Neu auf DVD und Blu-ray ab Donnerstag, 16. März 2023
Margarete Ohly-Wüst
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Die Zahnfee-Anwärterin Violetta (Jella Haase) liebt Süßigkeiten und versucht jetzt zum x-ten Mal die Prüfung zur Zahnfee zu bestehen Doch ganz im Gegensatz zu allen anderen Anwärtern besteht sie auch dieses Mal wieder nicht die Prüfung, denn sie ist unkonzentriert und kann eigentlich nur Blumen und keine Geschenke im Austausch zum Zahn zaubern. Zu den Prüflingen gehört auch der etwas überhebliche Yolando (Julian Mau), der die Prüfung mit einem nächtlichen Besuch in einem Kinderzimmer und dem Austausch des ausgefallenen Milchzahns gegen ein passendes Geschenk hervorragend meistert. Als Preis bekommt Yolando ein Juwel, das ihm hilft, zwischen der Feenwelt und der Welt der Menschen hin und her wechseln zu können.
Zur gleichen Zeit muss die 12jährige Maxie (Lisa-Marie Koroll) ihr dörfliches Heim verlassen, da ihre alleinstehende Mutter Hannah (Merete Brettschneider) mit Amir (Tammo Kaulbarsch) einen neuen Freund gefunden hat, zu dem und seinen zwei Söhnen Tarek (Lukian Rusani) und Sami (John Chadwick) sie mit ihrer Tochter ziehen will. Sie hat auch einen neuen Job als Ärztin im Krankenhaus gefunden.
Gleich am ersten Abend fällt Sami einer seiner Vorderzähne aus, so dass es im Feenreich klingelt und Yolando den Auftrag erhält, den Zahn auszutauschen. Violetta will kein weiteres Jahr warten und klaut sich Yolandos Edelstein und macht sich zusammen mit ihrer kleinen Begleiterin Gwen (Alex Avenell) auf den Weg, um den Zahn einzusammeln.
Da Maxie jetzt in Samis Zimmer schläft, schafft sie es nicht, den Zahn zu finden und schläft, nachdem sie in der Küche am Schokoladenvorrat genascht hat, im Puppenhaus von Maxie ein. Die findet die Fee dort am nächsten Morgen. Violetta findet dann zwar Samis Zahn, da allerdings ihr Juwel zerbrochen ist, kann sie nicht in die Feenwelt zurückkehren.
Inzwischen suchen Professer Laurin und Yolando nach einem Portal im versteckten uralten Teil des Feenreiches, damit sie das für Violetta öffnen können, um sie zurück holen zu können. Denn wenn eine Fee zu lange im Reich der Menschen bleibt, verwandelt sie sich zu einer Pflanze. Dazu braucht es aber auf beiden Seiten jeweils ein Portal und einen passenden Schlüssel, den ihr Yolando bringen soll. Das Portal öffnet sich aber nur bei Vollmond.
Auch wenn Maxie gerade ganz andere Probleme hat, z.B. versucht Amir ein altes Gewächshaus mit einem riesigen alten Baum vor dem Bauunternehmer Rick (Tim Grobe) zu retten, Maxie selbst kommt nicht gerade gut mit ihren neuen Stiefbrüdern aus und sie hat Heimweh nach ihrem alten Zuhause auf dem Land, verspricht sie Violetta zu helfen, wenn die sie im Gegenzug in ihre alte Heimat zaubert.
Doch wo findet man einen Baum mit einem Portal? Wo bekommen die Beiden einen Milchzahl her, da Maxie doch schon länger selbst gar keine Milchzähne mehr hat? Wird Violetta bis zum nächsten Vollmond durchhalten können, denn sie fängt bereits an, sich zu verwandeln? Kann Maxie ihre neue Feenfreundin retten und lernen, sich in ihrer neuen Familie zu behaupten? Und wieso fällt Violetta eigentlich regelmäßig durch die Prüfung und was ist ihre wirkliche Bestimmung?
