Redaktion
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Justin Peach und Lisa Engelbachs Film „street line“ erhält den Preis als bester regionaler Langfilm des 14. LICHTER Filmfests. Der Kurzfilm „MILK“ von Jennifer Kolbe gewinnt den regionalen Kurzfilmpreis. Der Sieger des Virtual Reality-Wettbewerbs ist Jonathan Hagard mit seinem Film „Replacments - Penggantian“. Das Werk „MOTOR“ des Künstlerkollektivs Frankfurter Hauptschule gewinnt den 11. LICHTER Art Award. Die Werke der Preisträger*innen und alle weiteren Filme des diesjährigen Programms sind noch bis zum 09. Mai auf der Online-Plattform des Festivals abrufbar.
Das 14. LICHTER Filmfest, das dieses Jahr zum zweiten Mal als Online-Ausgabe stattfand, endete am Abend offiziell mit einer Live-Übertragung der Preisverleihung über YouTube und Facebook. Seit dem 27. April 2021 zeigte das LICHTER Filmfest auf der speziell für das Festival entworfenen Streaming-Plattform online.lichter-filmfest.de
aktuelles Weltkino zum Thema „Wandel“, Glanzlichter des deutschen Filmschaffens, die besten Lang- und Kurzfilme der Region, Virtual-Reality-Filme und ausgewählte zeitgenössische Videokunst. Rund 80 Filme, Interviews mit Filmschaffenden, Panels und weitere Begleitveranstaltungen ließen an sechs Tagen Festivalatmosphäre aufkommen. Alle Filme sind noch sieben Tage über den regulären Festivalzeitraum hinaus, bis zum 09. Mai, abrufbar.
„Wir freuen uns sehr über das enorm positive Feedback zu unserer zweiten LICHTER Online-Ausgabe. Auch wenn wir uns natürlich über ein reguläres Festival gefreut hätten, sind wir stolz, was wir trotz der widrigen Umstände erneut auf die Beine gestellt haben“, sagt Festivaldirektor Gregor Maria Schubert. Die Festivalmacher*innen, die mit LICHTER-On-Demand im letzten Jahr als erstes deutsches Filmfestival Neuland in der Welt der Online-Festivals betraten, ließen sich auch dieses Jahr nicht von geschlossenen Kinos ausbremsen.
Die diesjährige zweite Online-Ausgabe des LICHTER Filmfests zeichnete sich durch ein breitgefächertes und hochkarätiges Filmprogramm und umfangreiches Begleitprogramm aus. Im Rahmen des Festivals präsentierte LICHTER zudem ein Konzept für ein Haus der Filmkulturen, das auf großen Anklang stieß. Das Konzept entwirft ein Haus, das durch seine Nutzungsvielfalt und Architektur den Kulturraum Kino in die Zukunft übersetzt. Das Haus der Filmkulturen will alle gegenwärtigen Ausprägungen des Films kuratieren, sie durch Konzerte, Ausstellungen und vielfältige Veranstaltungsformate ergänzen und als Forschungslabor ihre Zukunft erkunden. Am Festivalfreitag kamen hierzu Filmkritiker Rüdiger Suchsland, Architektin Gabu Heindl und Regisseur R.P. Kahl zu einem Videopanel zusammen, in dem sie das Konzept diskutierten. Die Aufzeichnung bleibt über den YouTube-Kanal des Festivals verfügbar.
https://www.youtube.com/watch?v=5zA4u84bMOY&t=958s
Die Preisträger:innen des Regionalen Wettbewerbs
Aus zwölf Beiträgen im Regionalen Langfilm-Wettbewerb wird street line von Justin Peach und Lisa Engelbach mit dem Weißen Bembel und einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro, gestiftet von der Dr. Marschner Stiftung, geehrt,. Zehn Jahre nach dem Dreh zum Dokumentarfilm Kleine Wölfe, der inzwischen 4,2 Millionen Aufrufe auf YouTube hat, kehrten die beiden Mainzer Regisseur*innen Justin Peach und Lisa Engelbach für street line nach Nepal zurück, um herauszufinden, was aus dem Straßenjungen von damals geworden ist. Sonu ist inzwischen erwachsen und Vater einer kleinen Tochter. Mit der Unterstützung seiner beiden Schwestern versucht er, für die dreijährige Sona zu sorgen. In der Hoffnung, ihr eine Kindheit schenken zu können, wie sie ihm und seinen Geschwistern verwehrt blieb, macht er einen Drogenentzug, der es ihm ermöglichen soll, ein neues Leben aufzubauen.
