Bildschirmfoto 2020 10 28 um 17.32.02für die Kinothek Asta Nielsen e.V. in Frankfurt am Main


Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Kinothek Asta Nielsen wurde gestern mit dem 2. Preis in der Kategorie „Kino, das zurückblickt“ ausgezeichnet. Der Kinopreis des Kinematheksverbundes, der jährlich kommunale Kinos und filmkulturelle Initiativen für ihre herausragenden Programme und ihr kontinuierliches Engagement für eine anspruchsvolle und vielfältige Kinokultur in Deutschland würdigt, wurde aufgrund der aktuellen Situation in diesem Jahr im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung vergeben.

In dieser virtuellen Veranstaltung bekam die Kinothek Asta Nielsen e.V. am 27. Oktober 2020 den mit 1.000 Euro dotierten 2. Preis in der Kategorie „Kino, das zurückblickt“ verliehen, „weil sie insbesondere an das Filmerbe von Regisseurinnen erinnert und in groß angelegten Veranstaltungen zugänglich macht.“, wie es in der Begründung der Jury des Kinopreises des Kinematheksverbundes heißt. „So stand das eigens gegründete Festival „Remake – Frankfurter Frauen Film Tage 2019 ganz im Zeichen ihrer Geschichte, HerStory“. In dem österreichischen Film „Rote Ohren fetzen durch Asche“ (1991) etwa konnten „apokalyptische Lasterhaftigkeit, synthetisch pulsierende Noise-Tonspuren, unbedingter Körpereinsatz der Darsteller und Stop-Motion-Trickfilmerei“ beobachtet werden. Und in den Filmen Ella Bergmann-Michels ein Frankfurt vor dem zweiten Weltkrieg, wie es heute nicht mehr zu finden ist.“, so die weitere Jury-Begründung.

Die Programmmacherinnen der Kinothek Asta Nielsen e.V., Gaby Babić, Karola Gramann und Heide Schlüpmann, freuen sich sehr über den Preis in einer Kategorie, die auf einen Bereich hinweist, der ihnen in ihrer Arbeit besonders am Herzen liegt und die Kinothek mit den autonomen und Kommunalen Kinos, Filmmuseen und Kinemathen verbindet. „In unseren Programmen zeigen wir Filme aus der gesamten Filmgeschichte, so dass ein heutiges Publikum eine Ahnung von der Fülle, Diversität und dem Reichtum des Kinos bekommt. Dazu gehört auch die Erfahrung der Filme in ihrer je eigenen Materialität. Filme vermitteln zudem in einzigartiger Weise Geschichte. Mit unserer jeweiligen Auswahl geben wir Einblicke in vergangene Lebensverhältnisse, die eine kritische und empathische Wahrnehmung der Gegenwart stärken“, sagt Gaby Babić, künstlerische Leiterin der Kinothek Asta Nielsen e.V. in der Dankesrede und ergänzt „Um die Schattengeschichte und die Gegenwart der Frauen geht es uns im Besonderen. Innerhalb und außerhalb der Filmgeschichtsschreibung viel zu wenig beachtet, versuchen wir, sie ins Licht zu rücken, auf die Leinwand zu bringen und durch das Kino in den Horizont der Öffentlichkeit.“


Zum Kinopreis des Kinematheksverbundes

Auch in diesem Jahr wurde der Kinopreis des Kinematheksverbundes, der jährlich kommunale Kinos und filmkulturelle Initiativen für ihre herausragenden Programme und ihr kontinuierliches Engagement für eine anspruchsvolle und vielfältige Kinokultur in Deutschland würdigt, mit einer Gesamtsumme von 30.000 € vergeben. Aufgrund der notwendigen Abstandsregeln konnte die Verleihung der Preise allerdings in diesem Jahr nicht im Filmhaus in Berlin und im Rahmen eines Empfangs stattfinden. Die insgesamt 21 Preise wurden in einer virtuellen Veranstaltung verliehen, die hier abrufbar ist https://www.deutsche-kinemathek.de/de/kinemathek/kinopreis .

Die Jury, die die Preisträger auswählt, setzt sich aus fünf Fachleuten zusammen, die über einschlägige Erfahrungen im Bereich der kulturellen Filmarbeit verfügen. Sie werden als Vertreter*innen verschiedener Verbände der Filmarbeit für jeweils drei Jahre in die Jury entsandt. Im März 2019 wurden folgende Juror*innen in die Jury berufen: Doris Kuhn für den Bundesverband kommunale Filmarbeit, Michael Höfner für die AG Verleih, Carolin Weidner für den Verband der deutschen Filmkritik, Pamela Fischer für den Bundesverband Jugend und Film und Madeleine Bernstorff für den Kinematheksverbund.

Foto:
© Gunter Deller

Info:
Kinothek Asta Nielsen e.V.
Stiftstraße 2
60313 Frankfurt am Main
Tel. 069 92039634 

www.kinothek-asta-nielsen.de
www.remake-festival.de

Kontakt Deutsche Kinemathek
Museum für Film und Fernsehen
Potsdamer Straße 2
10785 Berlin
Tel. 030 300903-820

www.deutsche-kinematek.de