Redaktion
New York (Weltexpresso) - Andre und Frankie berichten an den patriarchalischen Captain McKenna, der seinen Job als Cop liebt und sich bedingungslos für sein Team einsetzt. Seine Mischung aus Wärme und väterlichem Furor ergibt eine packende Figur, und Kirk wollte ihre Wirkung noch verstärken, in dem er Oscar®-Gewinner J.K. Simmons – in seinen Worten einen „schauspielerischer Rolls Royce” – besetzte.
Abgesehen von seiner preisgekrönten Leistung als sadistischer Musiklehrer in WHIPLASH („Whiplash”, 2014) erwarb sich Simmons für die ganze Palette seiner Arbeiten Anerkennung, von publikumsgängigen Komödien über Dramen bis hin zu Blockbuster-Spektakeln. In seinen Worten fühlte er sich von folgenden Faktoren angesprochen: „Hinter McKennas ganzer Wärme steckt etwas Komplexeres. Ich fand mich immer zu Geschichten hingezogen, die nicht Schwarzweißmalerei betreiben. Alle Charaktere in diesem Film sind vielschichtig. Keiner ist ein Heiliger und keiner ein Teufel. Wir erforschen auch ihre dunkleren Seiten – auch bei den Heldenfiguren.”
Ein weiterer Hauptdarsteller ist Keith David als Deputy Chief Spencer, Andres langjähriger Freund und Mentor. Spencer arbeitete mit seinem Vater zusammen, der bei einem Einsatz getötet wurde, als Andre noch ein Kind war. „Spencer hat eine besondere Verbindung zu Andre“, so David. „Denn er kennt ihn von Jugend auf, und beide betrauerten den Tod seines Vaters.”
Zu den Nebendarstellern zählen Morocco Omari in der Rolle des stellvertretenden Bürgermeisters Mott, der mit Andre andere Erfahrungen gemacht hat und mit ihm mehr als einmal aneinandergeraten ist. Nichtsdestoweniger ist er derjenige, der Andres gewagten Plan genehmigt, die Insel abzusperren.
Alexander Siddig spielt Adi, einen Geldwäscher, an den sich Michael und Ray wenden, nachdem sie ihre große Beute in bare Münze umgesetzt haben. Adi ist ein Wall Street Broker, der nachts Geld für das Kartell wäscht.
Louis Cancelmi wiederum porträtiert Bush, einen Drogendealer, der Michael und Ray anlügt und damit Raubüberfall und Verfolgungsjagd in Gang setzt.
SCHLIESST DIE INSEL
21 BRIDGES spielt in einer explosiven Nacht in einer der geschäftigsten und am dichtesten besiedelten Gegenden der Welt: Manhattan. Wenngleich ein Großteil der Aufnahmen in den Straßen des nahegelegenen Philadelphia entstand, besteht Boseman darauf, dass es sich hier durch und durch um einen New Yorker Film handelt: „Das ist authentisches New York, von den Dialogen bis hin zu Rhythmus und Tempo. Ich habe jahrlang in New York gelebt, und das entspricht absolut meinen Erfahrungen.”
Die Filmemacher waren gleichermaßen darauf bedacht, Polizeitaktiken, Bewaffnung und die interne Kommunikation des Departments authentisch zu vermitteln. Zu diesem Zweck holten sie die pensionierten NYPD-Beamten Jim Bodnar und David Adams als technische Berater an Bord. Das Duo, das zusammen auf über 30 Jahre Erfahrung in Mordermittlungen und Notfalleinsätzen zurückblicken kann, war jeden Tag am Set, um alle Fragen zu den New Yorker Cops zu beantworten. Produzent Mike Larocca erzählt: „Wir arbeiteten eng mit dem New Yorker Polizeidezernat zusammen und waren glücklich, dass wir Jim und Dave dabeihatten. Sie berieten uns bei einer ganzen Vielfalt von Dingen – von Dialogen bis zu Details, wie ein Finger auf einem Abzugbügel aufgelegt wird oder wie jemand an einem Tatort einen Raum betritt. Wir wollten bei diesem aufregenden Rennen gegen die Zeit ein hohes Maß an Authentizität.”
Keiner weiß besser als Bodnar und Adams, dass die Absperrung einer überbordenden Metropole eine monumentale Aufgabe ist – und das ultimative Beispiel für das zitierte Rennen gegen die Zeit. In dem extremen Szenario dieses Films muss die Polizei die Killer bis fünf Uhr morgens gefasst haben – dem Zeitpunkt, wenn die Pendler live von der umfassenden Menschenjagd tweeten würden. Um sechs Uhr wäre das die Schlagzeile der Morgennachrichten und um sieben Uhr wüsste die ganze Welt von der Operation.
