le prince32. Hessischer Film- und Kinopreis 2021 im Offenbacher CAPITOL und im Livestream, Teil 6

Redaktion

Frankfurt/Offenbach am Main (Weltexpresso) - Der mit 7.500 Euro dotierte Newcomerpreis ging an den Regisseur Aliaksei Paluyan. Ihre Entscheidung begründete Kunst- und Kulturministerin Dorn so: „Aliaksei Paluyan, geboren 1989 in Belarus, kam 2012 nach Kassel, um Regie zu studieren, und ist geblieben. Bereits für seinen Kurzfilm ,See der Freude‘ bekam er 2019 den Hessischen Filmpreis für den besten Kurzfilm. Sein aktueller Dokumentarfilm ,Courage‘ dokumentiert den Protest der Menschen in Belarus gegen den Machthaber Lukaschenko. Der zur Berlinale 2021 eingeladene Film gehört zu den mutigsten Filmen, die dort gezeigt wurden. Mit Aliaksei Paluyan als Newcomer wird nicht nur ein vielversprechendes Nachwuchstalent ausgezeichnet, das sich gerade als Regisseur mit Festivalpräsenz in der nationalen und internationalen Filmlandschaft profiliert. Wir zeichnen auch eine bemerkenswerte Persönlichkeit aus.“

Den Hessischen Filmpreis in der Kategorie Spielfilm erhielt die Regisseurin Lisa Bierwirth für ihren Film „Le Prince“, die bilderstarke und berührende Geschichte eines Culture Clash in einem spannend porträtierten Frankfurt zwischen Halbwelt und Kultur-Schickeria. Nominiert waren außerdem „Youth Topia“ von Dennis Stormer und „Borga“ von York-Fabian Raabe. Die Gewinnerin erhält 20.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld.

Der Hessische Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm ging an „The Other Side of the River“ von Antonia Kilian, ein Film über das Ringen von Frauen um ihre Rechte auf ein selbstbestimmtes Leben in der syrischen Kultur von Frauen um Emanzipation in der syrischen Kultur. Nominiert waren außerdem „Courage“ von Aliaksei Paluyan und „Herr Bachmann und seine Klasse“ von Maria Speth. Der Gewinner erhält 20.000 Euro Preisgeld, alle drei Nominierten je 4.000 Euro Nominierungsgeld. Das ist mutig und wahrscheinlich auch richtig, da die beiden anderen Filme schon sehr viele Preise erhalten hatten und der Regisseur von COURAGE zudem den Newcomerpreis erhalten hat. Maria Speth hat für ihren beeindruckenden Film - für Außerschulische ist immer der Herr Bachmann als Lehrer die Sensation, aber wer Schule kennt, der weiß, daß nicht Herr Bachmann das Besondere ist, sondern unter Schulbedingungen einen solchen feinfühligen Film hinzubekommen, das ist die Sensation. Aber wie gesagt, Maria Speth ist genug geehrt, den Deutschen Filmpreis erhielt sie nach der Auszeichnung durch die Berlinale auch. 

Weitere Gewinner:
Hessischer Filmpreis – Kurzfilm: „Der Lokführer“ von Zuniel Kim und Christian

Wittmoser, außerdem nominiert: „Klabautermann“ von Anke Sevenich. Der Gewinner erhält 4.000 Euro Preisgeld, beide Nominierten je 1.000 Euro Nominierungsgeld.

Für den Hessischen Drehbuchpreis konnte in diesem Jahr aus Sicht der Jury keines der vorgelegten Drehbücher nominiert werden. Die Jury hat sich dafür entschieden, das zur Verfügung stehende Nominierungs- und Preisgeld von zusammen 10.000 Euro zu jeweils einem Drittel als Weiterentwicklungsprämie an drei Projekte und ihre Autoren zu vergeben: „Radioturm“ von Julien Prevost und Frank Himmel, „Mixtape“ von Tom Winter und „Tal der Könige“ von Tim Ellrich.

Hessischer Hochschulfilmpreis: Die „Kafka-Konferenz“ von Tobias Sauer, Kunsthochschule Kassel. Nominiert waren außerdem „First Work, Then Play“ von Brenda Lien und „Fuchskind“ von Jan Capar. Das Preisgeld beträgt 7.000 Euro, das Nominierungsgeld je 1.000 Euro.


