Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 20. Oktober 2022, Teil 3
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) - Die Mucklas blieben nichts mehr als Unordnung. Da die Menschen im Laufe der Jahre immer ordentlicher wurden, sind viele der kleinen Kobold-Familien ausgestorben. Der Stamm vom Stammesältesten Frode (Stimme: Joachim Tennstedt ) lebt wunderbar zufrieden im etwas chaotischen Kramladen von Herr Hansson (Marco Lorenzini). Doch dann stirbt Herr Hansson plötzlich und der Kammerjäger Karl (Uwe Ochsenknecht) möchte den Laden mieten.
Neben Karl gibt es mit Molli (ChrisTine Urspruch) noch eine zweite Interessentin, die aber leider zu spät kommt, so dass der Laden schon an Karl vergeben wurde. Der ist dummerweise ein furchtbarer Ordnungsfanatiker, riecht die Unordnung der Mucklas und versucht erst einmal die kleinen Untermieter auszuräuchern. Außerdem räumt er den gemütlichen Laden vollständig aus und verstopft den Zugang der Mucklas in den Laden.
Der Stammesälteste beschließt, dass eine neue Behausung gefunden werden muss. Durch Flaschendrehen werden die drei jungen Mucklas Svunja (Stimme: Roxana Samadi), Tjorben (Stimme: Marcel Mann) und sein kleiner Bruder Smartö (Stimme: Ali Samadi Ahadi) ausgewählt. Um das neue Zuhause für ihren Stamm zu finden, begeben sich Svunja, Tjorben und Smartö zusammen auf eine abenteuerliche Reise. Doch sowohl Svunja als auch Tjorben meinen, dass sie die neue Wohnung viel besser alleine finden können.
Allerdings erkennen die drei Abenteurer recht bald, dass die große Welt ziemlich gefährlich für kleine – wenn auch für Menschen unsichtbare - Kobolde ist. Unterwegs finden sie auch einige in Frage kommenden neue Unterkünfte – wie in einer etwas chaotischen Bäckerei oder in Mollis Wohnung, aber im letzten Moment taucht immer ein großes Problem auf – häufig in Form von Kammerjäger Karl.
Doch die drei geben nicht auf und erkennen, dass sie zusammenhalten müssen, um nicht nur überleben, sondern auch ihre Aufgabe erfolgreich beenden zu können. Glücklicherweise landen sie dann in einem frei-stehenden Haus, in dem ein alter Mann namens Pettersson (Stefan Kurt) herumwerkelt und das so unordentlich ist, wie es für das Wohlbefinden von Mucklas notwendig ist.
Auch wenn Pettersson und die Nachbarin Beda (Marianne Sägebrecht) – im Gegensatz zum Kater Findus (Stimme: Anna Gamburg) - die neuen Mitbewohner nicht sehen können, sind sie doch herzlich willkommen...
″Die Mucklas ...und wie sie zu Pettersson und Findus kamen″ ist die Vorgeschichte zu der erfolgreichen ″Pettersson & Findus″-Filmreihe, basierend auf die vom schwedischen Autor Sven Nordqvist erfundenen Figuren Pettersson und sein kleiner sprechender Kater Findus.
Neben Büchern, Fernsehserien und schwedischen Filmen sind bisher drei Realfilme mit teilweise animierten Charakteren in die Kinos gekommen und zwar: ″Pettersson und Findus - Kleiner Quälgeist, große Freundschaft″ (2014), ″Pettersson und Findus 2 - Das schönste Weihnachten überhaupt″ (2016) und ″Pettersson und Findus 3 - Findus zieht um″ (2018). Während im ersten Film noch Ulrich Nöthen Pettersson gespielt hat, wurde er ab dem 2. Film durch den Schweizer Schauspieler Stefan Kurt ersetzt. In allen drei Filmen haben die in den Wänden lebenden Mucklas in ihren kurzen Szenen immer wieder die Schau gestohlen.
Regie führte jeweils Ali Samadi Ahadi, der auch für dieses Prequel mit den Charakteren aus den Geschichten von Sven Nordqvist und dem Drehbuch von Thomas Springer zusammen mit Markus Dietrich als Co-Regisseur verantwortlich zeichnet.
