Zwei neue Märchen aus der Reihe Märchenperlen am 24. und 26. Dezember 2022 beim ZDF
Margarete Ohly-Wüst
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Unter dem Label Märchenperlen zeigt das ZDF seit 2005 moderne Verfilmungen klassischer Märchenstoffe in Spielfilmlänge. Das Attribut Märchenperlen steht für kurzweilige und spannende Geschichten, die auf besondere Weise veranschaulichen, was Märchen als Sehnsuchtsort erscheinen lässt. Weihnachten 2022 strahlt der Sender zwei neue Filme aus und zwar unter dem Titel ″Das Märchen vom Frosch und der goldenen Kugel″ eine moderne Fassung vom Froschkönig frei nach Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich der Brüder Grimm sowie die tschechische Produktion ″Der Uhrmacherlehrling″.
1. Das Märchen vom Frosch und der goldenen Kugel
Der Märchenfilm ist eine freie Adaption des bekannten Märchens "Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich" der Brüder Grimm. Gai (Jan Liem) und Teo (Viet Anh Alexander Tran) sind geschickte Betrüger, die regelmäßig die Mitgift heiratswilliger Prinzessinnen für sich abgreifen - diesmal auf Burg Fels.
Dorthin hat Prinzessin Griseldis (Alina Hidic), die zweitjüngste Tochter von König Theoderich (Götz Otto), Brautwerber eingeladen. Gai geht die Aufgabe der Verführung mit routinierter Leichtigkeit an, doch erweckt Matilda (Milena Tscharntke), die jüngste Tochter des Königs, in ihm echte Gefühle. Sein Bruder Teo hat es derweil auf die prächtige goldene Kugel des Königs abgesehen. Als der Plan der Brüder schief geht, werden sie in den Schattenwald verbannt.
Gai jedoch möchte unbedingt zur Burg Fels zurückkehren, um doch noch das Herz von Matilda zu gewinnen. Im Schattenwald will ihm die junge Fee Fingerhut (Lea Drinda) helfen, doch sie verwandelt ihn ungewollt in einen Frosch. Die Verzauberung kann nur durch den Kuss einer Prinzessin aufgehoben werden. Als der Frosch hilft, die Goldkugel aus einem tiefen Brunnen zu holen, beansprucht er eine Belohnung. Aber bekommt er jetzt wirklich den für ihn so wichtigen Kuss, der seinen Bann löst?
Die Märchenverfilmung ist der 20. Film der ZDF-Reihe Märchenperlen, die 2005 mit der Verfilmung von "Rotkäppchen" begonnen hatte. "Das Märchen vom Frosch und der goldenen Kugel" wird als TV-Premiere am Heiligabend um 16:30 Uhr gesendet.
Regisseur des Märchenfilms ist wieder Ngo The Chau, der auch schon die ZDF-Märchenverfilmungen "Schneewittchen und der Zauber der Zwerge" (2019), "Die Hexenprinzessin" (2020) und ″Zwerg Nase″ (2021) verantwortlich war. Das Drehbuch schrieb Max Honert. Ngo The Chau war auch als Kameramann tätig. Die Dreharbeiten fanden im Frühjahr 2022 in Tschechien auf Burg Točník und Burg Křivoklát statt.
Die filmische Neuinterpretation erzählt das Märchen im Stil einer romantischen Fantasy-Komödie. Neu sind dabei eine längere Vorgeschichte des Stoffes bis zur berühmten Situation am Brunnen, bei der die Goldkugel in die Tiefe fällt, und eine Ausschmückung nach dem Wurf des Frosches an die Wand. Damit entsteht viel Raum für die Figuren, ihre Entwicklungen und eine breite Palette von Stimmungen einer mittelalterlichen Menschenwelt in direkter Nachbarschaft mit einem magischen Schattenwald-Reich.
In der Reihe "Märchenperlen" sind in den letzten 17 Jahren sehr unterschiedliche Filme entstanden. Besonders hervorzuheben sind die Märchenverfilmungen, die nicht auf den üblichen Märchen beruhen, sondern einen anderen Hintergrund haben, wie "Die Schöne und das Biest" (2012), "Rübezahls Schatz" (2017), "Der Zauberlehrling" (2017) oder "Die Hexenprinzessin" (2020).
