sommerrebellenAls DVD seit 25. Februar im farbfilm verleih, vertrieben von Lighthouse Home Entertainment, Teil 2/2

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Weil dieser Film so wesenltiche Bereich evon Tod und Trauer, Freundschaft, Außenseiter, Familienkonflikte, unerfüllte Wünsche von und für Kinder zeigt, ist es sehr sinnvoll, daß sich die Macher auch um entsprechende Wahrnehmung des Films in Schulen kümmern und für diese Arbeit unten Materialien bereitstellen. So etwas erfährt der Normalzuschauer selten, weshalb wir die Presseverlautbarungen hier veröffenltichen. Die Redaktion

KINO & CURRICULUM

SOMMERREBELLEN zeigt ein Kinder-Abenteuer, in dem einige Motive zusammenkommen, die insbesondere mit Schülerinnen und Schülern zwischen 8 und 12 Jahren behandelt werden können. Mit Bernards angedeutetem Alkoholismus behandelt der Film auch ein ernstes Thema aus der Erwachsenenwelt, das durch die konsequente Kinderperspektive und den Verzicht auf Überdramatisierungen für Kinder nachvollziehbar eingeflochten ist. Die hier empfohlene Arbeit mit dem Film gliedert sich in drei Bereiche: (1) eine Rekapitulation der wesentlichen inhaltlichen und formalen Aspekte zur Schulung des kognitiven Filmverstehens, (2) eine Beschäftigung mit den beiden thematischen Schwerpunkten (a) Tod und Trauer und (b) Kinder- und Erwachsenenrollen sowie schließlich (3) eine Analyse der außergewöhnlichen Farbdramaturgie.

1. Inhalt und kognitives Filmverstehen
Zur Aneignung und Rekapitulation der Handlung können Schülerinnen und Schüler zunächst wesentliche inhaltliche Punkte und Gestaltungsmerkmale des Films in Gruppen erarbeiten. Der gegenseitige Austausch sensibilisiert für die vertiefende Beschäftigung mit dem Film und seinen thematischen Schwerpunkten. SOMMER-REBELLEN eignet sich hierfür sehr gut, da er nicht nur konkret und direkt erzählt, sondern auch über Körpersprache, Mimik, Bildgestaltung oder verbale Andeutungen.

Aufgaben: •
Versuche, Jonas und seine neue Freundin Alex zu beschreiben. Welche Eigenschaften und Wünsche haben sie? Wie sind sie am Anfang, wie am Ende des Films?
• Wie geht Jonas mit dem Tod seines Vaters um?
• Warum möchte Jonas eine Frau für seinen Opa finden?
• Warum ist bei Opa Bernard am Anfang alles so dreckig und verwahrlost?
• Welche Filmmusik ist dir aufgefallen? Wie würdest du diese Musik beschreiben und welche Stimmungen hat sie bei dir erzeugt?
• In zwei Szenen gibt es Musik von einer Live-Band. Was passiert in diesen Szenen? Kannst du dich an den jeweiligen Liedtext erinnern?


2A. Thema: Tod und Trauer
Martina Saková, die Regisseurin des Films, hat im Alter von 11 Jahren ihren Vater verloren, genau wie der junge Protagonist Jonas. Der Film lässt sich also auch als Verarbeitung dieser Kindheitserfahrung verstehen. SOMMER-REBELLEN behandelt das Thema „Tod und Trauer“ feinfühlig ohne Überdramatisierungen oder ängstigende Bilder. Die Geschichte setzt in einer Phase der Bewältigung an und belässt es bei Andeutungen, aus denen sich erst allmählich erschließt, was passiert ist und welche Folgen es hatte: Es gibt keine Harmonie mehr in der Familie, Jonas ist zum Außenseiter geworden und scheint in Bernard die einzige Verbindung zu seinem Vater und zu einer besseren Vergangenheit zu sehen. Der Arbeitsauftrag besteht hier in der näheren Betrachtung zweier Schlüsselsequenzen, in denen der schwelende Familienkonflikt und der Tod des Vaters besonders zur Geltung kommen.