"Meine Chaosfee & ich" ist ein deutsch-luxemburger Animationsfilm von Regisseurin Caroline Origer nach einem Drehbuch von Silja Clemens, um die Probleme eines 12jährigen Mädchens, das sich auf Land zurück wünscht und einer etwas überheblichen Fee, die dummerweise zum soundsovielten Mal die Zahnfee-Prüfung nicht besteht.
Dabei ist zwar die von Lisa-Marie Koroll (bekannt als Tina aus den Bibi & Tina Filmen) gesprochene Maxie durchaus konventionell als jemand, der sich in die neue Umgebung und die neue Familie einfügen muss und von ihren Stiefbrüdern erst einmal abgelehnt wird. Dabei ist sie einfach ein junges Mädchen, das sich lieber allein mit ihrem Freund dem Baum als mit Menschen ihres Alters beschäftigt. Auch wenn sie ihre Mutter versteht und ihr das Glück mit einem neuen Lebenspartner gönnt, leidet sie darunter, dass sie das große Haus im Grünen gegen eine enge Wohnung in der lauten und verräucherten Stadt (mit Blick auf die Fabrikschornsteine) tauschen soll, auch wenn sie Samis Zimmer allein bewohnen darf, während Sami zu dem murrenden Tarek ziehen muss.
Dagegen ist die von Jella Haase gesprochene Fee Violetta doch etwas gegen den Strich gebürstet, denn wenn man sie kennenlernt, hat sie nicht nur eine große Klappe, sie ist trotzig und bockig, sondern wirkt auch etwas verfressen und süchtig auf Schokolade. Das wird später noch einmal verstärkt, wenn sie einem kleinen Mädchen bei der Demonstration für den Erhalt des Gewächshauses einfach die Schokolade klaut. Doch es wird dank der Situationen, in die Violetta gerät, deutlich, dass ihr aufmüpfiges Verhalten auch das Resultat ihrer Enttäuschung und Traurigkeit ist, da es ihr, trotz ehrlicher Bemühungen, einfach nicht gelingen will, wie die anderen Feen ihre Prüfung zu bestehen und damit den Weg zu gehen, der wohl von ihr erwartet wird.
Im Laufe der Zeit kommen sich nicht nur Maxie und Violetta näher und versuchen gemeinsam, Violettas Problem zu lösen, sondern es kommt ihnen der kleine Sami zu Hilfe, der recht bald durchschaut, wen seine neue Schwester in ihrem Puppenhaus beherbergt. Dadurch kommt es auch zu einer Reihe sehr spaßiger Szenen, wenn Violetta und Maxie mit vielen umständlichen Konstruktionen versuchen, Samis zweiten wackeligen oberen Schneidezahn herauszubrechen. Denn anstatt einfach eine Zange zu nehmen, geht im Kinderzimmer alles Mögliche zu Bruch, bevor der Zahn endlich ausfällt.
Neben Maxies Schwierigkeiten sich in die neue Patchwork-Familie einzufügen und Violettas Problem, unbedingt wieder ins Feenreich zurück zu müssen, auch wenn es ihr bei den Menschen viel besser gefällt, da sie sich sonst in eine Blume verwandelt (was ja auch schon an ihren Füßen und Händen angefangen hat), spricht der Animationsfilm noch ein weiteres Thema an: Die Versuch der Zerstörung der kleinen Grünfläche im alten Gewächshaus, um dort mehrstöckige Gebäude hochzuziehen – wobei dann natürlich der Bauunternehmer Rick schon mal Tatsachen schaffen will, obwohl die Zusage zum Bau noch nicht endgültig ist.
Das bedeutet, dass im Film zielgruppengerecht recht viele verschiedene Themen behandelt werden, doch vermutlich würden die jungen Zuschauer gerne etwas mehr über das Feenreich erfahren und auch welche anderen Feenarten es dort – außer den Zahnfeen – noch gibt. Am Ende des Films gibt es ja noch eine andere – ganz seltene Art von Feen.
