Helga Faber
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Durch die abrupte Kinoschließung musste auch das filmische Begleitprogramm zur Sonderausstellung The Sound of Disney. 1928-1967 abgebrochen werden. Kurz nach Ausstellungsende werden zur Wiedereröffnung des Kinos zwei Vorstellungen nachgeholt: Die Disney Klassiker PETER PAN und CINDERELLA sind als seltene deutsche Technicolor-Farbdruckkopien zu sehen.
Donnerstag, 24. Juni, 18 Uhr
PETER PAN Peter Pans heitere Abenteuer
USA 1953. R: Hamilton Luske, Clyde Geronimi, Wilfried Jackson. 77 Min. 35mm. DF
Wie wäre es, nie erwachsen zu werden? Peter Pan lebt diesen Kindheitstraum und entführt auch seine jungen Freunde, die an ihn glauben, nach Nimmerland: Dort begegnen die jungen Abenteurer dem bösen Captain Hook, sing- und tanzfreudigen Indianern und einem Krokodil, das eine Uhr verschluckt hat.
Samstag, 26. Juni, 16 Uhr
CINDERELLA Aschenputtel
USA 1950. R: Clyde Geronimi, Wilfred Jackson, Hamilton Luske. 74 Min. 35mm. DF
Es ist die Welt der frühen Animationsfilme von Walt Disney, die Schloss Neuschwanstein ebenso zu neuem Leben erweckt wie die österreichische Kaiserzeit oder ein verklärtes romantisches Mittelalter-Bild. Aber auch Maler der Moderne und Märchenbuchillustrationen stehen Pate für die Bildschöpfungen. Walt Disney widmete sich ausgiebig den europäischen Märchen, unter anderem in den Filmen SNOW WHITE AND THE SEVEN DWARFS und in SLEEPING BEAUTY. Auch in CINDERELLA wird eine bekannte Märchenfigur für das Disney-Universum adaptiert. Ganz märchenhaft spielen dabei Zauberei, Wünsche und Träume eine große Rolle – und ein Märchenprinz darf natürlich zum Happy End nicht fehlen...
goEast präsentiert: COURAGE
Donnerstag, 24. Juni, 20:30 Uhr
COURAGE
Deutschland 2021. R: Aliaksei Paluyan. Dokumentarfilm. 90 Min. DCP. OmU
Zu Gast: Aliaksei Paluyan, Moderation: Heleen Gerritsen
COURAGE begleitet Maryna, Pavel und Denis, drei ehemalige Schauspieler:innen des Staatstheaters Minsk, die seit mittlerweile mehr als einem Jahrzehnt für das Belarus Free Theatre spielen und im Umfeld der Massendemonstrationen anlässlich der Präsidentschaftswahlen in Belarus im Jahr 2020 aktiv sind. Der Dokumentarfilm blickt einerseits auf die Vorbereitungen für ein Theaterstück über verschwundene Oppositionspolitiker:innen, sucht andererseits aber auch den Weg auf die Straße: Gezeigt wird dabei sowohl die Vielfältigkeit und Breite der Bewegung als auch die Härte, mit der der Staat gegen Demonstrant:innen vorgeht.
Filmkollektiv Frankfurt präsentiert Horror-Independents der 70er Jahre aus Übersee
Drei weitere Filme sind am Sonntag, 27. Juni, ab 15 Uhr im Filmforum Höchst zu sehen. Mehr Informationen zum Programm unter: www.filmkollektiv-frankfurt.de
Freitag, 25. Juni, 18 Uhr
LET'S SCARE JESSICA TO DEATH
USA 1971. R: John D. Hancock
D: Zohra Lampert, Barton Heyman, Kevin O’Connor. 89 Min. 35mm. OmseU
Einführung: Bilquis Castaño Manias
Die psychisch labile Jessica zieht mit ihrem Mann und einem gemeinsamen Freund in ein abgelegenes Landhaus. Die verschrobene Landbevölkerung und eine rätselhafte junge Frau, die sich im leerstehenden Haus einquartiert hat, lösen in Jessica zunächst ängstliches Misstrauen, später panische Furcht aus... John D. Hancocks zunächst unabhängig produziertes und dann von Paramount aufgekauftes Spielfilmdebüt schwankt zwischen leiser Charakterstudie und subtilem Gothic Horror. Der in Deutschland nie ausgewertete Film erarbeitete sich über die Jahre den Ruf eines vergessenen Meisterwerks des 70er-Horrorkinos.
