VERSO SUD

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Ursprünglich sollte die 26. Ausgabe von VERSO SUD im vergangenen Dezember stattfinden. Doch die Kinos bleiben weiterhin geschlossen, das DFF plant, das Festival des italienischen Films so bald wie möglich live im Kino des DFF nachzuholen. Zur Überbrückung präsentiert VERSO SUD im März ein zweiteiliges Online-Angebot auf Vimeo mit neun Filmen. Eigens aufgenommene Begrüßungen, Einführungen und Gespräche mit den Regisseur:innen sind zusätzlich abrufbar. Der Vorverkauf für limitierte Online-Tickets hat bereits begonnen.

Zunächst werden vom 1. bis 12. März zusammen mit der Filmtournee Cinema! Italia! die „italienischen Filmabende“ präsentiert: Insgesamt sechs aktuelle italienische Filme in Originalsprache mit deutschen Untertiteln sind an dem unten im Programm angegebenen Tag von 16 Uhr an jeweils für 24 Stunden über Vimeo ausleihbar. Die Tickets sind limitiert und kosten 5,90 Euro.

Vom 15. bis 19. März präsentiert VERSO SUD zusammen mit dem Filmverleih missingFILMs zwei Filme, die bei der jüngsten Festivalausgabe sehr beliebt und mehrmals ausverkauft waren, sowie Lina Wertmüllers Klassiker FILM D'AMORE E D'ANARCHIA, der einen Ausblick auf die Hommage der kommenden Festivalausgabe gibt. Die Filme sind an dem angegebenen Tag von 16 Uhr an für 7,90 Euro fünf Tage lang ausleihbar.

Eine Übersicht der beiden Online-Programme gibt es auch auf der DFF-Webseite (www.dff.film/verso-sud-online/). Von hier aus sind es nur noch wenige Klicks bis zum Erwerb eines Online-Tickets.

Bei den „italienischen Filmabenden" handelt es sich um eine Kooperation zwischen DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum (Frankfurt), Kairos-Filmverleih (Göttingen), Made in Italy (Rom), Ministero per i Beni e le Attività Culturali e per il Turismo, Direzione Generale per il Cinema (Rom), missingFILMs (Berlin) und den Italienischen Kulturinstituten Berlin, Hamburg, Köln und Stuttgart.

Den zweiten Teil des Online-Angebots unterstützen Premium Partner Italienische Zentrale für Tourismus ENIT, das italienische Kulturinstitut in Köln und das italienische Generalkonsulat in Frankfurt. Das DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum kooperiert hier mit Made in Italy, Ministero per i Beni e le Attività Culturali e per il Turismo und missingFILMs.


Italienische Filmabende von Montag, 1., bis Freitag, 12. März

Montag, 1. März, ab 16 Uhr (für 24 Stunden verfügbar)

IL COLPO DEL CANE  Der ganz große Coup

Italien 2019. R: Fulvio Risuleo
D: Edoardo Pesce, Silvia D’Amico, Daphne Scoccia. Spielfilm. 93 Min. OmU

Die beiden Freundinnen Rana und Marti sind pleite und lassen sich gerne von einer reichen alten Dame engagieren, um am Wochenende auf deren Lieblingshund Ugo aufzupassen. Beim ersten Spaziergang mit Ugo im Park taucht ein junger Mann auf, der sich als Tierarzt vorstellt. Er überredet die Mädchen zu einem kleinen Zusatzgeschäft. Keine gute Idee. Denn plötzlich wird Ugo gekidnappt und eine abenteuerliche Verfolgungsjagd beginnt. Eine herrlich verrückte Komödie mit Kultpotential, die jede Menge Überraschungen bereit hält.


Mittwoch, 3. März, ab 16 Uhr (für 24 Stunden)

IL SINDACO DEL RIONE SANITÀ  Der Bürgermeister

Italien 2019, R: Mario Martone
D: Francesco Di Leva, Massimiliano Gallo, Roberto De Francesco. 115 Min. OmU

Antonio Barracano ist die einflussreichste Person in Neapels Stadtviertel Rione Sanità und lässt sich gerne „sindaco“, also Bürgermeister nennen, auch wenn er nie gewählt wurde. Wer ein Problem hat, meldet sich bei Barracano. Seine engen Verbindungen zur Camorra sind dabei sehr nützlich. Doch eines Tages steht ein junger Mann vor ihm, der seinen Vater umbringen will. Bei diesem Fall gerät Don Antonio an seine Grenzen. Eine mitreißende Verfilmung des berühmten Theaterstücks von Eduardo De Filippo aus den 60er Jahren.


Freitag, 5. März, ab 16 Uhr (24 Stunden)

LA SCOMPARSA DI MIA MADRE  Das Verschwinden meiner Mutter

Italien 2019. R: Beniamino Barrese
D: Benedetta Barzini, Beniamino Barrese, Lauren Hutton. Spielfilm. 94 Min. OmU

Ein faszinierendes Porträt einer außergewöhnlichen Frau: Benedetta Barzini hat in ihrem Leben viel ausprobiert. In den 60er Jahren posierte sie für die „Vogue“ und war Muse von Andy Warhol. Später wurde sie zur eloquenten feministischen Kritikerin der Modebranche. Mit 75 Jahren hat Benedetta mit ihrem früheren Leben abgeschlossen. Dass ihr Sohn nun einen Film über sie drehen will, löst zwischen den beiden eine unerwartete Konfrontation vor der Kamera aus.