Während der Vorproduktion trainierten Bodnar und Adams die Schauspieler so, dass diese wussten, wie man sich als Cop oder Täter fühlt und verhält. An ihren Schulungstagen feuerten die Darsteller bis zu 500 Kugeln ab, damit sie imstande waren, im Team zu agieren und überzeugend zu laden, zu sichern und zu schießen.
Laut Boseman waren „Jim und Dave am Set, um bei allen NYPD-relevanten Themen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und Fragen zu beantworten wie: Sieht das echt aus oder nicht? Würde das tatsächlich so ablaufen oder nicht? Wenn Andre jemand jagt, würde er das mit gezückter Waffe tun? Würde er damit zielen? Wann würde er bei einer Jagd seine Polizeimarke zeigen, um sich abzusichern?"
Einige der Antworten ergaben sich, als Boseman mit echten NYPD-Cops während ihrer Nachtschicht unterwegs war. Gemeinsam mit Miller, Kitsch und James lernte er Mordermittlungen aus der Perspektive von Polizeibeamten kennen.
Kitsch und James, die ehemalige Militärs porträtieren, trainierten mit Brooklyns Sondereinsatzkommando, um ihre taktischen Fähigkeiten zu verbessern. Kitsch erzählt: „Ich wuchs sprichwörtlich am Fuß eines Berges auf, wo ich Cowboy und Indianer spielte, und ich hatte das Glück, dass mich Navy SEALs für einige frühere Rollen trainierten, deshalb fühlte ich mich bei solchen militärischen Dingen wohl."
Sein Partner James ergänzt: „Ich fragte ständig unsere Berater von der Polizei und dem Sondereinsatzkommando aus, wie Cops mit diesen Sachen umgingen, nicht nur körperlich, sondern auch emotional.”
Szenenbildner Greg Berry designte den ungeschönten und authentischen Look des Films, den er folgendermaßen beschreibt: „Die Nacht war unsere Ausgangssituation.” In der engen Zusammenarbeit mit Kameramann Paul Cameron verlieh er dem Film die Anmutung der „Schattenseite von New York City, der Hinterzimmer von Brooklyn und all der anderen Orte, wo Michael und Ray im Kampf ums Überleben durchs Netz zu schlüpfen versuchen.”
Eine der größten Szenen der Produktion spielt sich in dem fiktiven Restaurant Mosto’s ab, von dem Michael und Ray mit dem Vielfachen ihrer erwarteten Kokain-Beute aufbrechen, worauf eine Schießerei folgt, bei der mehrere Cops sterben. Diese Szene wurde in dem Restaurant ‘Tinto’ von Starkoch Jose Garces gedreht. Hunderte von Patronenhülsen und mehr als nur eine „Leiche”, verbunden mit Polizeipersonal und Streifenwägen schufen die richtige Atmosphäre für diese atemberaubende Szene, die die Geschichte loskatapultiert.
Berry kreierte mitten in Philadelphia eine Brooklyner Kreuzung, die so detailgetreu war, dass die Einheimischen gleich zweimal hinschauen mussten. Hier fanden sich Feuerhydranten und Abfalleimer im New Yorker Stil. Mittels Filmmagie wurden örtliche Geschäfte so mit Gerüsten und Graffiti-Wänden umgestaltet, dass sie aussahen, als wären sie leerstehend oder im Bau. Andere Highlights des Bühnenbilds waren eine Gasse der New Yorker Chinatown mit Neonschildern, Müllcontainern, Stacheldraht und Graffiti sowie ein Fleischkühlraum in Kissin Meats in Fishtown.
Obwohl der Großteil des Drehs in Philadelphia stattfand, das für New York City einstand, reisten Besetzung und Crew für mehrere Tage in den ‘Big Apple’, um an verschiedenen Motiven zu drehen, darunter der Grand Central Station, Chinatown, dem Brooklyn Navy Yard, dem Meatpacking District, der First und Third Avenue, den Brooklyn und Manhattan Bridges und in den Straßen um die Silver Cup Studios in Queens.
Der in New York lebende Kostümdesigner David Robinson besorgte Uniformen und Abzeichen der NYPD: „Diese Outfits sollten sich real anfühlen. Wir konsultierten dazu auch unsere technischen Berater – unter anderem zu Fragen, wie man ein Pistolenhalfter trägt oder wie lang der Saum der Hosen sein sollte. Es sind diese ‘kleinen’ Dinge, die dem Ganzen ein authentisches Feeling geben.”