Freitag, 25. Juni, 20:30 Uhr
DEAD OF NIGHT
USA/Kanada 1974. R: Bob Clark
D: Richard Backus, John Marley, Lynn Carlin. 89 Min. 35mm. OmseU
Andy Brooks kehrt aus dem Vietnamkrieg heim – obwohl seiner Familie kurz vorher die Nachricht von seinem Tod an der Front übermittelt wurde. Die mit den Mitteln des Horrorfilms variierte Kriegsheimkehrer-Geschichte widmete sich als eine der ersten Genrefilmproduktionen den sozialen Auswirkungen des Vietnamkriegs. Für die Make-Up-Effekte zeichnete der junge Tom Savini verantwortlich, der später die Spezialeffekte für Genreklassiker wie DAWN OF THE DEAD und FRIDAY THE 13TH gestalten sollte.
Frankfurt-Premiere
Mittwoch, 30. Juni, 20:15 Uhr
VORZEIT – ELOGE AUF GRIECHENLAND
Deutschland 2020. R: Harald Bergmann. Dokumentarfilm. 86 Min. DCP. OmU
Zu Gast (Zoom): Harald Bergmann
In VORZEIT – ELOGE AUF GRIECHENLAND, dem ersten Teil eines Projekts über Griechenland und Kreta, macht sich Regisseur Harald Bergmann auf, um mit einer suchenden Bewegung Stimmen, Landschaften, Gegenwart und Geschichten eines Landes in der Krise nachzuspüren. Der Essay verbindet dabei persönliche Eindrücke, lyrische Passagen und Gespräche mit verschiedensten Menschen. In den Blick nimmt der Film neben der antiken Geschichte des Landes und der Region insbesondere auch Ereignisse aus der jüngeren Vergangenheit: die sogenannte Staatsschuldenkrise im Jahr 2015, Machtgefälle in der Europäischen Union und anti-griechischen Ressentiments im öffentlichen Diskurs.
Frankfurt liest ein Buch 2021 zu Eva Demskis Scheintod
Mittwoch, 14. Juli, 18 Uhr
MESSER IM KOPF
BRD 1978. R: Reinhard Hauff. 113 Min. 35mm
Stark beeinflusst von den gegenwärtigen Erfahrungen des Deutschen Herbstes und wachsender Sorge vor autoritärer staatlicher Willkür, erzählt Reinhard Hauffs Spielfilm mit Bruno Ganz und Angela Winkler von einem bei einer Razzia angeschossenen Wissenschaftler, der mit verlorenem Erinnerungsvermögen zwischen die Fronten gerät.
Frankfurt-Premiere
Donnerstag, 29. Juli, 20:15 Uhr
EIN FISCH DER AUF DEM RÜCKEN SCHWIMMT
Deutschland 2020. R: Eliza Petkova.103 Min. DCP. OmU
Zu Gast (Zoom): Eliza Petkova
Ein Bungalow mit Swimmingpool im Sommer – eine Dreiecksbeziehung, die immer obsessiver zu werden droht: EIN FISCH, DER AUF DEM RÜCKEN SCHWIMMT, Eliza Petkovas Abschlussfilm an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin, erzählt von Philipp und seinem Sohn Martin, die kürzlich ihre Frau bzw. Mutter verloren haben. Philipp lernt Andrea kennen, doch bald schon verliebt sich auch Martin in sie. Schon bald entspinnen sich Eifersucht, Fantasien und Sehnsüchte, die der Film mit geduldigen Bildkompositionen und atmosphärischer Spannung einfängt.
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