Zwei neue Folgen der erfolgreichen Heimatserie am 22. und 29. Januar in der ARD
Margarete Ohly-Wüst
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Auch in diesem Januar werden wieder zwei neue Filme der erfolgreichen Heimatfilmreihe "Der Ranger - Paradies Heimat" im Ersten gezeigt. Im Mittelpunkt steht wiederum Jonas Waldek (Philipp Danne), der zusammen mit seinem Vertreter Christoph Fischer (Jörg Witte) die Ranger-Station des Nationalparks Sächsische Schweiz leitet. Daneben kümmert er sich zusammen mit seiner Mutter Monika (Heike Jonca) und seiner Schwägerin Rike (Eva-Maria Grein von Friedl) um das elterliche Sägewerk.
"Der Ranger - Paradies Heimat: Junge Liebe" ist der Titel des 5. Films. In ihm findet Jonas in einer Blockhütte im Naturschutzgebiet den 17jährigen Julian Faber (Jonathan Lade) und dessen 16jährige hochschwangere Freundin Lena Mendel (Fine Sendel). Die beiden sind von zu Hause abgehauen, da Lenas Mutter Carolin (Inka Friedrich) das Baby zur Adoption geben will. Da die beiden auf die Bitte von Jonas hin, ihre Eltern benachrichtigen, erfährt Julian von seinem Vater Ralf (Bernd Michael Lade), dass er seine Jugendstrafe antreten muss, weil er Sozialstunden geschwänzt hat. Daraufhin will das junge Pärchen über die Grenze nach Tschechien abhauen, doch dann setzten bei Lena die Wehen ein...
"Der Ranger - Paradies Heimat: Sturm" ist der Titel des 6. Films. Während eines heftigen Sturms und einem Gewitter finden Jonas Neffe Lukas Waldek (Dennis Hofmeister) und sein Freund Tim Nollau (Luca Gugolz) einen Mann, der vom Blitz getroffen wurde kurz bevor er mit seinem Paragleider starten konnte. Der Mann, dessen Name Daniel Körner (Timo Jacobs) ist und der eine Spedition in Pirna besitzt, die vor dem Konkurs steht, kann sich weder an seinen Namen noch an seine Familie erinnern. Jonas Familie quartiert Daniel im Gästezimmer auf dem Waldek-Hof ein, da er aus gesundheitlichen Gründen nicht sofort die ganze Wahrheit erfahren darf. Doch langsam dämmert es Daniel, dass er vor kurzem seine Ehefrau Nadine (Julia Dietze) und Tochter Vicky (Matilda Lindbergh) verlassen hat. Doch als bei Daniel die ersten Erinnerungen zurückkehren, lässt das den Unfall in einem ganz anderen Licht erscheinen...
Da es in den Filmen neben den jeweils eigenständigen Geschichten schon seit dem ersten Film auch um die Familie Waldek geht, wird auch in den beiden Filmen, das Verhältnis zwischen Jonas Waldek und seiner Freundin Emilia Graf (Liza Tzschirner) weiter entwickelt, die jetzt als Wildbiologin an der Universität Greifswald zusammen mit ihrem Ex-Freund Moritz Hochstätter (Bernd-Christian Althoff) arbeitet. Daneben geht auch die Story von Jonas Mutter Monika weiter, die sich wieder ihrer alten Liebe Karl Nollau (Matthias Brenner) annähert, der als Unternehmer allerdings Jonas und dem Naturpark schon einige Steine in den Weg gelegt hat. Gerade Jonas erlebt in den beiden Filmen doch einige Überraschungen (die nicht angesprochen werden können, da sie doch recht große Spoiler sind).
Wie in den vier vorangegangenen Filmen spielt auch jetzt wieder die Landschaft des Naturparks Sächsische Schweiz, die Elbe und das Elbsandstein Gebirge eine wichtige Rolle. Weitere Themen sind die Auswilderung von jungen Luchsen und Probleme durch Wilderei, der Rückgang von Gartenschläfern in der freien Natur, deren Verbreitung in Deutschland rückläufig sind, der Befall von Bäumen durch den Borkenkäfer, die Schäden, die durch den Sturm und Blitzschlag angerichtet wurden sowie die Probleme durch anschließenden Holzklau im Nationalpark.
Beide Fernsehfilme wurden zwischen dem 21. Juli und 16. September 2020 unter strengsten Hygieneauflagen im Elbsandsteingebirge in der Sächsischen Schweiz sowie in Pirna und Umgebung gedreht. Allerdings fallen die Hygieneauflagen während der Filme eigentlich nicht auf, da die Schauspieler - im Gegensatz zu einigen TV-Serien - sehr wohl durch Quarantäne-Tage und durch weitere Einschränkungen direkten Kontakt, Umarmungen, Küsse etc. filmen durften.
