Auf DVD und Blu-ray ist der kindliche Umweltthriller seit März erhältlich
Claudia Schulmerich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Muß man sie noch vorstellen; die Pfefferkörner aus Hamburg, jene nicht alternden Kinder und Jugendlichen, die seit über 20 Jahren Ungerechtigkeit und Übeltaten den Kampf angesagt haben und die diesmal - zeitgemäß – gegen die Müll-Mafia antreten.
Wer sie wirklich nicht kennt, die Pfefferkörner, denen muß man vorneweg etwas sagen: Die Älteren unter unseren Lesern und Leserinnen, ja auch die Ältesten, denen kann man die kindlichen Detektivgeschichten als vergleichbar mit den Büchern von Enid Blyton, die Abenteuer-Serie oder den Fünf Freunden nahebringen, den Mittelalten eher mit den 3 Fragezeichen, nach wie vor starken kindlichen Aufklärungsgeschichten, die vor allem auf Kassetten, aber auch Büchern Furore machten und machen. Und die Jüngeren, von denen habe doch sehr viele im Fernsehen diese Kinder- und Jugendserie des NDR verfolgt, die seit 1999 ausgestrahlt wird und über die Jahre viele Besetzungsteams ‚verschlissen‘ hat. Zu Hause sind sie in der Hamburger Speicherstadt, vor Jahrzehnten verrufen und vergammelt, längst aber zu einem hanseatischen Vorzeigeort aufgepeppt. Dort war der Ort, wo die feinen Hamburger Kaufleute, Pfeffersäcke genannt, ihre Niederlassungen hatten, gewohnt haben sie dann in weißen Villen an der Elbe oder der Außenalster und an anderen edlen Orten. Die Pfefferkörner sind inzwischen bei Staffel 18 angelangt, was die Folgen 222 bis 234 beinhaltet, die übrigens inzwischen vom DAS ERSTE verantwortet wird und der ARD MEDIATHEK zu finden ist.
Allerdings gibt es dann immer besondere Höhepunkte wie 2017, als im September der Kinofilm DIE PFEFFERKÖRNER UND DER FLUCH DES SCHWARZEN KÖNIGS die Detektivgeschichten auf die große Leinwand brachten oder wie jetzt, wo Mitte März die Geschichte vom SCHATZ DER TIEFSEE auf DVD und Blu-ray herauskam, als Film am 30. September 2021 angelaufen, allerdings coronabedingt nicht überall. Daß diese als eine „Eine Mischung aus ‚James Bond für Kinder‘ und dem Zeitgeist von ‚Friday for Future‘, angekündigt wurde, hält man erst mal für gelungene Reklame, aber wenn man die DVD anschaut, sieht und hört man sofort, worauf sich dies bezieht. Denn als die Pfefferkörner sich über eine Kamera auf einem ferngesteuerten Modellauto über die Untaten des Müllmillionärs Fleckmann (Heino Ferch), die dieser laut und frech als Wohltat für die Umwelt preist, informieren, das Auto aber in einer Verfolgungsjagd seinen Geist aufgibt, feststeckt, tönt jedesmal, wenn das Autochen Fahrt aufnimmt, dieser gewisse James-Bond-Verfolgungston, an – und abschwellend, eben wie bei James Bond Filmen, da muß man wirklich lachen. Übrigens kommt diese Art, mit an- und abschwellender Musik die Spannung anzudeuten, auch später im Film immer wieder vor. Das ist zwar eigentlich ein gängiges Verfahren, aber hier wird es wie bei Bond absolut übertrieben, ist also ein Markenzeichen.
Aber von vorne. Schließlich ist dieser Film eine ernste Sache.Die Mutter von Tarun (Caspar Fischer-Ortmann) ist die Meeresbiologin Jaswinder (Meriam Abbas), die derzeit in Nordirland ein Forschungslabor betreibt, wo sie herausfinden will, wie man des Plastikmülls in den Weltmeeren Herr wird, der – das weiß jedes Kind – für den Tod so vieler Fische verantwortlich ist, die ihn fressen und daran krepieren. Nicht nur die Fische, auch andere Meereswesen und Pflanzen sowieso. Daß die Meeresbiologin dagegen vorgeht, gefällt denen, die daran verdienen, überhaupt nicht. Erst erhält sie Drohmails, dann wird in ihrem Labor eingebrochen und auf einmal ist sie verschwunden. Entführt? Verschleppt? Auf jeden Fall weg, was sie nie ohne Ankündigung ihrem Sohn antun würde.