Montag, 8. März, ab 16 Uhr (24 Stunden)

PALAZZO DI GIUSTIZIA  Justizpalast

Italien 2019. R: Chiara Bellosi
D: Bianca Leonardi, Sarah Short, Daphne Scoccia. 84 Min. OmU

Vor einer geschlossenen Gerichtstür warten zwei Mädchen: Luce, noch klein, verspielt und eigensinnig. Domenica, fast erwachsen, unsicher und abweisend. Während ihre Väter sich drinnen in einem komplizierten Prozess, in dem es um Mord oder Totschlag geht, gegenüberstehen, wissen die Töchter draußen nicht, was tun. Ganz auf diesen Nebenschauplatz konzentriert, eröffnet die Regisseurin Chiara Bellosi ungewöhnliche Perspektiven auf Justizbetrieb und unsere Vorstellung von Gerechtigkeit.


Mittwoch, 10. März, ab 16 Uhr (für 24 Stunden)

LA DEA FORTUNA  Die Göttin Fortuna

Italien 2019. R: Ferzan Özpetek
D: Stefano Accorsi, Edoardo Leo, Jasmine Trinca. Spielfilm. 118 Min. OmU

Wie eine Regenbogenfamilie ohne die klassischen Mutter-Vater-Kind-Klischees funktionieren kann, zeigt Ferzan Özpeteks Komödie. Alessandro und Arturo sind ein festes Paar, doch es kriselt zwischen den beiden: Alessandro verdient die Brötchen als Klempner und ist Seitensprüngen nicht abgeneigt; Arturo arbeitet als Übersetzer, wäre lieber Schriftsteller und neigt zur Frustration. In diese Alltagsroutine kommt Bewegung, als plötzlich die alleinerziehende Annamaria auftaucht, Alessandros Ex. Wegen eines Krankenhausaufenthalts bringt sie ihre beiden Kinder bei Alessandro und Arturo unter. Das stellt alle Beteiligten vor völlig neue Herausforderungen.


Freitag, 12. März, ab 16 Uhr (für 24 Stunden)

BANGLA

Italien 2019. R: Phaim Bhuiyan
D: Phaim Bhuiyan, Carlotta Antonelli, Alessia Giuliani. Spielfilm. 87 Min. OmU

Ein Clash der Kulturen als autobiografische Komödie: Phaim, ein 22-jähriger Muslim mit bengalischen Wurzeln, lebt mit seiner Familie in dem multiethnischen Stadtteil Torpignattara in Rom. Sein Geld verdient er als Aufseher in einem Museum. Während eines Konzerts lernt er Asia kennen, eine junge Frau aus einer Künstlerfamilie, die komplett anders tickt als er: purer Instinkt, keine Regeln. Die beiden verlieben sich – und Phaim stürzt in ein Dilemma: Denn eigentlich müsste er eine bengalische Frau heiraten.



VERSO SUD präsentiert online:

von Montag, 15., bis Freitag, 19. März


Montag, 15. März, ab 16 Uhr (für 5 Tage verfügbar)

EUFORIA

Italien 2018. R: Valeria Golino
D: Riccardo Scamarcio, Valerio Mastandrea, Isabella Ferrari. Spielfilm. 115 Min. OmU

Matteo ist ein erfolgreicher und weltgewandter Unternehmer, der das Party-Leben in Rom liebt. Ganz anders ist sein zurückhaltender älterer Bruder Ettore, der als Lehrer im Heimatdorf der beiden arbeitet. Als Ettore eine ernste Krankheitsdiagnose erhält, beschließt Matteo, seinen Bruder zu sich nach Rom zu holen. Valeria Golino erzählt in ihrem zweiten Film als Regisseurin von der Annäherung zweier sehr unterschiedlicher Brüder.


Mittwoch, 17. März, ab 16 Uhr (für 5 Tage)

LA MAFIA NON È PIÙ QUELLA DI UNA VOLTA  Die Mafia ist nicht mehr das, was sie einmal war

Italien 2018. R: Franco Maresco. Dokumentarfilm. 105 Min. OmU

25 Jahre nach den Mafia-Morden an den Richtern Paolo Borsellino und Giovanni Falcone untersucht der sizilianische Filmemacher Franco Maresco zusammen mit der Fotografin Letizia Battaglia, wie in Palermo der beiden Mafia-Jäger gedacht wird. Sie stoßen dabei auf erschreckende Gleichgültigkeit, offene Feindseligkeit oder absurde Ausweichmanöver. Der Film wurde im Wettbewerb des Filmfestivals in Venedig mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet.


Freitag, 19. März, ab 16 Uhr (für 5 Tage)

FILM D'AMORE E D'ANARCHIA  Liebe und Anarchie

Italien/Frankreich 1973. R: Lina Wertmüller.
D: Giancarlo Giannini, Mariangela Melato, Eros Pagni. Spielfilm. 125 Min. OmU

Rom in den 1930er Jahren. Tunin, ein junger Bauer kommt in die italienische Hauptstadt, um Mussolini umzubringen. Er will einen anarchistischen Freund rächen. Die Prostituierte Salomè versteckt ihn in einem Edelbordell, in dem sie arbeitet. Doch am Tag des Attentats verschläft Tunin. Lina Wertmüller erobert sich in dem Film das historische Setting, ohne einen Historienfilm zu drehen. Der lautsprecherischen Hanswurstigkeit des Faschismus steht der Idealismus des verunglückten Protagonisten gegenüber.

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