Neu als 4K UHD, Blu-ray und DVD ab dem 3. November 2022
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) - Peter Mitchell, genannt 'Maverick' ist immer noch Captain, obwohl er eigentlich längst bei der Navy Karriere gemacht haben könnte. Gerade testet er als Pilot neue Kampfjets für das Militär. Doch jetzt kommt der vorgesetzte Admiral (Ed Harris) vorbei, der das Projekt beenden will.Um zu Beweisen dass das Projekt für die Army wertvoll ist, übertritt Maverick mal wieder alle Vorschriften. Jetzt kann ihn eigentlich nur noch sein alter Freund Tom 'Iceman' Kazansky (Val Kilmer) retten.
Danach wird Maverick zusammen mit seinem Kollegen Bernie 'Hondo' Coleman (Bashir Salahuddin) an seine alte Wirkungsstätte abkommandiert. In Top Gun werden die besten Piloten der Navy ausgebildet. Maverick soll dort als Lehrer eine Crew und eine Ersatzcrew für eine lebensgefährliche und streng geheime Mission ausbilden, bei der höchstes fliegerisches Können verlangt wird. Wie ihm sein neuer Vorgesetzter Beau 'Cyclone' Simpson (Jon Hamm) erklärt, wird die Aufgabe der Crew sein, eine nicht genehmigte aber stark gesicherte Fabrik zur Anreicherung von Uran vor der endgültigen Fertigstellung in einem unübersichtlichen Berggebiet zu zerstören.
Zu den jungen Kollegen, aus denen Maverick die Piloten für die gefährliche Mission aussuchen soll, gehören unter anderem auch der ziemlich von sich eingenommene Jake 'Hangman' Seresin (Glen Powell), der schüchterne Robert 'Bob' Floyd (Lewis Pullman), Javy 'Coyote' Machado (Greg Tarzan Davis), Bradley 'Rooster' Bradshaw (Miles Teller), der Sohn von Mavericks verunglückten Wingman 'Goose', und als einzige Frau Natasha 'Phoenix' Trace (Monica Barbaro).
Mitchell muss also versuchen, die jungen Flieger in wenigen Wochen für ihre Mission fitt zu bekommen, ohne dass es Animositäten zwischen den jungen Piloten gibt. Daneben eckt er auch immer wieder bei seinen Vorgesetzten Beau Simpson und Solomon 'Warlock' Bates (Charles Parnell) an, außerdem trifft er auch noch auf seine alten Flamme Penny Benjamin (Jennifer Connelly), die die Kneipe des Stützpunkts betreibt und zusammen mit ihrer Tochter Amalia (Lyliana Wray) in der Nähe wohnt.
Doch ist Maverick wirklich ein guter Lehrer oder liegen seine Kompetenzen auf einem ganz anderen Gebiet? Wer wird letztendlich die Mission fliegen, wird sie erfolgreich sein und werden alle Piloten wieder gesund von ihrem Auftrag zurück kommen?
"Top Gun: Maverick" ist nicht nur ein Sequel zu "Top Gun - Sie fürchten weder Tod noch Teufel" (1986), sondern es ist eine Verbeugung vor dem ersten Film und seinem Regisseur, dem 2012 verstorbenen Tony Scott.
Der erste Film ist 1986 - also zu Zeiten der Reagan-Ära - entstanden, bei dem das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten großes Mitspracherecht hatte und der eigentlich eine Art Werbefilm für die US-Navy war, bei dem in den USA auch versucht wurde, direkt vor dem Kino Piloten zu rekrutieren. Trotzdem (oder gerade deswegen?) war der Film ein Riesen-Erfolg und ist auch 36 Jahre später immer noch Kult.
Joseph Kosinski hat für die Fortsetzung die Regie übernommen und Ehren Kruger, Eric Warren Singer und Christopher McQuarrie sind für das Drehbuch verantwortlich. Letzter hat schon das Drehbuch für einige andere Tom Cruise Filme verfasst und hat bei den letzten beiden "Mission Impossible" Filmen (Rouge Nation, 2015 und Fallout, 2018) sowohl das Drehbuch geschrieben als auch Regie geführt und wird auch bei den nächsten beiden Filmen "Mission Impossible - Dead Reckoning Part One und Part Two" auf dem Regiestuhl sitzen, die 2023 und 2024 in die Kinos kommen sollen.
