Die Nominierungen des Max Ophüls Preis' in Saarbrücken 

Romana Reich

Berlin (Weltexpresso) Zum dritten Mal spricht die dreiköpfige Schauspiel-Jury des 44. Filmfestival Max Ophüls Preis (23.–29.01.2023) sechs Nominierungen für herausragende Leistungen im Bereich Schauspiel aus. Berücksichtigt werden dabei Nachwuchstalente aus den Wettbewerben Spielfilm und Mittellanger Film. Die Jurymitglieder Ute Bergien, Tim Garde und Martina Poel küren daraus zwei Preisträger:innen und dürfen in der Berücksichtigung von Haupt- und Nebenrollen sowie der Geschlechterspezifik frei entscheiden. Die Preisträger:innen werden im Rahmen der Preisverleihung am Samstag, dem 28. Januar 2023 im E-Werk Saarbrücken bekanntgegeben. Das Preisgeld beträgt jeweils 3.000 Euro und wird gestiftet von der saarländischen Ministerin für Bildung und Kultur Christine Streichert-Clivot sowie den aktuell 53 Festivalpat:innen.

„Mit Ute Bergien, Tim Garde und Martina Poel haben sich drei versierte Expert:innen dem Schauspielnachwuchs des Filmfestival Max Ophüls Preis angenommen. Nach drei Jahren, in denen sie ein herausragendes Gespür für junge Talente bewiesen haben, möchten wir uns bei ihnen für ihre Arbeit bedanken und freuen uns gleichzeitig, sie erstmals auch live vor Ort in Saarbrücken begrüßen zu dürfen“, erklärt Festivalleiterin Svenja Böttger. „Wir drücken den Nominierten fest die Daumen und sind gespannt, welche zwei Talente am Ende die Auszeichnungen bekommen werden.“

„Junge Schauspieler:innen mit Charakter und Haltung zu finden und zu bemerken, ob eine empathische Persönlichkeit hinter der Figur steckt, ist das Credo dem wir uns in den drei Jahren unserer Jurytätigkeit für das Filmfestival Max Ophüls Preis verschrieben haben. Eine Herausforderung, die wir gern angenommen haben, und eine Verantwortung, die unseren Fokus scharfgestellt und zum genauen Hinschauen sensibilisiert hat“, so die drei Juror:innen Ute Bergien, Tim Garde und Martina Poel.

Alle nominierten Schauspieler:innen werden während des Festivalzeitraums im Rahmen des MOP-Festivalfunks, dem Festivalmagazin des Saarländischen Rundfunks, vorgestellt. Der MOP-Festivalfunk findet die gesamte Woche live vor Publikum in Lolas Bistro statt und ersetzt die beliebten SR-Mitternachtstalks. Im Anschluss werden die Folgen in der ARD-Mediathek zu sehen sein. Moderiert wird er von Sonja Marx, Simin Sadeghi, Carl Rolshoven und Urs Spörri.

Die Schauspiel-Jury nominiert folgende sechs Nachwuchstalente aus dem Wettbewerb Spielfilm:
Judith Altenberger (Nebenrolle in BREAKING THE ICE)
Clara Sterns Drama erfrischt Judith Altenberger mit positiver und unerschütterlicher Energie: Unsentimental, kantig und direkt motiviert sie die Menschen ihrer Umgebung dazu, über sich hinauszuwachsen und aus sich heraus zu gehen. Sie schöpft dabei aus einer klaren und natürlichen Quelle. 
1996 in Österreich geboren, erhielt Judith Altenberger eine Schauspielausbildung unter anderem bei Previn Moore, Dorothee Hartinger und Steven Ditmyer. Bühnenerfahrung sammelte sie beim Theaterensemble Nesterval und brut Wien, beim Internationalen Theaterfestival SCHÄXPIR sowie bei den Salzburger Festspielen am Theater Nestroyhof Hamakom. Vor der Kamera stand sie in diversen Kurzfilmen. Es folgten die Hauptrollen im SWR/ORF-Fernsehfilm GESICHT DER ERINNERUNG (R: Dominik Graf) sowie erstmals für einen Kinofilm in BREAKING THE ICE (R: Clara Stern). Zuletzt stand Altenberger für die ORF/BR/SRF-Coming-of-Age-Serie SCHOOL OF CHAMPIONS vor der Kamera. (Foto: Polly Rola)

