Zur Aufführung des Films im Deutschen Filminstitut und Filmmuseum Frankfurt am 23. Januar
Kater MAU
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Den Film kann niemand so gut wie ich selber beschreiben und auch beurteilen, auch wenn ich da gar nicht als Ich auftrete, sondern nur meine Animation, die viele Zeichner ganz gut hinbekommen haben, auch wenn ich selber viel, viel schöner bin, vor allem mein Fell ist so viel weicher als es auf der Leinwand aussieht. Aber im Großen und Ganzen bin ich das schon, was da herummaut, richtig, miauen sage nur die, die mich noch nie gehört haben, mein MAU ist durchschlagend und ich kann's in vielen Tönen, von den zarten, die wie Musik in den Ohren klingen, bis zu den anklagenden, die wie die Leute mir sagen, durch Mark und Bein gehen und immer zum gewünschten Freßnapf führen!
Also, das hat mich schon interessiert, wie die Kinder heute auf mich reagieren, obwohl, ich muß es noch mal sagen, ich nur animiert auf der Leinwand zu sehen bin. Aber auch dann wie gesagt, ansehnlich genug. Und auch oft genug. Denn eigentlich geht es ja um Conni (Emma Breitschaft), meine Freundin und die Freundin vieler, denn es gibt ja die sogenannten Conni-Bücher für jedes Alter. Echt. Nein, für die Greise noch nicht, zu denen man übrigens nicht mehr Greise sagt, so viel habe ich schon gelernt, die heißen heute alle die Älteren, manchmal die Ältesten und für die meisten beginnt das mit Sechzig, aber für Fünfzehnjährige sind schon die mit vierzig Jahren jenseits. Die Menschen, also, ich sag Euch was!
Zu den Conni-Büchern in allen Lebenslagen, soll vor allem heißen, in jüngeren Jahren. Da gibt es welche für drei Jahre, für sechs, für zehn und für zwölf , ja sogar eines für fünzehn – was natürlich für die Jahre dazwischen ebenfalls gilt. Und erfunden hat die Conni – nicht mich! - Liane Schneider, die ihre Conni-Reihe 1992 anfing und schon auf 100 Bände gekommen ist. Die war schlau, diese Autorin, die Idee dazu hätte von einer Katze, noch besser einem Kater kommen können: die Conni-Bücher wuchsen einfach mit den Kindern mit.
Und der Film, der Film, in dem ich die Hauptrolle spiele, die Geschichte von mir, die ist als Lesemaus vorhanden, stimmt, Conni mag auch Pferde, weil der Verlag weiß, daß viele Mädchen Pferdebücher lieben, aber die Conni, die mag am liebsten mich. Das zeigt der Film sehr deutlich, obwohl, ich will mich nicht wiederholen, die Animation nur ein Schatten meiner selbst ist. Und außerdem schon der dritte Film über Connis Abenteuer ist, aber keiner ist so schön wie meiner !Ich habe von der Leinwand aus ganz gut verfolgen können, wie die anwesenden Kinder, die alle mit großem Coronaabstand und auf dick gepolsterten Sitzkissen mich überhaupt erst sehen konnten, wie diese Kinder also von mir und meinen Streichen begeistert waren. Obwohl, obwohl, so war das ja gar nicht gedacht. Die ganze Geschichte.
Es ging mit dem Ausflug des Kindergartens auf die alte Burgmühle im Schloss Funkelstein los, wo die eine Jugendherberge daraus gemacht haben, aber man sich wie auf einem Bauernhof vorkommt. Woher ich das weiß, obwohl den Kindern doch verboten wurde, Tiere mitzunehmen, weil dort im Hotel Tiere verboten sind? Also das war so. Als Conni ihre Sachen für die Reise packte, hatte sie natürlich heimlich mich auch im Rucksack eingepackt. Aber als wir alle zum Bus wollten, flog das auf, daß ich dabei war und deshalb nahm mich Conni in den Arm, verabschiedete sich und gab sich mit so einem Plüschtier zufrieden, das ihr ihre Mutter zusteckte.