Wie schon gesagt, ist "Top Gun: Maverick" ein Film, der vor allem die Fans des Originals ansprechen soll. Dies wird deutlich in der Musikauswahl (von Harold Faltermeyer und Hans Zimmer), gleich bei den ersten Szenen auf einem Flugzeugträger, den dramatischen Flugsequenzen (Kamera: Claudio Miranda) oder den Rückblicken auf die Story des ersten Films.
Dabei sind vor allem die Flugsequenzen besonders hervorzuheben, denn die Schauspieler waren während der Szenen selbst für das Gelingen verantwortlich, das führte zu sehr "realistischen" Bildern. Trotzdem bleiben von den jungen Piloten eigentlich nur zwei in Erinnerung. Da ist zum einen Glen Powell als Jake 'Hangman' Seresin, der zwar zu den besten Fliegern gehört, aber vor allem durch seine ober-schlauen Sprüche und sein übersteigertes Selbstbewusstsein auffällt und zum anderen Miles Teller als Bradley 'Rooster' Bradshaw, denn ihn verbindet - über seinen verstorbenen Vater Nick 'Goose' Bradshaw (Anthony Edwards) - ein ganz besonderes nicht gerade einfaches Verhältnis mit Maverick. Die anderen Piloten sind - einschließlich der einzigen Frau Monica Barbaro als Natasha 'Phoenix' Trace - eigentlich nur Hintergrundrauschen mit wenig eigenem Profil.
Neben den beiden Piloten Miles Teller als 'Rooster' und Glen Powell als ′Hangman′ bleibt eigentlich nur noch Jennifer Connellys Part als Penny Benjamin in Erinnerung, zu der Maverick versucht, ein Verhältnis aufzubauen. Dabei ist positiv zu vermerken, dass Tom Cruises Love Interest nur wenig jünger als er selbst ist.
Daneben gibt es kurze Auftritte von Ed Harris als Admiral, der der Meinung ist, dass Kampf-Piloten eine aussterbende Spezies seien und auf die Entwicklung von Drohnen setzt, sowie von Jon Hamm als Beau 'Cyclone' Simpson, der zwar zu Beginn etwas engstirnig ist, letztendlich aber doch bereit ist, Mavericks Können anzuerkennen und dessen Ideen abzusegnen.
Eine weitere Reminiszenz an den Originalfilm ist eine Sequenz, in der die öl-glänzenden Piloten mit zwei Bällen Beach-Football spielen; dies ist einer von vielen eindeutigen Verweisen - hier auf das Beach-Volleyball-Spiel von "Top Gun" bezug nehmend, das dazu dient, die Piloten von Einzelkämpfern zu einem Team zu formen.
Auch wenn regelmäßig - auch mit Bildern - auf den ersten Film hingewiesen wird, tritt von der alten Garde nur Val Kilmer als Tom 'Iceman' Kazansky auf, dem es Maverick zu verdanken hat, dass er wieder bei Top Gun arbeiten darf. Es wird zwar schon recht bald von ihm gesprochen, Val Kilmer ist selbst aber dann doch recht spät im Film zu sehen. Aber gerade diese Sequenz ist besonders emotional, denn die Art und Weise wie Regisseur Joseph Kosinski ihn als 'Iceman' in die Story eingebunden hat ist besonders herzerfrischend und ganz sicher eine der Szenen, die haften bleiben. Kilmer litt seit 2016 bekanntlich an Kehlkopfkrebs, dadurch wurde seine Stimme in Mitleidenschaft gezogen. Er nutzt inzwischen ein Tracheostoma und hat eine Ersatzstimme zur Verständigung. 'Iceman' kommuniziert im Film vor allem durch den Computer und spricht selbst nur ein paar Worte zum Abschied.
"Top Gun: Maverick" ist - wie schon sein Vorgänger - ein Werbefilm für die Navy. Er ist trotzdem spannend inszeniert und zeigt tolle Bilder. Dabei erinnern einige der Flugszenen - besonders die Art des Anflugs an das Ziel - doch recht stark an die alten "Star Wars"-Filme und auch die namenlosen Gegner werden nur mit schwarzen Helmvisieren dargestellt.