Sebastian Jakob Doppelbauer (Hauptrolle in LETZTER ABEND)
Zarte Männlichkeit, ringend zwischen Humor und Depression: Sebastian Jakob Doppelbauer vermag es, uns in Lukas Nathraths Kammerspiel mit einer besonderen Tonalität in Schwingung zu bringen, so dass wir auch die scheinbar alltäglichen Situationen mit Lust und Mitgefühl gebannt verfolgen.
Sebastian Jakob Doppelbauer wurde 1995 in Österreich geboren. Er studierte Schauspiel an der Theaterakademie Hamburg und spielte währenddessen bereits unter anderem am Thalia Theater und am Deutschen Schauspielhaus, zuletzt war er Ensemblemitglied am Schauspielhaus Hannover. 2016 wurde er mit dem Förderpreis der Hansa-Maritim Stiftung ausgezeichnet, 2019 wurde er als Nachwuchsschauspieler des Jahres in der „Theater heute“ nominiert. LETZTER ABEND (R: Lukas Nathrath), in dem Doppelbauer die Hauptrolle spielt, wurde beim Filmfest Locarno 2022 mit dem First-Look-Award ausgezeichnet. 2022 spielte er in KIPPENSCHNIPPEN (R: Eléna Weiß) aus dem Wettbewerb Kurzfilm beim FFMOP mit. Demnächst wird er in einer Hauptrolle in Lars Jessens Serie THE LEGEND OF WACKEN (RTL+) zu sehen sein.  

Florian Geißelmann (Nebenrolle in SEID EINFACH WIE IHR SEID)
In seiner Rolle als durchtriebener kleiner Bruder fesselt Florian Geißelmann vom ersten Moment. Wie der zunächst gelangweilte und scheinbar ignorante Charakter sich im Laufe des Films auf intelligente Art als perfide, verschmitzt und sympathisch entpuppt, ist eine Freude. Eine Entdeckung, der zu wünschen ist, dass sie nicht nur Alice Gruias Debüt aufmischt.
Florian Geißelmann, gerade 18 Jahre alt, stand schon seit seiner Schulzeit auf den heimatlichen Bühnen in Bayern. Nach seinem Schulabschluss im letzten Jahr durchläuft er verschiedene Programme, Workshops und Seminare (u.a. bei Jens Roth sowie Giles Forman). Im Februar 2022 stand er für Alice Gruias Kinodebüt SEID EINFACH WIE IHR SEID erstmals in einer größeren Rolle vor der Kamera. Gerade dreht Geißelmann in einer der Hauptrollen den sechsteiligen WDR/ARD-Degeto/NDR-Serien-Event JUNI, außerdem ist er aktuell Teil der für Paramount+ produzierten Serie KOHLRABENSCHWARZ.
 
Augustin Groz (Nebenrolle in WER WIR EINMAL SEIN WOLLTEN)
Augustin Groz' Eindringlichkeit und Präsenz lassen sofort aufmerken. Er zeigt seine Figur in ihrer ganzen emotionalen Ambivalenz: außen bemüht um Souveränität und Leichtigkeit, innen getrieben von stets spürbarem Schmerz und Verzweiflung. Damit setzt er in Özgür Anils feinem Figuren-Ensemble einen so starken wie subtilen Kontrapunkt.
Augustin Marie Groz, 1996 in Wien geboren, absolvierte nach ersten Schauspielerfahrungen als Kind und Jugendlicher in Wien sein Schauspielstudium am Mozarteum Salzburg. Während des Studiums arbeitete er am Schauspielhaus Wien (CELLAR DOOR, R: Thomas Bo Nilsson) und am Thalia Theater Hamburg (NEVERLAND, R: Antú Romero Nunez). Daneben war er an der Stückentwicklung für die preisgekrönte Produktion WHAT NOW? (Regie: Anna Balslev) beteiligt. Für seine Rolle im Israelischen Kurzfilm THE LAST NAZI HUNTER (Regie: Matan Galin, Yuval Berger) gewann er zwei Preise als bester Nebendarsteller. Seit 2021 absolviert er an der The New School in New York seinen Master of Fine Arts und arbeitet unterdessen an Filmprojekten.  