Die Jury, bestehend aus Schauspielerin Anna Böger, Regisseurin Connie Walther und Festivalleiter Sebastian Brose (achtung berlin) lobte die Besonderheit des Filmes, ganz unmittelbar Empathie zu üben und das Kino zum Ort intimer Begegnung werden zu lassen. In Zeiten, in denen Begegnungen und der Spielraum für das soziale Miteinander auf ein Minimum reduziert sind, sucht der Gewinnerfilm bewusst eine Gegenbewegung und nimmt diese konsequent ein. In der Jurybegründung heißt es: „Ein Film, der eine Beziehung zu seinen Protagonisten wagt und eingeht und diese Beziehung über mehr als ein Jahrzehnt, ja vielleicht sogar über mehrere Generationen hinweg aushalten wird. Ein Film, der dieses Beziehungsangebot nicht nur seinen Protagonisten macht, sondern auch uns Zuschauer* innen in einem ganz besonderem Maße. Einer Begegnung, auf die wir uns mit all unseren Seins-Schichten einlassen können und müssen. Eine Begegnung, die keine Wertung braucht, keine Erklärung will und keine Moral sucht, sondern nur eines von uns fordert: Unsere volle Aufmerksamkeit. Und so wird die Kamera zu dem Werkzeug, das nicht nur zeigt, sondern auch hält und Halt gibt.“ Eine lobende Erwähnung geht an "Trübe Wolken" von Christian Schäfer (Regie) und Glenn Büsing (Drehbuch).
Den Preis für den besten regionalen Kurzfilm erhält Jennifer Kolbe. Mit eindrucksvollen Bildern und einer metaphorischen Erzählweise hat die Filmemacherin auf ein Thema hingewiesen, welches gerne in unserer Gesellschaft verdrängt wird. In „MILK“ wird durch die Darstellung der Frau als Gebärmaschine, die Massenabfertigung und die anschließende Vernichtung durch den Fleischwolf, die abartige Viehzucht und die zurecht kritisierte Massentierhaltung in unser Bewusstsein gedrängt. Schauspielerin Simone Wagner, Dokumentarfilmer Hannes Karnick und Kameramann Dennis Mill lobten den bildhaften Austausch von Tier auf Mensch und die animierte Perfektion. Kolbe darf sich über 1.000 Euro Preisgeld freuen. Eine lobende Erwähnung erhielt „Piknik“ von Silke Körber.
Der Preisträger des 5. VR Storytelling Awards
Der LICHTER VR Storytelling Award geht in diesem Jahr an „Replacments - Penggantian“ von Jonathan Hagard, der Gewinner darf sich über 1000€ Preisgeld freuen. Bereits zum fünften Mal präsentierte das Festival narrative und dokumentarische 360-GradFilme in dem international ausgeschriebenen Wettbewerb. Die fünf Finalist*innen wurden von einer Jury, bestehend aus VR- Regisseurin Jimmy Cheng (Director of Content bei Digital Domain Holdings), Rahel Demant (XR Bootcamp, VR First) und Produzent und Regisseur Gregory Molodtsov, aus über 70 Einreichungen ausgewählt. Die Zuschauer*innen konnten sich die VR-Filme über die LICHTER-Webseite in Zu- sammenarbeit mit VRdirect ansehen. Preisstifter in diesem Jahr ist Magenta VR, die Plattform der Deutschen Telekom für 360°-Inhalte.
Der LICHTER Art Award
Für MOTOR ist das Künstlerkollektiv Frankfurter Hauptschule bereits am Donnerstagabend mit dem diesjährigen LICHTER Art Award ausgezeichnet worden. Die elfte Ausgabe des Wettbewerbs für zeitgenössische Videokunst ist mit einem Preisgeld von 1.000 Euro dotiert. Die Juror:innen Carina Bukuts (Kuratorin und Autorin), Jeremy Shaw (bildender Künstler) und Saul Judd (Kurator des LICHTER Art Award) wählten den Gewinner aus über 200 Werken aus. Als Gewinner*in des letztjährigen zehnten LICHTER Art Awards, der nicht regulär stattfinden konnte, wurde Florenica Levy nachträglich für ihr Werk Fossil Place ausgezeichnet. Ihre Arbeit wurde von der Jury aus Gerhard Wissner Ventura (Kurator), Natasha A. Kelly (Künstlerin, Aktivistin, Autorin) und Saul Judd ausgewählt.
Foto:
© Veranstalter
Info:
Hauptförderer der 14. Ausgabe des LICHTER Filmfest Frankfurt International sind die HessenFilm und Medien GmbH, das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, der Kulturfonds Frankfurt Rhein- Main sowie die Dr. Marschner Stiftung.
https://www.youtube.com/watch?v=5zA4u84bMOY&t=958s
Die Preisträger:innen des Regionalen Wettbewerbs
Aus zwölf Beiträgen im Regionalen Langfilm-Wettbewerb wird street line von Justin Peach und Lisa Engelbach mit dem Weißen Bembel und einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro, gestiftet von der Dr. Marschner Stiftung, geehrt,. Zehn Jahre nach dem Dreh zum Dokumentarfilm Kleine Wölfe, der inzwischen 4,2 Millionen Aufrufe auf YouTube hat, kehrten die beiden Mainzer Regisseur*innen Justin Peach und Lisa Engelbach für street line nach Nepal zurück, um herauszufinden, was aus dem Straßenjungen von damals geworden ist. Sonu ist inzwischen erwachsen und Vater einer kleinen Tochter. Mit der Unterstützung seiner beiden Schwestern versucht er, für die dreijährige Sona zu sorgen. In der Hoffnung, ihr eine Kindheit schenken zu können, wie sie ihm und seinen Geschwistern verwehrt blieb, macht er einen Drogenentzug, der es ihm ermöglichen soll, ein neues Leben aufzubauen.
