DER WEG IST DAS ZIEL: DIE ENTSTEHUNGSGESCHICHTE DER VERFILMUNG

Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 17. Februar 2022, Teil 8

Redaktion

Berlin (Weltexpresso) - Die Verfilmung von „Der Pfad“ nahm Fahrt auf, nachdem die holländische Produzentin Leontine Petit von Lemming Film, die sich über die deutsche Dependance ihrer Produktionsfirma die Rechte an Drehbuch und Roman von Rüdiger Bertram gesichert hatte, an Daniel Ehrenberg herangetreten war. Ehrenberg, der viele Jahre bei der Produktionsfirma Egoli Tossell arbeitete, seine Karriere allerdings in der Stoffentwicklung und Produktion
von Warner Bros. startete, erinnert sich, dass Petit gerade zur rechten Zeit anklopfte.

Mit seiner Eyrie Entertainment hatte sich der Produzent 2018 selbstständig gemacht und war auf der Suche nach Projekten, deren Entwicklung bereits angeschoben war. Er erinnert sich: „Als mir Leontine von ‚Der Pfad‘ erzählte, war ich sofort Feuer und Flamme. Obwohl ich vorher noch nie im Bereich Kinderfilm tätig war, habe ich während der Lektüre des Drehbuchs erkannt, dass dieser Stoff nicht nur für Kinder und Jugendliche interessant ist, sondern im besten Sinne ein Familienfilm werden könnte.“

Gemeinsam entschieden Petit und Ehrenberg, das Projekt aus Deutschland heraus zu stemmen, mit Eyrie Entertainment als federführender Produktionsfirma. Lemming Film Germany engagierte sich als Co-Produktionspartner. Über Warner Bros. als weiteren Produktionspartner sowie als Verleih freut sich Ehrenberg besonders: „Mit Warner Bros. hatte ich in der Vergangenheit bereits öfters zusammengearbeitet. Bei der Frage nach einem geeigneten Verleih kam für mich nur Warner Bros. infrage. Der Major hatte zuvor mit ‚Als Hitler das rosa Kaninchen stahl‘ einen ähnlich gelagerten Familienfilm sehr erfolgreich in die Kinos gebracht. Mir war klar, dass Warner auch für unseren Stoff der richtige Partner sein würde.“ Die Freude war groß, als die Zusage von Willi Geike und Jacqueline Jagow tatsächlich erfolgte.

Produktionsförderung erhielt „Der Pfad“ von BKM, vom Deutsche Filmförderfonds DFFF, vom Kuratorium junger deutscher Film sowie von der Film- und Medienstiftung NRW und dem Medienboard Berlin-Brandenburg. Ebenso wie die Finanzierung und Zusammensetzung der Produktionsbausteine rasch voranschritten, wurde auch bei der Regiefrage eine schnelle Einigung erzielt. Leontine Petit hatte für diese Aufgabe bereits vor der Übergabe an Eyrie Entertainment Tobias Wiemann ins Auge gefasst sowie für die Ausarbeitung der Regiefassung des Drehbuchs dessen Ehefrau Jytte-Merle Böhrnsen, die im Film zudem in ihrem Hauptberuf als Schauspielerin mitwirken und die Rolle der Berliner Künstlerin Anna übernehmen sollte.

Tobias Wiemann feierte 2017 einen schönen Erfolg mit „Amelie rennt“, bei dem sich Böhrnsen ebenfalls bereits als Co-Autorin am Drehbuch, das ursprünglich von Natja Brunckhorst stammte, beteiligt hatte: Nach der Premiere auf der Berlinale und zahlreichen Festivalauftritten und -preisen gewann „Amelie rennt“ 2018 als Krönung nicht nur den Gilde-Filmpreis, sondern auch den Deutschen Filmpreis (Lola) als Bester Kinderfilm.

„Leontine Petit hatte sich frühzeitig nach einem deutschen Regisseur mit Erfahrung im Bereich Kinderfilm umgesehen. Nachdem ‚Amelie rennt‘ sie auf der Berlinale begeistert hatte, nahm die Produzentin Kontakt mit Tobias auf“, erzählt Daniel Ehrenberg. Dieser sei zunächst gar nicht so erpicht darauf gewesen: Das Thema „Berge“ hatte schon in „Amelie rennt“ eine Rolle gespielt – auch wenn dort zwei Kinder nicht Berge überqueren, aber doch auf einen Berg klettern wollen. „Nach der Lektüre des Drehbuchs hat Tobias schnell erkannt, wie toll die Geschichte ist“, erzählt Ehrenberg weiter.