TV-Tipp für Samstag, 21. Januar 2023 bei VOX
Margarete Frühling
München (Weltexpresso) - Nachdem der Druide Miraculix beim Mistel schneiden vom Baum gefallen ist und sich den Fuß verstaucht hat, macht er sich Sorgen um die Zukunft des Dorfes, denn ein Druide fällt nicht vom Baum - es sei denn er wird alt.
Er beschließt, sich gemeinsam mit Asterix, Obelix und Idefix auf den Weg zu machen und in ganz Gallien nach einem würdigen Nachfolger zu suchen, dem er das Geheimnis seines Zaubertranks anvertrauen kann. Unterwegs stellen die Reisenden fest, dass sich die kleine Vitrine im Kessel versteckt hat, da sie Miraculix ihre neuste Erfindung zeigen will. Notgedrungen müssen sie das kluge Mädchen mitnehmen.
Da auch die Männer des Dorfes meinen, den Dreien folgen zu müssen, bleiben nur Troubadix und die Frauen - natürlich mit einem großen Kessel voller Zaubertrank - im Dorf zurück.
Während Miraculix quer durch Gallien nach einem fähigen Druiden-Lehrling sucht, möchte sein alter Feind Dämonix unbedingt in den Besitz des Zaubertrank-Rezeptes kommen. Dazu verbündet er sich mit den Römern, die daraufhin das kleine gallische Dorf belagern, in der Hoffnung, dass den Frauen im Dorf der Zaubertrank langsam zur Neige geht. Gleichzeitig sucht Miraculix den einzigen fähigen Druiden-Lehrling Emporkömmlix auf, um ihn unter seine Fittiche zu nehmen.
Während nach mehreren vergeblichen Angriffen der Römer im Dorf die Zaubertrank-Vorräte aufgebraucht sind und die Römer meinen, endlich das Dorf besiegen zu können, bereitet Dämonix einen Zauber vor, den er dann unglücklicherweise selbst kaum noch bewältigen kann.
Jetzt kommt es zu einer ungewöhnlichen Allianz und eine Person wird letztendlich das Dorf retten, mit der eigentlich niemand gerechnet hat…
"Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks" ist nach "Asterix im Land der Götter" (2014) der zweite computeranimierte Film um die aufmüpfigen Gallier. Wie schon im letzten Film haben die Filmemacher den bekannten Figuren einen etwas runderen Look als in den Zeichentrickfilmen verpasst.
Die Abenteuer von Asterix und seinem dicken Freund Obelix von Autor René Goscinny und Zeichner Albert Uderzo sind erstmals 1959 als Comic erschienen. 1967 entstand mit "Asterix der Gallier" der erste Zeichentrickfilm. Bis heute sind insgesamt acht Zeichentrickfilme, vier Realverfilmungen und ein Animationsfilm erschienen. "Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks" ist somit der 14. Film über den kleinen gallischen Krieger Asterix, seinen dicken Freund Obelix und das wehrhafte gallische Dorf mit seinen streitbaren Bewohnern.
Im Original sprechen Christian Clavier Asterix und Guillaume Briat Obelix. Christian Clavier war auch in den Realverfilmungen "Asterix und Obelix gegen Caesar" (1999) und "Asterix & Obelix: Mission Kleopatra" (2002) als Asterix zu sehen. Bekannt wurde er aber auch als Familienvater in "Monsieur Claude und seine Töchter" (2014) und den beiden Fortsetzungen (2019 + 2021). In der deutschen Synchronisation sind wieder Milan Peschel als Asterix, Charly Hübner als Obelix und Thomas Rau als Miraculix zu hören.
Wie schon bei dem Vorgängerfilm führen auch bei "Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks" Alexandre Astier und Louis Clichy Regie. Der Film beruht nicht wie die meisten seiner Vorgänger auf einem Comic, sondern Drehbuchautor Alexandre Astier hat hier eine ganz neue Geschichte um den pfiffigen Gallier und seinen dicken naiven Freund erfunden.
Herausgekommen ist ein beschwingter Animationsfilm mit reichlich Humor, Spannung und mit abenteuerlichen Rezepturen und ihren Wirkungen. Dabei ist es sicher von Vorteil, dass man als Zuschauer die Geschichte nicht bereits aus den Comics kennt, und sich deshalb von dem Geschehen überraschen lassen kann.