Die Jury, bestehend aus Schauspielerin Anna Böger, Regisseurin Connie Walther und Festivalleiter Sebastian Brose (achtung berlin) lobte die Besonderheit des Filmes, ganz unmittelbar Empathie zu üben und das Kino zum Ort intimer Begegnung werden zu lassen. In Zeiten, in denen Begegnungen und der Spielraum für das soziale Miteinander auf ein Minimum reduziert sind, sucht der Gewinnerfilm bewusst eine Gegenbewegung und nimmt diese konsequent ein. In der Jurybegründung heißt es: „Ein Film, der eine Beziehung zu seinen Protagonisten wagt und eingeht und diese Beziehung über mehr als ein Jahrzehnt, ja vielleicht sogar über mehrere Generationen hinweg aushalten wird. Ein Film, der dieses Beziehungsangebot nicht nur seinen Protagonisten macht, sondern auch uns Zuschauer* innen in einem ganz besonderem Maße. Einer Begegnung, auf die wir uns mit all unseren Seins-Schichten einlassen können und müssen. Eine Begegnung, die keine Wertung braucht, keine Erklärung will und keine Moral sucht, sondern nur eines von uns fordert: Unsere volle Aufmerksamkeit. Und so wird die Kamera zu dem Werkzeug, das nicht nur zeigt, sondern auch hält und Halt gibt.“ Eine lobende Erwähnung geht an "Trübe Wolken" von Christian Schäfer (Regie) und Glenn Büsing (Drehbuch).
Den Preis für den besten regionalen Kurzfilm erhält Jennifer Kolbe. Mit eindrucksvollen Bildern und einer metaphorischen Erzählweise hat die Filmemacherin auf ein Thema hingewiesen, welches gerne in unserer Gesellschaft verdrängt wird. In „MILK“ wird durch die Darstellung der Frau als Gebärmaschine, die Massenabfertigung und die anschließende Vernichtung durch den Fleischwolf, die abartige Viehzucht und die zurecht kritisierte Massentierhaltung in unser Bewusstsein gedrängt. Schauspielerin Simone Wagner, Dokumentarfilmer Hannes Karnick und Kameramann Dennis Mill lobten den bildhaften Austausch von Tier auf Mensch und die animierte Perfektion. Kolbe darf sich über 1.000 Euro Preisgeld freuen. Eine lobende Erwähnung erhielt „Piknik“ von Silke Körber.
Der Preisträger des 5. VR Storytelling Awards
Der LICHTER VR Storytelling Award geht in diesem Jahr an „Replacments - Penggantian“ von Jonathan Hagard, der Gewinner darf sich über 1000€ Preisgeld freuen. Bereits zum fünften Mal präsentierte das Festival narrative und dokumentarische 360-GradFilme in dem international ausgeschriebenen Wettbewerb. Die fünf Finalist*innen wurden von einer Jury, bestehend aus VR- Regisseurin Jimmy Cheng (Director of Content bei Digital Domain Holdings), Rahel Demant (XR Bootcamp, VR First) und Produzent und Regisseur Gregory Molodtsov, aus über 70 Einreichungen ausgewählt. Die Zuschauer*innen konnten sich die VR-Filme über die LICHTER-Webseite in Zu- sammenarbeit mit VRdirect ansehen. Preisstifter in diesem Jahr ist Magenta VR, die Plattform der Deutschen Telekom für 360°-Inhalte.
Der LICHTER Art Award
Für MOTOR ist das Künstlerkollektiv Frankfurter Hauptschule bereits am Donnerstagabend mit dem diesjährigen LICHTER Art Award ausgezeichnet worden. Die elfte Ausgabe des Wettbewerbs für zeitgenössische Videokunst ist mit einem Preisgeld von 1.000 Euro dotiert. Die Juror:innen Carina Bukuts (Kuratorin und Autorin), Jeremy Shaw (bildender Künstler) und Saul Judd (Kurator des LICHTER Art Award) wählten den Gewinner aus über 200 Werken aus. Als Gewinner*in des letztjährigen zehnten LICHTER Art Awards, der nicht regulär stattfinden konnte, wurde Florenica Levy nachträglich für ihr Werk Fossil Place ausgezeichnet. Ihre Arbeit wurde von der Jury aus Gerhard Wissner Ventura (Kurator), Natasha A. Kelly (Künstlerin, Aktivistin, Autorin) und Saul Judd ausgewählt.
Foto:
© Veranstalter
Info:
Hauptförderer der 14. Ausgabe des LICHTER Filmfest Frankfurt International sind die HessenFilm und Medien GmbH, das Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main, der Kulturfonds Frankfurt Rhein- Main sowie die Dr. Marschner Stiftung.