Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 6. April 2023, Teil 8
Heike Fink
Berlin (Weltexpresso) - Für den Vollblut-Künstler Olaf Schubert (Comedian,
Musiker, Entertainer, Schauspieler) stellte die Rolle des
unehelichen Sohnes von Mick Jagger „eine klitzekleine Herausforderung“ dar, wie er mir selbst augenzwinkernd sagte, der er sich freudvoll stellte.
Obwohl die Geschichte eher fiktiv angelegt ist, stand der Duktus des Dokumentarischen in jedem Moment des Films im Vordergrund. Das war Herausforderung und Chance zugleich, denn: Olaf Schubert sprühte nicht nur vor Kreativität, um diese Rolle zu füllen, er fühlte sich durch die Prämisse der Story und deren Rahmenbedingung, so authentisch wie möglich zu bleiben, angespornt. Da er seine Texte für all seine Auftritte selbst erarbeitet, benötigte er lediglich einige Eckpfeiler der jeweiligen Szenen. Inhaltlich und dialogisch füllte er sie selbst mit seinem außergewöhnlichen Improvisationstalent, dem ihm ureigenen Sprachwitz, spontanen, situativen Einfällen und Ideen mit Stand-up-komödiantischen Slapsticks und Gags.
Bei den Dreharbeiten genügte es, ihm lediglich einige handlungskonstituierende, inhaltliche Markierungen vorzugeben und schon war er fähig, tief in die Rolle des Jagger-Sohnes einzutauchen. Er stürzte sich regelrecht mit großer Spielfreude in die jeweilige Handlung einer Szene hinein und füllte sie mit eigenem Charisma. Von Anfang an war ich beeindruckt, wie rasch und intensiv er sich mit der Rolle identifizierte. Aber, immer bleibt er dabei auch seiner „Olaf-Schubert-Figur“ treu. Er trat nur zeitweise neben und hinter diese Figur und zeigte
mehr als den Bühnen-Olaf – einen durchaus sensiblen, gefühlsbetonten „Olaf hinter den Kulissen“, den privaten Olaf, der sich auf die Vatersuche begibt.
In den frei improvisierten Szenen, all jene Momente, die er mit seinem „alten Vater“ Rolf Schubert (Franz-Jürgen Zigelski) oder seinen Band-Kollegen erlebte, zeigte sich sein Einfallsreichtum und sein Talent, sich durchlässig und offen auf jede Situation einzulassen.
Auf den echten Menschen hinter Olaf Schubert als großartigen Darsteller in beiden Rollen – davon bin ich überzeugt – kann man sich verlassen.
Foto:
©Verleih
Info:
Stab
Regie & Drehbuch. Heike Fink
Produktion. Roswitha Ester, Torsten Reglin
(Ester.Reglin.Film GmbH)
Kamera. Hajo Schomerus
Besetzung
Olaf Jagger Olaf Schubert
Rolf Schubert. Franz-Jürgen Zigelski
Hannah Uhligs Ursula-Rosamaria Gottert
Olaf Schuberts „Freunde“. Jochen Barkas, Herr Stephan
Anne-Marie Schubert (1965). Anna Lucia Gustmann
Anwalt Seán (London). Seán McDonagh
Anwältin Cameron (London). Khadydia Niedecken-Diouf
Abdruck aus dem Presseheft