Die beiden besprochenen Fernsehfilme sind bereits der 5. und der 6. Film der Reihe "Der Ranger - Paradies Heimat", die im Rahmen von "Endlich Freitag" im Ersten gezeigt werden. Die Titel der vier vorherigen Filme waren: "Wolfsspuren" und "Vaterliebe" im November 2018 sowie "Entscheidungen" und "Zeit der Wahrheit" im Januar 2020. Alle vier Filme hatten jeweils Einschaltquoten zwischen 4 und knapp über 5 Millionen Zuschauer.
Die Regie hat bei den beiden neuen Filmen Imogen Kimmel übernommen, das Drehbuch von "Junge Liebe" stammt von Rainer Ruppert; Uschi Müller und Andreas Bradler sind für das Drehbuch von "Sturm" verantwortlich. Kameramann war bei beiden Filmen Guntram Franke.
Leider sind die zwei Filme in ihrer Qualität sehr unterschiedlich. "Junge Liebe" wirkt doch etwas zerfasert und dadurch in vielen Szenen recht uninteressant. Dies gilt vor allem für die Geschichte des jungen Pärchens, das man so schon häufig gesehen hat. Das mag auch daran gelegen haben, das vor allem die Darstellerin der junge schwangeren Lena Mendel nicht überzeugen konnte. Dagegen war das Auf- und Ab der Beziehung zwischen Jonas Waldek und Emilia Graf und auch die weitere Entwicklung zwischen Jonas Mutter Monika und ihrer alten Liebe Karl Nollau spannend dargestellt.
Der zweite Film "Sturm" war insgesamt sehenswerter, das lag zum einen an dem Thema, da die Story um den Unfall des Paragleiders deutlich spannender war, aber auch da die bereits im ersten Film angefangene Familiengeschichte der Waldeks hier interessanter weitergeführt wurde. Dabei wurde das Thema des ersten Films wieder aufgenommen und letztendlich musste sich Jonas Waldek mit einem ähnlichen Problem wie Karl Nollau herumschlagen. Es ist allerdings schade, dass Jonas Schwierigkeiten am Ende doch etwas abrupt gelöst wurden.
Sowohl Matthias Brenner als Karl Nollau als auch Philipp Danne als Jonas Waldek konnten ihre Gefühle sehr gut darstellen. Auch Liza Tzschirner ist als Wildtierbiologin Emilia Graf glaubhaft, die nicht nur zwischen zwei Männern steht, sondern auch Probleme mit dem angestrebten Beruf und ihrer Beziehung zu Jonas Waldek hat. Dabei zeigt sich, dass vor allem Philipp Danne in der Lage ist, einen solchen Film auch schauspielerisch zu tragen. Denn er kann glaubhaft zeigen, wie sehr Jonas seinen Beruf liebt, denn er ist mit Leib und Seele Ranger im Nationalpark Sächsische Schweiz. Aber auch die Schwierigkeiten in seiner Beziehung zu Emilia Graf, die Konkurrenz mit deren Ex-Freund Moritz und seine sich wandelnde Beziehung zu Karl Nollau löst er schauspielerisch sehr gut.
Insgesamt wurde in den beiden Heimat-Filmen, die Familiengeschichte der Waldeks spannend weiter erzählt. Wer allerdings schon die ersten Filme nicht gemocht hat, dem werden diese beiden Filme auch nicht gefallen. Wer aber zu den durchschnittlich 4,5 Million Zuschauern gehört, die die ersten vier Folgen gesehen haben, werden sicher auch die zwei neuen Folgen genießen. Alle anderen sollten es zumindest mit dem 6. Film einmal versuchen. Falls die beiden Filme wieder so viele Zuschauer wie die vorangegangenen haben, werden sicher die dienstlichen und privaten Probleme des Rangers Jonas Waldek im Naturpark Sächsische Schweiz auch noch weiter erzählt werden.
Foto 1: Jonas Waldek (Philipp Danne) und Karl Nollau (Matthias Brenner) © MDR/ndF/Tom Schulze
Foto 2: v.l.n.r.: Moritz Hochstätter (Bernd-Christian Althoff), Jonas Waldek (Philipp Danne) und Emilia Graf (Liza Tzschirner) © MDR/ndF/Tom Schulze
Info:
Der Ranger - Paradies Heimat: Junge Liebe und Sturm (Deutschland, 2020)
Genre: Drama, Heimatfilm
Filmlängen: ca. 88 Min.
Regie: Imogen Kimmel
Drehbuch: Rainer Ruppert ("Junge Liebe"), Uschi Müller und Andreas Bradler ("Sturm")
Darsteller: Philipp Danne, Liza Tzschirner, Eva-Maria Grein von Friedl, Heike Jonca, Dennis Hofmeister, Matthias Brenner, Jörg Witte, Sebastian Kaufmane, Bernd-Christian Althoff u.a.
Produktion ndF: neue deutsche Filmgesellschaft mbH im Auftrag der ARD Degeto und des MDR für die ARD.
FSK: ab 0 Jahren
TV-Start: 22.+29.01.2021 jeweils um 20:15 Uhr im Ersten; Wiederholungen am 23.01.+30.01. um 1:20 Uhr.