Der Film hat natürlich die erwarteten Zutaten, wie streitende Gallier, verprügelte Römer und als Running Gag die Piraten, deren Schiff hier insgesamt dreimal versenkt wird, auch wenn sie dieses Mal nicht nur auf dem Meer, sondern auch auf Flüssen unterwegs sind. Caesar ist in einem Cameo mit von der Partie und auch in diesem Film leben die Wildschweine gefährlich.
Doch die Wildschweine sind hier ausnahmsweise nicht nur jagdbares Wild und Obelix Lieblingsspeise, sondern sie dienen Miraculix auch als Nachrichtenüberbringer zu den anderen Druiden. Wer wusste schon, dass die Druiden auch wildschweinisch sprechen und verstehen können.
Die anderen Druiden, die Miraculix im Karnutenwald trifft, sind mehrheitlich selten dämlich und es gibt mit Dämonix einen gallischen Bösewicht, der erst im Laufe des Films merkt, dass sein belächelter Trick eigentlich für ihn eine sehr nützliche Nebenwirkung hat.
Im Gegensatz zu den früheren Filmen und auch zu den Comics zeigen die Frauen hier, dass sie - mit Hilfe des Zaubertranks - sehr wohl in der Lage sind, ihr Dorf gegen die anrückenden Römer zu verteidigen. Und wer hätte gedacht, dass Troubadix sogar einen recht brauchbaren Ersatz-Häuptling abgibt - und das ohne Singen zu wollen. Auch die kleine Vitrine ist deutlich intelligenter und darf in dieser Geschichte mehr, als den gallischen Frauen bisher in den Filmen und den Comics zugestanden wurde.
Obwohl die Figuren etwas kindlicher als in den Comics wirken, ist die Computeranimation makellos. Besonders gelungen ist ein Rückblick auf die gemeinsame Vergangenheit von Miraculix und Dämonix, die ganz bewusst aussieht wie die Storyboards, die zu Filmen erstellt werden.
Die FBW-Jugend Filmjury hat den Film mit 5 von 5 Sternen bewertet, da die geniale Comicanimation und die tolle Story die Erwartungen der jugendlichen Jury übertroffen hat. Sie empfehlen ihn ab 7 Jahren und nicht nur für die Kinder, sondern auch für ihre Eltern.
Insgesamt ist mit "Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks" ein lustiger und spannender Animationsfilm entstanden, der sicher nicht nur die Fans der Comics unterhalten wird, denn die Story hat alles, was die Zuschauer von einem Film über den kleinen Gallier und seine Freunde erwarten. Er ist deshalb auch im Fernsehen unbedingt sehenswert.
Zusatz: Am Do. 18. Mai 2023 soll mit ″Asterix & Obelix im Reich der Mitte″ (Originaltitel: Astérix et Obélix: L'Empire du Milieu) die fünfte Realverfilmung der Comicreihe in die Kinos kommen. Regie führt Guillaume Canet, der auch selbst Asterix spielen wird. Als Obelix wird in diesem Film Gilles Lellouche zu sehen sein.
Foto 1: Astérix und Miraculix © RTL / 2018 LES EDITIONS ALBERT RENE GOSCINNY-UDERZO
Foto 2: Miraculix und Obelix © RTL / 2018 LES EDITIONS ALBERT RENE GOSCINNY-UDERZO
Foto 3: Miraculix und Vitrine © RTL / 2018 LES EDITIONS ALBERT RENE GOSCINNY-UDERZO
Info:
Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks (Frankreich 2018)
Originaltitel: Astérix: Le secret de la potion magique
Genre: Animationsfilm, Kinder- und Jugendfilm, Abenteuer
Filmlänge: ca. 85 Minuten
Regie: Alexandre Astier, Louis Clichy
Drehbuch: Alexandre Astier, nach den Comics von René Goscinny & Albert Uderzo
Französische Sprecher: Christian Clavier, Guillaume Briat, Bernard Alane, Bernard Alane, Lévanah Solomon, Daniel Mesguich, Alex Lutz u.a.
Deutsche Sprecher: Milan Peschel, Charly Hübner, Thomas Rau, Thomas Rauscher, Laura Jenni, Willi Röbke, Sebastian Winkler u.a.
FSK: ab 0 Jahren
Der Animationsfilm ″Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks″ wird am Sa. 21.01.2023 um 20:15 Uhr bei VOX gezeigt und am So. 22.01.2023 um 14:20 Uhr wiederholt.