Beim Bus haben die beiden Erzieher Hanne (Iris von Kluge) und Lennart (Jesse Grimm) schön aufgepaßt, daß die Kinder nur sich selber und ihr Gepäck mitnehmen. Doch, als der Busfahrer - ich hatte als ganz kleine Katze in einem meiner vielen Leben gehört, daß man Chauffeur zu ihm sagte - als der also die Kofferklappe unter den Sitzen aufhatte, bin ich rasch reingeschlüpft. Aua, im Nachhinein würde ich das nicht wieder tun, denn wie ich durch und über und unter die Koffer geschleudert wurde, bei jeder Straßenbiegung, das haben die Zeichner dieser Animation echt gut hingekriegt. Höhepunkt ist die Szene, wo ich eigentlich draufgegangen wäre, denn die Koffer auf der einen Seite rutschten in die Mitte und die auf der anderen Seite auch, aber dann trafen sie sich so, daß sie sich ineinander verkeilten und ich wie in einem romanischen Bogen darunter geschützt saß. Da hatte also ein Koffer wie ein Schlußstein gewirkt. Eine mexikanische Katze hat mir mal erzählt, bei den Mayas gab es so war auch.
Aber dann, nach dem Ankommen gab's nur Probleme. Herauszuschlüpfen aus dem Bus war ganz einfach, aber dann fing die Nieserei der Frau Weingärtner (Katrin Decker), der Chefin an. Die hat nämlich eine Katzenhaarallergie und solche Leute kann ich nicht ausstehen, weil die mir das Leben schwer machen. Ich kann doch nichts dafür, daß die meine Haare nicht abkann. Daß sie dann aber alles auf den putzigen Waschbären schob? Wieso Waschbären? Also, das war so, da gibt es den Sohn der Weingärtnerin, Luca heißt er, der ist dort ziemlich einsam, darum hat er im Waschbären, wie heißt der noch mal?, ach ja, Luca, habe ich ja gerade gersagt, einen echten Freund gefunden. Aber ist der in der Nähe, muß die Mutter auch niesen, habe ich auch nicht gewußt, daß es eine Tierhaarallergie sein soll und nicht nur eine Katzenallergie? Ach ja, die besten Freunde von Conni, Simon und Anna, haben uns auch geholfen, daß Conni und ich nicht aufflogen und nach Hause geschickt wurden. Das lag nämlich in der Luft.
Ach, das wird mir zuviel, die ganze Geschichte zu erzählten, kann aber sagen, daß ich groß rauskomme, weil Katzen, speziell Kater einfach die cleversten, ja, klügsten Tiere sind und auch die, die die Welt unterstützen, sich weiterzudrehen.
Ach so, verwechseln Sie mich nicht mit der TV-Serie. Die gibt es auch. Aber hier spricht der Kater Mau aus dem Kinofilm GEHEIMNIS UM KATER MAU.
P.S. Hat mir schon gut getan, wie die Kinder anschließend applaudierten, naja, offiziell für den Film, aber jeder wußte, daß ich, der Kater MAU gemeint war.
Gute Idee übrigens, daß das Kino, diese nette Frau, die auch für die Kissen gesorgt hatte, dann noch Conni-Bücher verteilt hat. Sie hat eine Frage gestellt und wer das Richtige sagte, bekam eins. Ich habe genau aufgepaßt. Das ging ganz schön gerecht zu. Ich glaube, vier oder fünf Bücher gab es, diese Conni-Bücher, Ihr wißt schon. Nur eine, die viel wußte, bekam keines. Da aber sagte die Mutter, kein Problem, sie regelt das. Solche Leute mag ich, die sich nicht beschweren, sondern alles regeln.
P.S. Paßt! Ab heute, Mittwoch 3.Februar, bis zum Samstag, 5. Februar laufen im KIKA und im ZDF verschiedene Conni-Fernsehfolgen!!
Fotos:
©Verleih
Info:
Im Kino ab .Juli 2020
1 Std. 16 Min.
/ Animation, Familie
Regie: Ansgar Niebuhr
Drehbuch: Nana-Andrea Meyer, Jens Urban
Besetzung der Stimmen: Emma Breitschaft, Valentin Schiweck, Juno Wellershoff