Wir hatten ihren Gegner ja schon kennengelernt. Kein anderer als der Recyclingunternehmer Fleckmann, der sich lauthals damit brüstet, daß er noch dafür bezahlt wird, daß man ihm den Müll bringt, der ihn dann entsorgt – aber wie. Genau, einfach ins Meer. So wird man steinreich und die Welt bettelarm.
In der Geschichte geht es nun hin und her. Neben den Hauptpersonen Tarun und Alicia (Emilia Flint) gibt es weitere Kinder, ja, die Pfefferkörner auch, aber auch andere, wobei eine Methode oft angewandt wird, die aber jedesmal funktioniert: da werden die Kinder von Feinden aufgehalten, die aber auf einmal gar keine Feinde, sondern Freunde sind und auch die Mutter suchen. Und genauso gibt es angebliche Freunde, die sich als bitterste Feinde entlarven. Und auf diese Weise kommt es, daß sich alle Kinder wiederfinden, weil Oliver, ach nein, das dürfen wir jetzt nicht schreiben, wer nun wirklich der Böse ist, der im Auftrag des oberbösen Fleckmann Verbrechen begeht, das darf man nicht verraten.
Die Kinder sind auf dem Müllschiff also eingesperrt, der ehemalige Gute, jetzt Böse, der im Auftrag von Fleckmann die Forscherin kidnappte, wird jetzt von Fleckmann als Mitwisser aussortiert. Doch Kinder sind heute fit. Wer war es, der Clarissa,die noch in Freiheit ist, anruft, die sich freut über den Anruf und verblüfft die Stimme von Fleckmann hört, was sofort der Rechner aufzeichnet, die Beweise sind also gesichert, wovon Fleckmann natürlich keine Ahnung hat, daß Clarissa sie direkt der Polizei weiterschickt, die endlich gegen den Müllmafioso etwas in der Hand hat.
Die Kinder kriegen mit, daß auch Taruns Mutter auf dem Schiff eingesperrt ist, woraufhin abenteuerlich und echt sehr gefährlich Tarun über eine Röhre zu ihr gelangt und sie von den Fesseln befreit. Der Countdown ist da: die Polizei kommt und will Fleckmann verhaften: Entführung, Diebstahl, Mordversuch in sechs Fällen!!! Fleckmann haut ab mit seinem schnittigen BMW, doch die Kinder hindern ihn erst mit Sandsäcken, dann mit ...Müll.eine herrliche Pointe,wenn die Riesencontainer ihm den Müll vor das Auto werfen, er jedes Mal einen Ausweg sucht, den ihm die Pfefferkörner jedesmal verhageln. Er steigt aus, schimpft: „Kleine, dumme, hilflose Kinder, haltet mich doch auf!! Haha“ Und dann tut sich über ihm ein Sack mit lauter Müll auf, unter dem der feine Herr erst begraben wird, dann saudreckig auftaucht und endlich wirklich von der Polizei verhaftet wird.
P.S. Ganz sinnvoll wäre es, sich erst die Extras anzuschauen, die – das ist wirklich eine gute Idee – Interviews von allen Kindern bringen, die sowohl etwas über ihre Rolle, aber auch über die gegenwärtige Umweltzerstörung erzählen. Dabei lernt man die darstellenden Kinder besser kennen. Das ist einfach eine sehr gute Idee, diese Einzelinterviews. Man kann sich vorstellen, die dies nach dem Film anzuschauen, dazu führt, daß gleich der Film noch einmal angeschaut wird, was übrigens jeder Fachmann und jede Fachfrau weiß, daß man beim zweiten Mal mehr und anderes sieht als beim ersten Mal. Und beim dritten Mal....
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Info:
Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee
DVD
BRD, 2020
FSK ab 6 freigegeben
Genre Unterhaltung, Deutscher Film, Jugendfilm, Kinder, Spielfilm, Abenteuer
90 Min.
Regie: Christian Theede
Darsteller: Heino Ferch, Anna Böttcher, Max Riemelt, Sonja Gerhardt, Meriam Abbas, Emilia Flint, Caspar Fischer-Ortmann, Leander Pütz, Charlotte Martz, Linda Madita
Sprache: Deutsch
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Bild: Widescreen
Bestellnummer: 10733602
Erscheinungstermin: 17.3.2022
Bisherige Berichterstattung in WELTEXPRESSO
https://weltexpresso.de/index.php/kino/10767-die-pfefferkoerner-und-der-fluch-des-schwarzen-koenigs_544_544