Wiedergesehen, Wiedergelesen, Wiedergehört, Teil 16
Hanno Lustig
Köln (Weltexpresso) – Vorsicht, denn THE OUTPOST ist hier ein Film und nicht Teil der TV-Serie, die es gibt. Kein leichter Film, aber einer, der das Thema Krieg, Soldaten, Kampf, Tod, Leben, Verantwortung ernst nimmt. Wie komme ich nur drauf, daß ich davon ausgehe, daß diesen Film Männer eher ansehen als Frauen?
Aber so ist es, ich habe einen sogenannten Feldversuch gemacht. Da gibt es Männer und/oder Frauen, die solche Filme generell nicht schauen, wegen der Gewaltszenen, der Explosionen, der toten Körper. Das ist erlaubt. Und dann gibt es politisch Interessierte, die hoffen, daß sie mittels des Films mehr über das rätselhafte Afghanistan herausbekommen, Militärexperten dagegen interessiert Strategie und Taktik der Einheimischen sowie der Amerikaner und dann gibt’s in der Hauptsache die, die einen spannenden Film sehen wollen.
Gleich am Anfang erkennen wir, wie sehr sich die Vorstellungen der Männer dieses Vorpostens – oder sagt man Außenposten, da fängt es schon an – zu Afghanistan und dem amerikanischen Einsatz dort unterscheiden. Wie unterschiedlich doch die jungen Kerle sind, die ja noch jung und voller Hoffnung sind, manchmal im Gespräch miteinander wie Kinder. Aber es ist ernste Realität. Wir sind beim Außenposten Keating in der Provinz Nuristan in der Nähe der Stadt Kamdesh. Das liegt im Nordosten Afghanistans, umstellt von drei hohen Bergen, nur 14 Meilen von der pakistanischen Grenze entfernt. Der Outpost wurde einst eingerichtet, um mit der Bevölkerung zu fraternisieren und diese in gemeinsame Projekte einzubinden, damit sie widerständig gegenüber den Taliban werden. Wie wir wissen, ein frommer Wunsch! Stattdessen gelang es den Taliban immer wieder, das US-Militär auszutricksen und Soldaten zu töten. Das ist also keine filmische Erfindung, sondern das Nachstellen einer wirklichen Situation.
Wie gefährlich es für die Amerikaner ist und wie unterschiedlich die einzelnen mit ihren Aufgaben umgehen, zeigt der Film eindrucksvoll, weil er den verschiedenen Soldaten eine je eigne Individualität gibt. Es spricht sich herum, daß der Außenposten geschlossen werden soll. Aber gerade noch vorher geschieht am 3. Oktober 2009 das große Unglück: die Taliban wagen den Kampf gegen die – in ihren Augen – Besatzung, während sich das US-Militär als Hilfe für die Bevölkerung gegen die Bevormundung und Herrschsucht der Talibans versteht.
Rund 400 Talibans kämpfen gegen die in Keating stationierten US- Soldaten. Die sehen so hilflos aus, als der Angriff beginnt, was man verstehen kann, weil der Gegner nicht richtig sichtbar ist.
Das Plus des Films liegt in seinen Charakteren, von denen wir Staff Sergeant Clint Romesha (Scott Eastwood) hervorheben wollen und auch Specialist Ty Carter (Caleb Landry Jones), aber auch die anderen sind nicht 08/15, sondern individuell dargestellt. Reagieren allerdings müssen sie im über 12stündigen Kampf als Einheit gegen eine aufgeheizte, von ihrer Mission überzeugte Truppe, denen der Tod eines einzelnen nicht viel ausmacht, gehen die Toten doch einschließlich der Jungfrauen in den Himmel ein.
Info:The Outpost (Blu-ray)
Blu-ray Disc
USA, 2020
FSK ab 16 freigegeben
Bestellnummer: 10305021
Erscheinungstermin: 28.1.2021
Genre: Drama, Krieg
Spieldauer: 124 Min.
Regie: Rod Lurie
Darsteller: Scott Eastwood, Orlando Bloom, Caleb Landry Jones, Jack Kesy, Cory Hardrict, Milo Gibson, Jacob Scipio
Filmmusik: Larry Groupé
Originaltitel: The Outpost
Sprache: Deutsch, Englisch
Tonformat: DTS-HD 5.1
Bild: Widescreen
Untertitel: Deutsch
Specials: Behind the Scenes
Weitere Ausgaben von The Outpost
The Outpost (Ultra HD Blu-ray)Ultra HD Blu-ray, (Ultra HD Blu-ray)