64. Internationale Filmfestspiele Berlin (6. - 16. Februar 2014), Teil 17

 

Romana Reich

 

Berlin (Weltexpresso) - Mit der Berlinale Kamera zeichnen die Internationalen Filmfestspiele Berlin seit 1986 Filmpersönlichkeiten oder Institutionen aus, denen sie sich besonders verbunden fühlen und denen sie mit dieser Ehrung ihren Dank ausdrücken möchten. Bei den 64. Internationalen Filmfestspielen Berlin wird der Produzent und Verleiher Karl „Baumi“ Baumgartner mit der Berlinale Kamera geehrt.

 

 

Karl Baumgartner ist einer der bedeutendsten Produzenten und unabhängigen Filmverleiher Deutschlands. Als Produzent hat er das Weltkino dem deutschen Publikum nahegebracht. Im Jahr 1982 gründeten Karl Baumgartner und Reinhard Brundig den Pandora Filmverleih, der sich zu einem der wichtigsten im Bereich Arthouse-Kino entwickelte. Pandora Film ist unter anderem verantwortlich für die Entdeckung von Filmemachern wie Andrej Tarkovsky, Jim Jarmusch, Sally Potter, Kim Ki Duk und Aki Kaurismäki.

 

Der erste große Erfolg als Verleih war Jane Campions Das Piano (1993), gefolgt vom Goldenen-Palmen-Preisträgerfilm Underground (1995) von Emir Kusturica, bei dem Pandora ausführende Produktionsfirma war. Als Produzent war Karl Baumgartner mehrmals bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin vertreten - im Wettbewerb mit den Filmen Super 8 Stories von Emir Kusturica (außer Konkurrenz, 2001), My Sweet Home von Filippos Tsitos (2001), Sam Garbarskis Irina Palm (2007) und Jasmila Žbanićs Na putu (Zwischen uns das Paradies, 2010). Zuletzt war er im Berlinale Wettbewerb 2012 als Co-Produzent an Kebun binatang (Die Nacht der Giraffe) von Edwin und an Pia Marais‘ Layla Fourie (2013) beteiligt.

 

Die Verleihung der Berlinale Kamera an Karl Baumgartner findet am 8. Februar 2014 um 16:00 Uhr im CinemaxX 9 statt. Im Anschluss wird der Spielfilm Boheemielämää (Das Leben der Bohème, 1992) von Aki Kaurismäki gezeigt, der zusammen mit Berlinale-Direktor Dieter Kosslick auch die Laudatio hält.

 

Die Berlinale Kamera wird seit 1986 verliehen. Bis 2003 war der Berliner Juwelier David Goldberg Stifter dieser Auszeichnung. In den Jahren 2004 bis 2013 übernahm das Düsseldorfer Atelier Georg Hornemann Objects die Stiftung des Preises und im Rahmen der Berlinale 2008 wurde die Trophäe vom Goldschmiedekünstler Hornemann neu gestaltet: Die Berlinale Kamera besteht aus 128 Einzelteilen und ist einer realen Filmkamera nachempfunden. Viele der Silber- und Titanteile von Schwenkkopf bis Stativ sind beweglich.