Die Story zwischen Maverick und Rooster ist natürlich auch Vergangenheitsbewältigung, da sich der junge Mann von Maverick gegängelt fühlt. Schließlich hat Maverick verhindert, dass er schon früher in das Pilotenprogramm aufgenommen wurde, denn Maverick fühlt sich immer noch für den Tod von Roosters Vater verantwortlich.
Die zentrale Figur des Films ist natürlich Tom Cruise. Er mag nicht jedermanns liebster Schauspieler sein, aber er kann sich als Actiondarsteller sehr gut verkaufen - egal ob er im Cockpit des Flugzeugs besser ist als alle seine Schüler ist oder ob er auf einem Motorrad mit einer Frau auf dem Rücksitz dem Sonnenuntergang entgegen fährt. Das ist natürlich das, was seine Fans von dem inzwischen 60jährigen Star erwarten.
Insgesamt ist "Top Gun: Maverick" ein spannender Film und ein hervorragend gelungenes Sequel, das das Original auf jeden Fall übertrifft. Natürlich ist der Film auch wie schon der Vorgänger mit seinen Patriotismus ein Werbefilm für das Militär, bei dem natürlich die Amerikaner die guten und die gesichtslosen Gegner die Bösen sind. Aber es ist ein ausgesprochen spannender und nostalgischer Actioner entstanden, bei dem die hervorragend gelungenen Flugszenen eindeutig die Höhepunkte sind. "Top Gun: Maverick" ist trotz aller Kritik auch in Home-Entertainment unbedingt sehenswert.
Foto 1: Cover Blu-ray © Paramount Pictures
Foto 2: Tom Cruise als Peter 'Maverick' Mitchell © Paramount Pictures
Foto 3: Miles Teller als Lt. Bradley 'Rooster' Bradshaw © Paramount Pictures
Foto 4: Jon Hamm als Beau 'Cyclone' Simpson © Paramount Pictures
Info:
"Top Gun: Maverick" ist ab dem 03.11.2022 als DVD, Blu-ray, 4K UHD - auch als Steelbook - im Handel verfügbar. Bereits seit dem 23.08.2022 konnte man den Film als Download kaufen und seit dem 22.09.2022 gab es den Film als Video on Demand zum Leihen.
Die Blu-ray enthält eine englische Fassung in Dolby Atmos und jeweils eine Fassung in Dolby Digital 5.1 in Deutsch, Tschechisch, Italienisch, Japanisch, Ungarisch und Polnisch. Die Untertitel sind in Englisch, Kantonesisch, Tschechisch, Deutsch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Ungarisch, Mandarin, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Einfaches Chinesisch, Slowakisch, Thai und Türkisch. Es gibt keine zusätzlichen Untertitel für Hörgeschädigte. Das Bildformat der Blu-ray ist 1920x1080p (2.39:1 Letterbox). Die Blu-ray enthält leider keine Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte.
Zusätzlich wird es ab dem 8. Dezember 2022 noch die exklusive 2-Movie 4K Steelbook Superfan Collection im Handel geben.
Extras auf der Blu-ray sind (in Englisch mit deutschen Untertiteln):
Bereit für den Abflug (9:15 Min.)
Neuland betreten - Das Making-of von Top Gun: Maverick (7:56)
Eine Liebeserklärung an die Luftfahrt (4:48)
Die Darkstar entsteht (7:31)´
″Hold My Hand″ Lady Gaga - Musikvideo (3;52(
″I Ain’t Worries″ OneRepublic - Musikvideo (2:37)
Top Gun: Maverick (USA 2022)
Originaltitel: Top Gun: Maverick
Genre: Action, Sequel
Filmlänge: ca. 130 Minuten
Regie: Joseph Kosinski
Drehbuch: Ehren Kruger, Eric Warren Singer, Christopher McQuarrie
Darsteller: Tom Cruise, Miles Teller, Jennifer Connelly, Jon Hamm, Glen Powell, Lewis Pullman, Monica Barbaro, Greg Tarzan Davis, Ed Harris, Val Kilmer u.a.
Verleih: Paramount Pictures Germany
FSK: ab 12 Jahren