Redaktion
Wien (Weltexpresso) – Marie (Verena Altenberger), eine junge Freiwillige, kommt voller Ideale nach Griechenland. Sie will die Not der Bootsflüchtlinge nicht länger aus der Ferne bedauern, sondern aktiv werden und tatkräftig helfen, die Not zu lindern. Zunächst schließt sie sich einem inoffiziellen Empfangs-Camp an der malerischen Küste von Lesbos an, in dem Bootsankömmlinge kurzzeitig versorgt und dann weiter an die Flüchtlingslager geschickt werden. Doch seit Wochen ist niemand angekommen. Langeweile macht sich breit. Ihr Wille da anzupacken wo es brennt, treibt sie auf ein NGO-Schiff, das Flüchtlinge in Seenot rettet. Doch kaum ist sie mit an Bord, wird dem Schiff die Flagge entzogen — keine Rettungseinsätze sind mehr möglich. Eines Nachts glaubt sie, am Meereshorizont ein Schiff in Seenot zu sehen. Gegen die gesetzlichen Vorschriften und die Befehle ihrer Vorgesetzten missachtend, ergreift sie die Initiative und wird damit unerwartet von der Retterin selbst zur Schiffbrüchigen.
GERALD (Lukas Miko), ein Betreuer in einem Asylheim eines Wiener Außenbezirks, ist imUmgang mit seinen Schützlingen nichts wichtiger als Mitmenschlichkeit – aber auch das Einhalten von Regeln, zumal die weitere Existenz dieser Einrichtung auf der Kippe steht. Nach vielen Beschwerden über das Verhalten seiner Bewohner wird das Heim vom Ministerium mit der Schließung bedroht,sollte es weiterhin Ärger geben.Für Gerald wäre dies das Schlimmste, wasihm und seinen Schützlingen passieren könnte. Doch ausgerechnet der bemühte und verständnisvolle Gerald wird vom jungen, traumatisierten Asylwerber Aba auf eine harte Probe gestellt. Seine Provokationen werden immer schlimmer und Geralds Hilflosigkeit, adäquat darauf zu reagieren, schlägtzunehmend in Aggression um.
MARCEL (Alexander Srtschin) und seine halbstarken Freunde zwischen 12 und 18 Jahren, sehen, aufgestachelt durch aufgebauschte Medienberichte und rechtsnationales Gedankengut, ihre Heimat durch Zuwanderung bedroht. Überall lauern vermeintliche Gefahren und die Übergriffe von Asylwerbern auf österreichische Frauen scheinen sich zu häufen. Um junge Frauen zu schützen und wohl auch, um ihnen in der Beschützerpose zu imponieren, gründen die jungen Männer eine Begleitschutz-Organisation. Mit ihren frisierten Mopedsfahren sie durch die Gegend und bieten jungen Frauen ihren Schutz an. Mit Kugelschreibern, Visitenkarten und einem reißerischen Video machen sie Werbung fürsich. Doch alles, wassie damit erreichen, ist Chaos in den eigenen Reihen.
PETRA (Barbara Romaner), eine Wiener TV-Redakteurin, adoptiert den unbegleiteten, minderjährigen Flüchtling Mohammed. Voller Tatendrang verkennt sie, dass Integration auch bedeutet, individuelle Grenzen zu respektieren. Sie drängt Mohammed ihre Werte auf und gibt ihm wenig Raum für die seinigen. Als Mohammed ihr aus verletztem Stolz offenbart, dass er weder minderjährig noch aus Syrien sei, sondern gelogen hat, um seine Asylchancen zu steigern, gerät Petra in einen persönlichen Konflikt. Nicht nur ihr gutes Werk gerät in Gefahr, sondern auch die Flucht aus ihrer Einsamkeit, die damit verbunden ist. Die Fronten verhärten sich, es entwickelt sich ein Katz-Maus-Spiel, das in einem öffentlich ausgetragenen Konflikt eskaliert.
Auf den ersten Blick haben die Protagonist*innen nichts miteinander zu tun. Sowohl in ihren politischen Haltungen, ihrer Bildung, ihrem sozialen Umfeld und ihren jeweiligen Wohnorten trennen sie Welten. Und dennoch sind sie miteinander durch eine Thematik verbunden, der sich niemand von uns entziehen kann. Die Flüchtlingsfrage zwingt uns, Position zu beziehen und zu definieren, wer wir sind und wer wir in Zukunft sein wollen. Und nicht nur zum Blick auf uns selbst sind wir gezwungen, sondern auch auf die Welt, die uns umgibt. Ein tragikomischerFilm über Europas Ist-Zustand.