In den menschlichen Hauptrollen standen Uwe Ochsenknecht als Kammerjäger Karl, ChrisTine Urspruch als sein Love-Interest Molli und André Jung als Olaf Karlsson vor der Kamera. Pettersson Darsteller Stefan Kurt und Marianne Sägebrecht als Beda haben dieses Mal nur Nebenrollen, das gilt auch für den animierten Findus.
Neben Uwe Ochsenknecht, der als Kammerjäger Karl, der unter allen Umständen die lästigen Mucklas ausrotten will, doch in vielen Szene etwas dick aufträgt, sind es vor allem die niedlich animierten Mucklas Svunja, Tjorben und der kleine Smartö, die zentrale Rollen haben. Dabei wissen natürlich die beiden älteren Mucklas jeweils, wo es die besten neuen Behausungen gibt und dass der jeweils Andere doch recht unfähig ist. Allerdings hat jeder der drei besondere Fähigkeiten. So kann Tjorben z.B. ein Luftschiff bauen und findet den Weg aus dem Untergrund heraus. Svunja macht regelmäßig Pläne und kann durch eine magische Muschel mit zu Hause telefonieren. Smartö, dessen Sprechweise doch etwas gewöhnungsbedürftig ist, versucht mit Hilfe eines Würfels den richtigen Weg zu finden, doch die beiden Großen sind da immer skeptisch. Am Ende haben alle drei begriffen, dass es wichtig ist, auf den jeweils Anderen zu hören und dass sie nur Erfolg haben können, wenn sie zusammenhalten, und das nicht nur, weil die Welt draußen gefährlich ist, sondern auch weil nur so die besonderen Fähigkeiten jedes Einzelnen zum Erfolg beiträgt.
Der Animationsfilm wurde von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) mit dem Prädikat "Besonders wertvoll" ausgezeichnet, da ″Die Mucklas″ neben all dem Spaß zusätzlich noch positive Botschaften verbreiten: Es ist wichtig zusammenzuarbeiten, auch wenn man grundverschieden ist. Man soll nie aufgeben, auch wenn alles zunächst ganz schwierig ist und man soll der jüngeren Generation ruhig etwas zutrauen. Die Jugend Filmjury vergibt 3,5 von 5 Sterne, da er eine spannende und fantasievolle Geschichte mit einer packenden Handlung trotzdem mit einer ruhigen Erzählweise den Zuschauern nahe bringt. Die Jury empfiehlt den Film für Zuschauer von 6-10 Jahren.
Insgesamt ist ″Die Mucklas ...und wie sie zu Pettersson und Findus kamen″ ein visuell gelungener Familienfilm für jüngere Kinder, der mit vielen liebevollen Details den Sehgewohnheiten des jungen Publikums entgegen kommt und der die Wichtigkeit von Freundschaft, Vertrauen und Zusammenarbeit hervorhebt. Da es aber doch einige Szenen gibt, in denen die drei kleinen Abenteurer in große Bedrängnis kommen und der Film ohne Altersbeschränkung freigegeben wurde, sollten jüngere Kinder unbedingt von Erwachsenen begleitet werden.
Foto 1: Ihre Reise führt Svunja (Roxana Samadi), Smartö (Ali Samadi Ahadi) und Tjorben (Marcel Mann) an magische Orte. © Wild Bunch Germany
Foto 2: Findus (Anna Gamburg) freut sich über Mucklas im Haus. © Wild Bunch Germany
Foto 3: Beda (Marianne Sägebrecht) und Pettersson (Stefan Kurt) freuen sich über Mucklas im Haus. © Wild Bunch Germany
Info:
Die Mucklas ...und wie sie zu Pettersson und Findus kamen (Deutschland 2022)
Genre: Mischung aus Real- und Animationsfilm, Kinderfilm, Familienfilm, Prequel
Filmlänge: ca. 81 Min.
Regie: Ali Samadi Ahadi, Markus Dietrich
Drehbuch: Sven Nordqvist, Thomas Springer
Darsteller: Uwe Ochsenknecht, ChrisTine Urspruch, Stefan Kurt, Marianne Sägebrecht, André Jung u.a.
Deutsche Sprecher: Anna Gamburg, Roxana Samadi, Ali Samadi Ahadi, Marcel Mann, Joachim Tennstedt u.a.
Verleih: Wild Bunch Germany
FSK: ab 0 Jahren
Kinostart: 20.10.2022