCE LEWIS
Linus Bruhn                    LINUS BRUHN

STAB

Regie SVEN UNTERWALDT
Drehbuch HORTENSE ULLRICH
Head of Development GERRIT HERMANS

Abdruck aus dem Presseheft