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UNHEIMLICH FANTASTISCH – E.T.A. HOFFMANN 2022 im Deutschen Romantik-Museum Frankfurt, Teil 5

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wer aufmerksamer Leser ist und ein gutes Gedächtnis hat, der weiß, daß wir diese Filmreihe schon zweimal angekündigt hatten. Denn bei dieser Reihe handelt es sich um eine Begleitung zur E.T.A. Hoffmann-Ausstellung, die anläßlich seines 200sten Todestages in Berlin, Bamberg und Frankfurt gezeigt wurde und wird, wobei die jeweiligen Ausstellungen durchaus eigene Schwerpunkte haben und auch zusätzliche Ausstellungsobjekte zeigen.

 

Über die Filme sind gleich! Und natürlich liegt es schon nahe, zu fragen, warum man bei einem romantischen Dichter – dabei bleibt einem das ‚romantisch‘ im Halse stecken, denn man muß das ‚Schwarzromantisch‘ dazu denken – denn sofort auf eine Filmreihe kommt! Das war bei Jubiläen von anderen Dichtern doch anders, da fallen mir jetzt auf Anhieb nur die 200. Geburtstage ein von Fontane, Baudelaire und Gottfried Keller (interessant, daß man so dahinschreibt: Fontane, Baudelaire, aber bei Keller sofort den Vornamen braucht), da gab es Filme höchstens als ihre Lebensbeschreibung, selten mehr. Aber bei Hoffmann kann man gar nicht aufhören mit potentiellen Filmen, denn auf ihn können sich alle die berufen, die genau wissen, daß im HAMLET von William Shakespeare sein Werk vorweggenommen wurde: „Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, Horatio, von denen sich eure Schulweisheit nichts träumen läßt.

Im Ernst braucht’s bei Hoffmann keine Begründung, daß seine Werke in besonderer Weise filmtauglich sind, vor allem im Bereich der Zwischenwelten angesiedelt sind, gerne die Nacht brauchen, um das Schwarzromantische besser rüberzubringen, weshalb die Schwarz-Weiß-Filme besonders tauglich sind, gut, gut, auch die Horrorschocker können sich auf Hoffmann berufen. Allerdings ist FRANKENSTEIN nicht von ihm, aber dieser Roman von Mary Shelley ist hoffmannslebensnah am 1.1. 1818 erschienen.

So schreibt das Filmmuseum über seine Reihe: „Packende Geschichten, Mystisches und Sonderbares: E.T.A. Hoffmanns wunderlich-groteske Welten sind eine wahre Schatzkammer für den Film. Seit die Bilder laufen lernten, bannen Filmemacher und Filmemacherinnen Hoffmanns romantisch-unwirklichen Geschichten auf die Leinwand. Hier trifft Grusel auf Krimi, Fantastik auf Komödie, Oper auf Tanz. Von Hoffmanns Erzählungen über Die Elixiere des Teufels bis zum Sandmann können sich Zuschauer und Zuschauerinnen auf Spurensuche durch 80 Jahre lebendige Kinogeschichte begeben.

Und die Einführung in diese Filmreihe wird noch deutlicher:

Hoffmanniana – so lautete der Titel des letzten Projektes von Andrei Tarkowski, in dem sich der sowjetische Regisseur mit dem Leben und Werk von E.T.A. Hoffmann beschäftigen wollte. Tarkowski war fasziniert von den Werken des Dichters, Komponisten und Zeichners, doch es gelang ihm nicht, den geplanten Film vor seinem Tod 1986 abzuschließen. Eine Filmreihe im Kino des DFF erkundet anlässlich der Ausstellung Unheimlich Fantastisch – E.T.A. Hoffmann 2022 im Deutschen Romantik Museum die vielfältigen Beziehungen zwischen den Werken E.T.A Hoffmanns und dem Kino, von der Stummfilmzeit bis in die 1990er Jahre. Früh in der Geschichte des Films entwickelte sich eine Faszination für den Wahn, das Unheimliche und Fantastische. So ist es nicht verwunderlich, dass die Erzählungen E.T.A. Hoffmanns eine beliebte Inspiration für das Kino darstellten. Neben den Erzählstoffen zeigt auch Hoffmanns Affinität für Mechanik, Optik  und Unbewusstes eine gewisse Nähe zum Kino auf.“

Die Filme im Kino des Filmmuseums

was war

DER STUDENT VON PRAG (1913) gab es am 8.12.

HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN (1923) am 9. 12. und 15.12.

DIE ELIXIERE DES TEUFELS ( )am 17.12. und 20.12.

CARDILLAC (1969) am 18.12.

was kommt

UNHEIMLICHE GESCHICHTEN (1919) kommen am 22.12., dazu nachfolgend eine Besprechung

NOSFERATU.Eine Symphonie des Grauens (1922) am 23.12. und 27.12.

THE TALES OF HOFFMANN (1951) am 25.12.. und 30.12.

VAMPYR (1932) am 26.12. und 29.12.

Foto:
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Info:
Die Filmreihe ist eine Zusammenarbeit mit dem Team des E.T.A. Hoffmann Portals der Staatsbibliothek zu Berlin, der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, dem Deutschen Romantik Museum sowie der Kuratorin Anett Werner-Burgmann.

 
Ausstellung im Romantikmuseum bis 12. Februar 2023
www.etah2022.de
www.freies-deutsches-hochstift.de
www.virtuelle-zeitreise.freies-deutsches-hochstift. de