Da auch die anderen Märchenfilme der ZDF-Reihe meist recht anspruchsvoll sind, wird "Das Märchen vom Frosch und der goldenen Kugel" nicht nur Kindern, sondern auch den Erwachsenen Spaß machen, die schon als Kinder gerne Märchen gelesen oder gesehen haben. Der Film wird ganz sicher die Zeit bis zur Bescherung am Heiligabend verkürzen.
2. Der Uhrmacherlehrling
Die drei magischen Geschwister Lichoradka (Jana Plodková), Rodovoj (Václav Neuzil) und Rodovit (Jaroslav Plesl) haben die Gabe, das Schicksal eines Menschen zu beeinflussen. Kurz nach Urbans Geburt schauen sie in sein Kinderbett und sprechen ihm Glück und Unglück zu. Während die beiden Brüder Rodovoj und Rodovit dem Neugeborenen nur das Beste wünschen, möchte ihre Schwester Lichoradka das Gegenteil erreichen.
Durch die Zauberei der drei ist das Leben von Urban (Michael Balcar) geprägt von einem Auf und Ab seines Schicksals. Da seine Mutter bei der Geburt stirbt, wächst er in Armut auf. Während Urban erwachsen wird, wetteifern die Geschwister mit allen möglichen Tricks und Manipulationen darum, welche ihrer jeweiligen Vorhersagen in Erfüllung gehen.
Durch den Einfluss der guten Geschwister wird ein Uhrmacher (Viktor Preiss) auf ihn aufmerksam und nimmt ihn bei sich in seinem Hause auf. Dort lebt Urban zusammen mit dessen Tochter Laura (Dana Droppová), die er eines Tages heiraten möchte. Allerdings hält Urbans Leben durch die die Gier des Uhrmachers und die böse Schwester Lichoradka immer wieder Schicksalsschläge für ihn bereit.
Diese unabhängig von bekannten Märchenstoffen erdachte Geschichte ist nicht in einem allgemeinen früher angesiedelt, sondern spielt in Dekor und Kleidung konkret um das Jahr 1880 herum. Das ungewöhnliche tschechische Märchen ist eine Parabel über die Liebe und das Schicksal. Die Botschaft des Films, dass die große Gier nach Reichtum einem Menschen am Ende seines Lebens nichts nützt, wird für Kinder ab acht Jahren verständlich, spannend und tiefgründig erzählt.
Foto 1: v.l.n.r.: König Theoderich (Götz Otto), Ulfred (Simon Werner), Gai (Jan Liem), Prinzessin Matilda (Milena Tscharntke), Teo (Viet Anh Alexander Tran) und Fingerhut (Lea Drinda) © ZDF / Jan Hromadko
Foto 2: v.l.n.r.: König Theoderich (Götz Otto, l.), Prinzessin Matilda (Milena Tscharntke) und Gai (Jan Liem) © ZDF / Jan Hromadko
Foto 3: Urban (Michael Balcar) © ZDF / KiKA
Info:
Das Märchen vom Frosch und der goldenen Kugel (Deutschland, Tschechien 2022)
Genre: Märchenverfilmung
Regie: Ngo The Chau
Drehbuch: Max Honert frei nach dem Märchen der Gebrüder Grimm
Darsteller: Jan Liem, Viet Anh Alexander Tran, Milena Tscharntke, Lea Drinda, Götz Otto, Christoph Maria Herbst u.a.
Filmlänge: ca. 90 Min.
FSK: ab 6 Jahren
TV-Premiere ist am Freitag, 24. Dezember 2021 16:30 Uhr im ZDF. Der Märchenfilm ist bereits seit dem 27.11.2022 in der ZDF-Mediathek abrufbar.
Der Uhrmacherlehrling (Tschechien, Slowakei 2019)
Originaltitel: Hodinářův učeň
Genre: Märchenverfilmung
Drehbuch und Regie: Jitka Rudolfová
Darsteller: Michael Balcar, Dana Droppová, Viktor Preiss, Jana Plodková, Jaroslav Plesl, Václav Neuzil u.a.
Filmlänge: ca. 95 Min.
FSK: ab 6 Jahren
TV-Premiere war am Sonntag, 23.10.2022 bei KiKA. Der Märchenfilm wird am 2. Weihnachtsfeiertag, 26.12.2022 um 13:30 Uhr beim ZDF wiederholt. Nach der weihnachtlichen TV-Ausstrahlung ist der Film in der ZDF-Mediathek abrufbar.