Bei ihrer ersten Anprobe sagte Robinson Sienna Miller, dass sie die unauffällige Kleidung einer Drogenpolizistin tragen würde: „Ich erklärte ihr, dass hier Glamour fehl am Platz war. Wir nehmen Mom-Jeans und T-Shirts, und Sienna war sofort davon überzeugt.”
Die Konfrontation zwischen Andre und Michael auf dem Höhepunkt der Jagd gab Robinson die Chance, die beiden Charaktere noch weiter zu definieren: „Beide sind gewissermaßen ein Spiegel des anderen. Und in dieser Szene haben wir sie ähnlich angezogen. Sie sind beide intelligent und abgebrüht, aber sie stammen aus unterschiedlichen Milieus: Der eine wurde in einem Polizistenhaushalt groß und der andere in einer Welt der Kriminalität. Ihr Aufeinandertreffen ist ein starker und packender Moment.”
Stuntkoordinator Andy Gill, Spiro Razatos, der Regisseur des zweiten Aufnahmeteams, und Special Effects Coordinator Patrick White arbeiteten eng mit Kirk zusammen, um dem Actionspektakel die größtmögliche Wirkung zu verleihen. Darüber hinaus setzten die Filmemacher die modernsten technischen Tools ein, darunter eine Warp Cam, eine verkabelte Kamera auf einem Gyrostabilisator, die sich in einer Box befindet und an einem langen Stab gehalten wird, die Edge-Kamera, die auf einer drehbaren Plattform auf dem Dach eines Autos befestigt ist und die selbstgemachte Bubble Cam, die von Gummi-Bojen eingefasst ist, so dass ein Auto hineinkrachen kann, ohne die Kamera zu beschädigen. Außerdem ließ man einen Schwarm von Drohnen über den Straßen von Philadelphia los.
Im Set des Luxusapartments von Geldwäscher Adi, wo auf beiden Seiten der Tür ein apokalyptisches Feuergefecht stattfindet, sorgten Squares und sein Team für Hunderte von Einschusslöchern in jeder Tür und jedem Computerbildschirm, die sich in der Schussbahn befanden: „Ich habe das noch nie in einem Film gesehen. Im Lauf von drei Nächten haben wir über 300 Zündpillen eingesetzt, die alles zerstörten, soweit das Auge reichte. Das machte viel Spaß und sieht supercool aus.”
Diese Art explosiver Action gehört automatisch zum Spannungsspektakel dieses Films, aber die Macher hoffen ausdrücklich, dass sich das Publikum gleichermaßen von den detailreichen Charakteren und der psychologischen Dynamik aus Teamgeist und unerwartetem Verrat angesprochen fühlt.
„Wir lieben es, Geschichten zu erzählen, die Menschen zu überraschen und ihnen Erfüllung auf verschiedensten Ebenen zu bieten“, so Joe Russo. „21 BRIDGES hat viel intensive Action. Wenn es das ist, was du willst, dann bekommst du das, und es ist uns eine Freude, das zu liefern“, so Brian Kirk. „Aber ich glaube, dass die Zuschauer auch die Entwicklung in dem Verhältnis zwischen dem Jäger Andre und dem Gejagten, Michael, spannend finden. Das ist ein moderner Film Noir – eine Verfolgungsjagd –, aber er dreht sich ständig um eine Beziehung zwischen zwei Menschen, die glaubten, nichts miteinander gemeinsam zu haben, während sie effektiv alles miteinander gemein haben.”
Foto:
©
Info:
Regie: Brian Kirk
Drehbuch: Adam Mervis, Matt Carnahan
BESETZUNG
Andre Davis CHADWICK BOSEMAN
Frankie Burns SIENNA MILLER
Captain McKenna J.K. SIMMONS
Michael STEPHAN JAMES
Ray TAYLOR KITSCH
Deputy Chief Spencer . KEITH DAVID
Adi . ALEXANDER SIDDIG
©
Info:
Regie: Brian Kirk
Drehbuch: Adam Mervis, Matt Carnahan
BESETZUNG
Andre Davis CHADWICK BOSEMAN
Frankie Burns SIENNA MILLER
Captain McKenna J.K. SIMMONS
Michael STEPHAN JAMES
Ray TAYLOR KITSCH
Deputy Chief Spencer . KEITH DAVID
Adi . ALEXANDER SIDDIG