Hessischer Fernsehpreis – Beste Schauspielerin:
Britta Hammelstein in „Heute stirbt hier Kainer“.
Nominiert waren außerdem Anne Ratte-Polle in „Tatort: Die Ferien des Monsieur Murot“ und Felicitas Woll in „Du sollst nicht lügen“. Der Preis ist undotiert.


Hessischer Fernsehpreis – Bester Schauspieler:
Jens Harzer in „Ruhe! Hier stirbt Lothar“
.
Nominiert waren außerdem Trystan Pütter in „Ku’damm 63“ und Martin Wuttke in „Heute stirbt hier Kainer“. Der Preis ist undotiert.
Hier sind wir dezidiert anderer Meinung, die sich der oberen anschließt. Natürlich sind Harzer und Wuttke hervorragende Schauspieler, auch in dieser Rolle. Aber Trystan Pütter in „Ku’damm 63“ und auch den anderen Folgen ist so unwahrscheinlich präsent und doch durch die anderen Schauspielerinnen und Schauspieler immer an den Rand gedrückt. Deshalb wäre für seine Darstellung eines Halbstarken und dann eines jungen aufbegehrenden Mannes wirklich ein Preis richtig und wichtig gewesen . 
filmpreis hessenschauUnd noch was, was ja doch komisch ist. Beide Preisträger spielen in Filmen, wo einer stirbt, wobei mit Kainer ja auch einer stirbt, der nicht stirbt, eben:keiner.

Die Kinopreise an gewerbliche und kommunale Kinos sowie Kinoinitiativen für ein herausragendes kulturelles Engagement wurden, da Kinos pandemiebedingt keinen normalen Spielbetrieb aufnehmen konnten, an alle Kinos vergeben, die 2018, 2019 und 2020 mit Kinopreisen ausgezeichnet wurden. Es handelt sich um: Nicht-gewerbliche Kinos (gesamt: 29.900 Euro): Kommunales Kino Eschborn; Murnau Filmtheater in Wiesbaden; Filmforum Höchst in Frankfurt; Filmkreis – Das Unikino in Darmstadt; Kino Pupille in Frankfurt; Kommunales Kino Weiterstadt; naxos.Kino in Frankfurt; Kino im G-Werk in Marburg; Kino des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt; Caligari FilmBühne in Wiesbaden.

Gewerbliche Kinos (gesamt: 120.400 Euro): Kult Kinobar in Bad Soden; Orfeo's Erben in Frankfurt; Mal seh'n in Frankfurt; Filmladen Kassel; BALi-Kinos Kassel; Harmonie Kinos in Frankfurt; Kino Traumstern in Lich; programmkino rex in Darmstadt; Kammer-Palette-Atelier in Marburg; Lichtspielhaus Lauterbach; Capitol Kino Witzenhausen; CINEMA in Frankfurt; Kinocenter Gießen.

Der Hessische Rundfunk (hr) berichtet am Sonntag, 24. Oktober, um 18:30 Uhr in einer Sonderausgabe der Sendung Hauptsache Kultur von der Preisverleihung.

Die ausgezeichneten und nominierten Filme waren bereits in den vergangenen Tagen in hessischen Kinos zu sehen und sind es auch weiterhin:

23.Oktober, 17.30 Uhr, Caligari Filmbühne in Wiesbaden: The Other Side Of The River, Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfilm, 92 Minuten)

23.Oktober, 20 Uhr, Caligari Filmbühne in Wiesbaden: Le Prince (Filmpreis in der Kategorie Spielfilm, 125 Minuten)


● 24. Oktober, Cinéma Arthouse Kinos Frankfurt:
- 15.00 Uhr Der Lokführer (Filmpreis in der Kategorie Kurzfilm, 5 Minuten)
- 15.15 Uhr Le Prince (Filmpreis in der Kategorie Spielfilm, 125 Minuten)

● 24. Oktober, 20.30 Uhr, Filmforum Höchst in Frankfurt: Herr Bachmann und seine Klasse, nominiert in der Kategorie Dokumentarfilm, 214 Minuten)
● 5. November, 20 Uhr, Kommunales Kino Weiterstadt: Herr Bachmann und seine Klasse, nominiert in der Kategorie Dokumentarfilm, 214 Minuten)
● 6. November, 21 Uhr, Kommunales Kino Weiterstadt: Borga (nominiert in der Kategorie Spielfilm, 104 Minuten)

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