DVD und Blu-ray lassen beim Bonusmaterial im Making-of den Zuschauer einen Blick hinter die Kulissen der Entstehung des Animationsfilms werfen mit den Themen: Wie entsteht ein Animationsfilm? Alles beginnt mit einer Idee. Wie kommt ein Film in die Kinos? Was bringt Violetta in Bewegung? Wer gibt die Richtung an? Sehr schön, dass der Kinderfilm auch sowohl Untertitel für Hörgeschädigte als auch eine Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte enthält.
Insgesamt ist ″Meine Chaosfee und ich″ ein stimmiger, fröhlich-bunt erzählter Fantasy-Film, der eine spannende Geschichte für die angedachte Zielgruppe erzählt. Das liebevoll animiertes Abenteuer ist eine gelungene Mischung aus kindgerechtem Storytelling und frechem Witz und Humor und vermittelt dabei als wichtigen Wert, dass Freundschaft und Selbstvertrauen es schafft, viele Hindernisse aus dem Weg zu räumen. Daneben wirbt der Film auf sympathisch-unaufdringliche Art für Empathie gegenüber Anderen sowie für die Rücksicht auf die Natur. Kurz gesagt der originelle und knallbunte aber stimmige Animationsfilm macht auch zu Hause nicht nur der kindlichen Zielgruppe, sondern auch Erwachsenen mächtig Spaß!
Foto 1: Cover DVD © Telepool, Eurovideo
Foto 2: Violetta (l.) und Maxie (r.) schmieden Pläne © Telepool
Foto 3: Violetta hat es sich in Maxies altem Puppenhaus gemütlich gemacht © Telepool
Foto 4: Abendessen bei der neuen Patchwork-Familie: Tarek (l.) ist im Vergleich zu seinem kleinen Bruder Sami (r.) nicht begeistert © Telepool
Info:
"Meine Chaosfee & ich" ist ab dem 16.03.2023 als DVD und Blu-ray und Digital bereits ab dem 14.03.2023 im Handel verfügbar. DVD und Blu-ray enthalten eine deutsche und eine englische Fassung, die DVD in Dolby Digital 5.1 und die Blu-ray in DTS-HD MA 5.1. Die Untertitel sind in Deutsch für Hörgeschädigte. Das Bildformat ist der DVD ist 1.85:1 und der Blu-ray HD 1080/24p (1,85:1). Die DVD enthält eine Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte in Dolby Digital 2.0.
Extras auf der DVD sind:
Blick hinter die Kulissen: Making-of (12:52 Min.)
---- Wie entsteht ein Animationsfilm?
---- Alles beginnt mit einer Idee
---- Wie kommt ein Film in die Kinos?
---- Was bringt Violetta in Bewegung?
---- Wer gibt die Richtung an?
Einen Flaschengarten basteln (4:28)
Jella und Lisa-Marie: Das Entweder – Oder Interview (1:08)
Synchoclips
---- Maxie - Lisa-Marie Koroll (1:17)
---- Violetta – Jella Haase (1:21)
Deutscher Trailer (1:49)
Meine Chaosfee & ich (Deutschland, Luxemburg 2022)
Originaltitel: My Fairy Troublemaker
Genre: Animation, Familie, Kinderfilm, Komödie, Abenteuer, Fantasy
Filmlänge: 76 Min.
Regie: Caroline Origer
Drehbuch: Silja Clemens
Deutsche Sprecher: Lisa-Marie Koroll, Jella Haase, Alex Avenell, Julian Mau, Stephan Benson, Lukian Rusani, John Chadwick, Tim Grobe, Merete Brettschneider, Tammo Kaulbarsch u.a.
Verleih: Telepool
Vertrieb: Eurovideo
FSK: ab 0 Jahren