Alina Stiegler (Hauptrolle in SPRICH MIT MIR)
Alina Stiegler zeichnet ein sensibles und kraftvolles Porträt einer jungen Frau im Ausnahmezustand. In ihrem Spiel stets neue, überraschende Facetten zeigend, bleibt sie dennoch ihrer Figur immer treu. Sie trägt Janin Halischs Debütfilm grandios in jedem Moment ihres Auftritts.
1993 in Eresing geboren, absolvierte Alina Stiegler ihr Schauspielstudium an der Otto Falckenberg Schule in München. Sie wirkte in verschiedenen Film- und TV-Produktionen mit, u.a. in der Netflix-Produktion DOGS OF BERLIN, RAMSTEIN – DAS DURCHSTOSSENE HERZ, ANOTHER MONDAY sowie seit 2018 als Ermittlerin im SPREEWALDKRIMI. Ihr Kinodebüt gab sie 2011 in Ben von Grafensteins Literaturverfilmung KASIMIR UND KAROLINE. Von 2015-2020 war sie Ensemblemitglied an der Schaubühne Berlin, wo sie mit Regisseuren wie Michael Thalheimer, Herbert Fritsch und Thomas Ostermeier zusammenarbeitete, und seit 2020 als Gästin zu sehen ist.  

Lou Strenger (Hauptrolle in SEID EINFACH WIE IHR SEID)
Taumelnd zwischen Kontrollwillen und Kontrollverlust gelingt Lou Strenger das dennoch konzentrierte Portrait einer allseits völlig überforderten jungen Frau. Eine Schauspielerin, die es in Alice Gruias komplexer Familienaufstellung schafft, dank ihrer Persönlichkeit und Haltung auch eine derart verfangene Figur zu meistern.
1992 in Ludwigsburg geboren, spielt Lou Strenger seit Beginn ihres Schauspielstudiums in Leipzig unter anderem am Düsseldorfer Schauspielhaus, dem Schauspiel Köln und dem Staatsschauspiel Dresden und wurde dafür mehrfach zur besten Nachwuchsschauspielerin in der „Theater heute“ nominiert. Neben ihrer Theaterarbeit ist sie zudem als Sprecherin von Hörspielen und Features tätig und als Schauspielerin u.a. in TV Produktion wie BRECHT, FRIEDEN und aktuell in der Hauptrolle der Serie HÖLLGRUND zu sehen.  

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Info:
Tickets
Ab sofort stehen Tickets für alle Festivalkinos online unter ffmop.reservix.de sowie an ausgewählten Standorten im Saarland zum Verkauf.

Auch das Einlösen von Festivalpässen ist ab sofort möglich. Hier ist zu beachten, dass dafür eine eigene Plattform zur Verfügung steht, um zusätzliche Gebühren zu vermeiden: ffmop-einloesen.reservix.de. Eine Anleitung zum Einlösen von Festivalpässen findet sich hier: ffmop.de/festivalpaesse

Streaming-Tickets können ebenfalls ab sofort über den gesamten Streaming-Zeitraum bis Sonntag, den 5. Februar 2023 (21.59 Uhr), über die Festival-Homepage erworben werden: ffmop.de/programm/streaming. Sofern im Streaming-Angebot enthalten, sind die Filme des Wettbewerbs erst zeitgleich mit der vor-Ort-Premiere abspielbereit, alle weiteren Filme sind bereits ab dem 23. Januar um 19.30 Uhr verfügbar.

Alle Informationen zu den Tickets: ffmop.de/tickets