Nach dem schönen Spielfilm von 2014 gibt es für Alte und Jung, für alte und neue Fans, eine liebevolle Animation auf DVD,PADDINGTONS ABENTEUER bei Studiocanal seit dem 10. Dezember
Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) - Kind müßte man sein. Heute. Was gibt es nicht alles für wunderbare Kinderfilme, von den Animationen ganz zu schweigen. Auf der anderen Seite ist das alles ja doch nur ein schwaches Äquivalent für das, was Kinder jetzt noch weniger erleben können, als in unseren heutigen Wohlstandsgesellschaften zu normalen, zu Nicht-Corona-Zeiten, nämlich wie frühere Generationen aufgewachsen sind, im Spiel mit Kindern auf der Straße.
Aber wir wollen nicht räsonieren, sondern über diese DVD berichten, die an die wunderschöne, das Gemüt bewegende englische Filmkomödie PADDINGTON auf der großen Leinwand aus dem Jahr 2014 anknüpft und von dem selben Produzenten David Heyman verantwortet wird. Damals war der peruanische Bär, der im Film zwischen einer Kombination von echtem Film und Computeranimation außerordentlich reüssierte, ein riesengroßer Publikumserfolg. Allein in Deutschland brachte der Film ab 4. Dezember 2 051 032 Zuschauer ins Kino, was unglaublich viel ist. An den großen internationalen Erfolg will die DVD, die auch im Dezember, also vor Weihnachten herauskommt, was das Schenken leichter macht, sicher anknüpfen. Es wissen nicht alle, daß der Film der Kinderbuchreihe von Michael Bond folgt. Ob auch diese DVD der Reihe folgt, ist uns nicht bekannt. Auf jeden Fall haben wir die Leidenschaft des kleinen Bären für Orangenmarmelade behalten. Schon deshalb, weil wir sie auch gerne essen und tatsächlich die englische die beste ist.
Die einzelnen zwölf Folgen auf dieser DVD haben einen guten, einen wichtigen Zusammenhalt. Denn der kleine niedliche Tollpatsch (ist das nicht ein wunderschönes, lautmalerisches Wort) ist ein guter Junge. Er weiß, daß sich Tante Lucy in Peru sicher Sorgen um ihn und sein Wohlergehen macht und er hat noch kein mobiles Telefon, mit dem er mit ihr kommunizieren könnte und auch keinen Rechner, um rasch mal übers Internet mit seiner Tante zu telefonieren oder ihr Emails zu schreiben. (Sicher kommt das irgendwann auch noch). So muß er den Griffel, hätte man früher gesagt, zur Hand nehmen und ihr Briefe schreiben. Und so ist jede neue Folge der Bericht über die Ereignisse, die ihm widerfurhen, das Wichtigste aus seinem Leben in London, was er seiner Tante schreibt. Ein anderer Zusammenhang besteht nicht, muß auch nicht bestehen, denn so ist unser Leben, wenn wir es in Briefe stecken.
Es beginnt in der ersten dieser zwölf Episoden mit einer Taube, die Paddington findet und der ein Flügel hängt. Paddington lebt ja bei Familie Brown in London, eine richtige Familie mit Vater, Mutter, Sohn und Tochter. Alle kümmern sich sofort um den Flügel der Taube (Literaturliebhabern fällt dazu natürlich der wirklich gute Roman des Amerikaners Henry James, der in England lebte, ein: Der Flügel der Taube, 1902 veröffentlicht, heute wenig gelesen, ein Fehler!)
Die liebevolle Familie bringt die Taube mit ihrem Beschützer Paddington zur Tierärztin, die sich um die kleine Patientien umfassend kümmert und die Diagnose stellt: geprellter Flügel. Da kann sie helfen, was sie aber zum Gesundwerden braucht, ist ein Nest, in dem sie sich zurecht kuscheln kann, ohne daß sie jemand berührt und ohre daß sie ihren Flügel rühren muß. Während die Tierärztin etwas Leckeres kocht, versucht Paddington der Taube ein Nest zu bauen. Erst stellt er sich so komisch an, macht derartigen Unsinn, daß die Taube dauernd lachen muß. Das sieht auch komisch aus, denn die Taube trägt die ganze Zeit einen Hut. Den trägt auch Paddington in Rot, was mit seinem blauen Dufflecoat schön bunt ist - und absolut britisch! Jetzt kommt für die beiden ein gegenseitiges Erziehungsprogramm in Gang, denn ein Bär weiß vieles, eine Taube aber auch. So zeigt ihm die Taube, wie man auf richtige Weise Zähne putzt...
Nein, wir erzählen jetzt nicht alle Folgen. Die können Sie selber sehen, aber wie nun Paddington nicht nur seine Marmelade ißt, sondern Cerealien - so heißen alle Müslis aus Getreide -, die man auch auf die richtige Weise essen muß, ist komisch, wie überhaupt das kleine Bärli - wie, das gibt es doch gar nicht. Mrs. Brown hat Angst vor ihrem Gast, Angst vor der Taube. Das nennt man normalerweise Vogelphobie, aber wissenschaftlich Ornithophobie . Ob Paddington ihr helfen kann? Ach und die to-do Liste, die würde uns auch Arbeit machen, gut, daß er sie an dieKühlschranktür pappt, aber dann haben wir beim Marmeladenkochen sofort gesehen, wie diese to-do-Liste beim Marmeladenkochen flugs unter den Kühlschrank fliegt....na, wissen Sie, wie es weitergeht?
Foto:
© Cover
Info:
DVD, Laufzeit ca. 126 Minuten
Sprachen, Deutsch (Stereo DD)
Produzent David Heyman (Paddington 1 &2, Harry-Potter-Reihe)
Regie Adam Show, Chris Drew
Verleih Studiocanal