Szene 1: Anfangssequenz (1.-5. Minute)
Der Anfang des Films liefert bereits Hinweise darauf, dass die Harmonie in Jonas‘ Familie in Schieflage geraten ist. Die schmutzige Baustelle, als die sich ihr Zuhause entpuppt, ist eine passende Metapher dafür. Nachdem Mutter Beate ihn nicht zu Bernard reisen lässt, trottet Jonas auf dem Heimweg mit Abstand hinterher. Zuhause wird er von seinem kleinen Bruder Elias zum Spaß mit Erde beworfen und von seiner Mutter zu Unrecht beschuldigt, als Elias daraufhin in den Matsch fällt und weint. Jonas verkriecht sich in sein dunkles Zimmer und sieht aus dem Fenster zu, wie die beiden einträchtig mit dem Wasserschlauch spielen. Im Regal stehen Pokale und Fotos mit dem Vater und dem Großvater, jedoch ohne Mutter und Bruder – ein deutliches Zeichen dafür, wer Jonas‘ engste Bezugspersonen sind.

(Aufgaben:
• 
Was passiert in den ersten Szenen des Films? Wie geht es in der Familie von Jonas zu?
• Warum möchte Jonas die Ferien lieber bei seinem Opa als mit seiner Mutter und seinem Bruder verbringen?
• Suche nach Hinweisen, die etwas über die Beziehung zwischen Jonas und seinem Vater verraten und darüber, was für ein Mensch sein Vater war. 

 Spezialaufgabe: •
Bevor er heimlich zu seinem Opa abreist, nimmt Jonas Geld aus seiner Sparkiste und zwei Sachen aus dem Regal, eine davon packt er in seinen Rucksack. Welche Sachen sind das und warum nimmt er zumindest eine davon mit zu seinem Opa?

Szene 2: Bernard und Jonas Rudern auf dem See (69.-75. Minute)
Erst gegen Ende des Films, als Jonas endlich mit dem Opa rudern kann, wird die Tragödie um seinen toten Vater deutlicher: Juraj hatte sich einen Weltrekord beim Rafting vorgenommen, der ihn das Leben kostete. Als Bernard und Jonas über den Tod sprechen, zeigt sich, dass hinter Bernards griesgrämigen Verhalten mehr steckt als nur die Trauer um seinen Sohn, denn er hatte Juraj als Kind die Angst vor dem Wasser genommen. Aus der Angstbewältigung des Vaters wurde also Übermut und Bernard gibt sich die Schuld daran. Deshalb hat er seine Wohnung verwahrlosen lassen, zum Alkohol gegriffen, seinen Job verloren und vor Jonas das Boot versteckt. Ein Griff nach der Bierflasche im Wasser bringt das Boot zum Kentern und nach diesem Schock kippt Bernard den restlichen Alkohol zuhause in die Spüle.

Aufgaben:
Warum kentert das Boot und welche Konsequenzen hat das?
• Warum hatte Opa Bernard Jonas angelogen und das Boot vor ihm versteckt?
• Bernard hatte Jonas‘ Vater Juraj als Kind die Angst vor dem Wasser genommen und ihm gesagt: „Wenn du diese Angst nicht überwindest, wirst du keinen Spaß im Leben haben“. Juraj verlor daraufhin seine Angst, wollte aber beim Rudern einen Weltrekord schaffen und kam dabei ums Leben. Kann man dem Opa eine Schuld daran geben?
• Welche Arten von Musik sind in dieser Szene zu hören und welche Gefühle werden damit erzeugt?


Klassen:
Grundschule (ab Klasse 4)
Sekundarstufe I (bis Klasse 7)
Förderschule

Fächer:
Ethik
Religion
Sachunterricht
Sozial-/Gemeinschaftskunde

Themen:
Erwachsenwerden
Tod und Trauer
Familienkonflikte
Freundschaft
Kinder- und Erwachsenenrollen