
Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Schauen Sie bitte nach oben in unsere Köpfeleiste, die ja symbolisch zu verstehen ist, in wessen Schatten wir arbeiten, wer uns Orientierung ist, für was wir stehen, da finden Sie die nebenstehende Madame Curie, die als Maria Salomea Skłodowska am 7. November 1867 in Warschau geboren wurde, was damals als Folge der polnischen Teilung, im Russisches Kaiserreich lag. Am 4. Juli 1934 starb sie als Marie Skłodowska Curie bei Passy, in der Nähe Paris‘.


Das zeigt Europa im 19. und auch im 20. Jahrhundert, wobei die Migrantenbewegung auch damals von Ost nach West ging. Damals aus politischen Gründen. Uğur Şahin und Özlem Türeci dagegen sind zwei Kinder türkischer Einwanderer in Deutschland, von denen gerade fälschlich in der Presse zu lesen war, sie seien das erste Ehepaar, das wissenschaftlich zusammenarbeitet. Welch Irrtum, was das Leben und die Filme über das Ehepaar Curie mitsamt des gemeinsamen Nobelpreises beweisen. Das in Mainz lebende und arbeitende Ehepaar hat den BioNTech-Impfstoff entwickelt und ihr Leben und wissenschaftliches Arbeiten bietet sicher Filmstoff für die Zukunft. Über sie heißt es, „Sie sind ein kongeniales Duo“, und Widipedia berichtet: „Es gibt diese Geschichte über Uğur Şahin, 55, und seine Ehefrau, Özlem Türeci, 53. Und falls sie nicht stimmen sollte, wofür nichts spricht, dann ist sie zumindest gut erfunden. Die Geschichte geht so: Am Tag ihrer Hochzeit im Jahr 2002 standen die beiden Ärzte, Immunologen und Krebsforscher im Labor. Vor der Trauung. Nach der Trauung. Nur dazwischen legten sie den Laborkittel ab. Da standen sie im Standesamt.18 Jahre später könnte das deutsche Ehepaar mit türkischen Wurzeln in den Lauf der Weltgeschichte eingreifen. Denn ihr Mainzer Biotechnologiekonzern BioNTech könnte der Menschheit die erste Waffe im Kampf gegen Corona in die Hand legen. Einen Impfstoff namens BNT 162b2.
Wir haben den Bezug zum Heute mit Absicht gewählt, denn Leben und Werk der Madame Curie ist immer beides: individuelles Leben und Aussage über Erziehung, Bildungschancen, Frausein, Emigration, Wissenschaft, Ehe, Irren und Wirren sowie Ehrungen ihrer Zeit. Ihr Nobelpreis 1903 für Physik, der eigentlich und ungerechtfertigt allein ihrem Ehemann zugestanden, auf seine Einmischung ihr Anteil dabei ebenfalls „gewürdigt“ wurde, und ihr Nobelpreis für Chemie 1911, machen sie zur bisher einzigen Frau unter vier Personen, die zweifach einen Nobelpreis erhielten und sie ist die einzige Frau von zwei Preisträgern, die den Nobelpreis in unterschiedlichen Disziplinen erhielt.
Filme zu Marie Curie
Der erste uns bekannte Film MADAME CURIE wurde 1943 gedreht und zeigte als Marie Curie Greer Garson in einer US-amerikanischen Filmbiografie, die auf der gleichnamigen Biografie ihrer Tochter Ève Curie beruht und die gemeinsamen Jahre der Eltern ab 1880 bis zum Tod des Vaters umfassen. In unserer Zeit gab es einen Fernsehfilm und einen Dokumentationsfilm über Marie Curie.
Es ist deutlich erkennbar, daß Madame Curie in den Siebziger Jahren, als die Frauenbewegung kräftig Fahrt aufnahm, eine der Fälle ist, eines der Schicksale wurde, an dem



Der neue Film von Marjane Satrapi aus dem Jahr 2020, der nun als DVD vorliegt , die im nachfolgenden Artikel besprochen wird, nennt sich „Marie Curie – Elemente eines Lebens“ und geht ebenfalls auf Leben und Werk der erwachsenen Wissenschaftlerin und Ehefrau ein.

Mit anderem, ansonsten vernachlässigten Schwerpunkt kommt beispielsweise der Comic EIN LICHT IM DUNKELN aus dem Jahr , der die wirklich spannenden Anfänge in Polen aufzeigen, die WELTEXPRESSO in zwei Artikeln würdigte:
Zwei dänische und eine polnische Autorin gestalten einen so liebevollen wie humorvollen wissensreichen Comic um die einzige zweifache Nobelpreisträgerin, Teil 1/2
Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – In dieser Woche gab es eine Pressevorführung eines neuen Marie-Curie-Films, der zwar nicht so ganz gefiel, aber noch einmal deutlich machte, was Sache war. Sie hatte die Entdeckung beim ersten Nobelpreis 1903 gemacht, die ihr Mann in beider Namen einreichte. Doch erst einmal bekam Pierre Curie den Preis und er wurde allein eingeladen und erst auf sein Drängen hin – wenigstens Anstand also – wurde sie mitbenannt!
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Zwei dänische und eine polnische Autorin gestalten einen so liebevollen wie humorvollen wissensreichen Comic um die einzige zweifache Nobelpreisträgerin, Teil 2/2
Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Und nach über einem Drittel sind wir jetzt erst mit Marya in Paris, wo sonst die Geschichte um Marie Curie beginnt. Und deshalb haben wir den Comic bis hierher sehr ausführlich besprochen. Kapitel 3 handelt von 1891 bis 1895 in Paris, wo die sich nun Marie nennende junge Polin am 3. November 1891 in der naturwissenschaftlichen Fakultät der Sorbonne ihr Studium aufnimmt. Gute Gelegenheit darauf hinzuweisen, daß damals im deutschen Kaiserreich das Studium für Frauen noch verboten war, ja selbst an den Gymnasien Frauen kein Abitur machen durften. Die Schriftstellerin Riccarda Huch hat das eindrucksvoll niedergeschrieben, wie sie 1886 von Braunschweig nach Zürich ging, um erst Abitur zu machen und dann studieren zu können. Sie wurde übrigens dreimal für den Nobelpreis für Literatur vorgeschlagen. Bekam ihn nie.
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Fotos:
© wpo
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"Marie Curie - Elemente des Lebens" ist ab dem 26.11.2020 als DVD und Blu-ray und war bereits ab dem 12.11.2020 als Video on Demand im Handel verfügbar
Marie Curie - Elemente des Lebens (Großbritannien 2019)
Filmlänge: ca. 110 Min.
Regie: Marjane Satrapi
Drehbuch: Jack Thorne nach der Graphic Novel Radioactive: Marie & Pierre Curie: A Tale of Love and Fallout (2010) von Lauren Redniss
Darsteller: Rosamund Pike, Sam Riley, Aneurin Barnard, Simon Russell Beale, Anya Taylor-Joy u.a.
Frances A. Østerfelt, Anja C. Andersen, Anna Blaszczyk
Marie Curie. Ein Licht im Dunkeln
Übersetzt von: Franziska Hüther
18.7 x 26.5 cm, gebunden, 136 Seiten
22,00 €
ISBN 978-3-95728-366-5