Foto:
Nein, hier sind Petra und Marie sowieso nicht drauf, aber auch nicht Gerald, aber Marcel kann man mit seinen Kumpanen sehen, wie sie die Welt retten wollen bzw. die Frauen vor der Welt
© Verleih
Info:
ME, WE
(Österreich 2020, 115 Min, dt. OF)
Besetzung
Lukas Miko, Verena Altenberger, Barbara Romaner, Alexander Srtschin, Mehdi Meskar, Anton Noori, Wonderful Idowu, Bagher Ahmadi, Peter Strauss,
Raphael von Bargen, u. a.
Regie: David Clay Diaz
Buch : David Clay Diaz, Senad Halilbasic
Abdruck aus dem Presseheft
MARCEL (Alexander Srtschin) und seine halbstarken Freunde zwischen 12 und 18 Jahren, sehen, aufgestachelt durch aufgebauschte Medienberichte und rechtsnationales Gedankengut, ihre Heimat durch Zuwanderung bedroht. Überall lauern vermeintliche Gefahren und die Übergriffe von Asylwerbern auf österreichische Frauen scheinen sich zu häufen. Um junge Frauen zu schützen und wohl auch, um ihnen in der Beschützerpose zu imponieren, gründen die jungen Männer eine Begleitschutz-Organisation. Mit ihren frisierten Mopedsfahren sie durch die Gegend und bieten jungen Frauen ihren Schutz an. Mit Kugelschreibern, Visitenkarten und einem reißerischen Video machen sie Werbung fürsich. Doch alles, wassie damit erreichen, ist Chaos in den eigenen Reihen.
PETRA (Barbara Romaner), eine Wiener TV-Redakteurin, adoptiert den unbegleiteten, minderjährigen Flüchtling Mohammed. Voller Tatendrang verkennt sie, dass Integration auch bedeutet, individuelle Grenzen zu respektieren. Sie drängt Mohammed ihre Werte auf und gibt ihm wenig Raum für die seinigen. Als Mohammed ihr aus verletztem Stolz offenbart, dass er weder minderjährig noch aus Syrien sei, sondern gelogen hat, um seine Asylchancen zu steigern, gerät Petra in einen persönlichen Konflikt. Nicht nur ihr gutes Werk gerät in Gefahr, sondern auch die Flucht aus ihrer Einsamkeit, die damit verbunden ist. Die Fronten verhärten sich, es entwickelt sich ein Katz-Maus-Spiel, das in einem öffentlich ausgetragenen Konflikt eskaliert.
Auf den ersten Blick haben die Protagonist*innen nichts miteinander zu tun. Sowohl in ihren politischen Haltungen, ihrer Bildung, ihrem sozialen Umfeld und ihren jeweiligen Wohnorten trennen sie Welten. Und dennoch sind sie miteinander durch eine Thematik verbunden, der sich niemand von uns entziehen kann. Die Flüchtlingsfrage zwingt uns, Position zu beziehen und zu definieren, wer wir sind und wer wir in Zukunft sein wollen. Und nicht nur zum Blick auf uns selbst sind wir gezwungen, sondern auch auf die Welt, die uns umgibt. Ein tragikomischerFilm über Europas Ist-Zustand.
Foto:
Nein, hier sind Petra und Marie sowieso nicht drauf, aber auch nicht Gerald, aber Marcel kann man mit seinen Kumpanen sehen, wie sie die Welt retten wollen bzw. die Frauen vor der Welt
© Verleih
Info:
ME, WE
(Österreich 2020, 115 Min, dt. OF)
Besetzung
Lukas Miko, Verena Altenberger, Barbara Romaner, Alexander Srtschin, Mehdi Meskar, Anton Noori, Wonderful Idowu, Bagher Ahmadi, Peter Strauss,
Raphael von Bargen, u. a.
Regie: David Clay Diaz
Buch : David Clay Diaz, Senad Halilbasic
Abdruck aus dem Presseheft