Guardians31Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos seit Mittwoch, 3. Mai 2023, Teil 3

Margarete Ohly-Wüst

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Peter Quill aka Star Lord (Chris Pratt), Nebula (Karen Gillan), Drax (Dave Bautista), Mantis (Pom Klementieff), Rocket Raccoon (Stimme von Bradley Cooper), Groot (Stimme von Vin Diesel), Kraglin (Sean Gunn), der immer noch Probleme mit Yondus fliegenden Yaka-Pfeil hat, und Cosmo the Spacedog (Stimme: Maria Bakalova) haben inzwischen ihr Hauptquartier in der ehemaligen intergalaktischen Minenkolonie Knowhere aufgeschlagen. Während Star-Lord noch immer seiner großen Liebe Gamora (Zoe Saldana) hinterher trauert, haben die anderen den Ort zu einer Zufluchtsstätte für Ausgestoßene umgemodelt, auch wenn sie immer wieder Probleme mit dem Zusammenleben haben.


Doch dann schickt die rachsüchtigen Sovereign-Hohepriesterin Ayesha (Elizabeth Debicki), die Rocket vor einiger Zeit beklaut hat, im Auftrag des nach Perfektion strebenden High Evolutionary (Chukwudi Iwuji) ihre starke aber etwas unbedarfte Kreatur Adam Warlock (Will Poulter), um Rocket zu holen. Adam hinterlässt in Knowhere Schutt und Asche, kann aber letztendlich besiegt werden. Allerdings verletzt er Rocket Raccoon so schwer, dass die Guardians gezwungen sind, High Evolutionary und sein Labor ausfindig zu machen. Denn ihr Freund war früher dessen Forschungsobjekt und es ist klar, dass er hinter dem Angriff auf Rocket steckt. Rockets Freunde fürchten, dass ihm nur noch ein spezielles Gerät aus den Laboratorien von High Evolutionary hilft.

Während Kraglin und Cosmo the Spacedog auf Knowhere zurückbleiben, machen sich Quill, Nebula, Drax, Mantis und Groot auf den Weg, um Rockets Leben zu retten. Unterwegs treffen sie noch auf die Ravagers unter der Leitung von Stakar Ogord (Sylvester Stallone), denen sich eine alternative Gamora angeschlossen hat und durch sie erhalten die Guardians unerwartete Unterstützung bei ihrer Suche.

Doch während Rockets Zustand immer kritischer wird, hat er selbst regelmäßig Flashbacks über seine traumatischen Vergangenheit und seiner Verwandlung durch High Evolutionary von einem jungen naiven Waschbären zu dem Individuum, das er jetzt ist.Deshalb wollen seine Freunde mit vereinten Kräften dieses Mal nicht das Universum verteidigen, sondern ganz einfach das Leben eines Freundes retten…


Guardians32
″Guardians of the Galaxy: Volume 3″ ist der 32. Spielfilm innerhalb des Marvel Cinematic Universe (MCU). Gleichzeitig ist er nach ″Ant-Man and the Wasp: Quantumania″ der zweite Film der Phase 5 im MCU. Nach ″Guardians Of The Galaxy″ (2014) und ″Guardians Of The Galaxy Vol. 2″ (2017) ist er der dritte Film über Star Lord und seine Mannschaft. Zusätzlich gab es Weihnachten 2022 beim Streaming-Dienst Disney+ ein 45minütiges ″The Guardians of the Galaxy Holiday Special″ (2022). Wie bei den ersten beiden Kino-Filmen und dem Special hat auch hier wieder James Gunn - in seiner vorerst letzten Arbeit für Disney - Regie geführt und auch das Drehbuch verfasst. Es war von Anfang an klar, dass der dritte Teil der Reihe die Geschichte der Guardians of the Galaxy abschließen wird und sich die drei Filme wie eine in sich abgeschlossene Trilogie anfühlen sollten.

James Gunn hat mit ″Guardians of the Galaxy: Volume 3″ einen Film erschaffen, der eigentlich keine Überschneidungen zu anderen Filmen der MCU hat. Allerdings sollte man doch die ersten beiden Guardians-Filme gesehen haben, denn dann versteht man leichter die Hintergründe.

Ganz sicher ist der Actionfilm einer der besten Marvel Filme überhaupt. Er zeigt, dass die Truppe – bei aller Verschiedenheit und Problemen miteinander – wunderbar zusammen gewachsen ist. Deshalb ist diese bekanntlich letzte Reise der Guardians nicht nur hochgradig emotional und verdammt spaßig, sondern auch spannend, denn der Zuschauer weiß nie, was als Nächstes passieren wird. Dabei ist der Ausgang der Story bis kurz vor Schluss völlig ungewiss, ehe dann doch noch alles zufriedenstellend aufgelöst wird.

Während des ganzen Films steht besonders die Vergangenheit von Rocket Raccoon im Mittelpunkt, denn der Hauptantagonist High Evolutionary will nicht die Galaxie zerstören oder für sich selbst erobern, denn er hat sich entschlossen, der natürlichen Evolution eine wissenschaftliche entgegenzusetzen. Dazu macht er Experimente bei Tieren und Menschen. Das mag ein interessanter und eventuell auch positiver Ansatz sein, allerdings gelingen viele der Experimente nicht und man sieht im Film dann einige der misslungen Versuche und wie er damit umgeht. Chukwudi Iwuji, der High Evolutionary im Film spielt, verkörpert die Ambivalenz der Figur hervorragend. Da Rocket einer der wenigen positiven Ergebnisse ist, will der Wissenschaftler den sprechenden Waschbären unbedingt wieder in die Hände bekommen.

Guardians34Als zweiter Antagonist dient der von Will Poulter gespielte Adam Warlock, der ebenfalls vom High Evolutionary kreiert und von der Hohepriesterin Ayesha als Mutter gehütet wurde, was bereits in der Postcredit-Szene von ″Guardians Of The Galaxy Vol. 2″ angedeutet wurde. Seine Aufgabe ist es Rocket zum High Evolutionary zu bringen, allerdings ist er zwar stark und gefährlich, weshalb er es in Knowhere auch beinahe geschafft hätte, Rocket zu entführen, aber er ist nicht gerade besonders schlau und muss immer wieder angeleitet werden. Sein Figur wird sicher in späteren Marvel Filmen wieder auftreten und dann weiter entwickelt sein.

Wie schon geschrieben merkt man dem Guardian-Ensemble an, dass es von der langen Zusammenarbeit profitiert, denn die Chemie zwischen ihnen stimmt und sie können sich unentwegt die Bälle zuwerfen. Einer der Höhepunkte ist dabei natürlich das Zusammentreffen von Peter Quill und Gamora, die durch Thanos eine ganz andere Vergangenheit hat als die Gamora, in die Peter verliebt war und die durch Thanos getötet wurde. Auch die weiteren Guardians haben ihre Auftritte, so dass man sich als Zuschauer auch einzeln von den liebgewordenen Charakteren verabschieden kann.

Insgesamt ist ″Guardians of the Galaxy Vol. 3″ ist kein Film, der ununterbrochen Gags liefert. Er hat neben dem Humor und der gelungenen Action auch leise und traurige Töne. Das besonders macht den Film hochemotional. Er zeigt, was Freundschaft bedeutet, wenn Star-Lord und seine Mitstreiter Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihren Freund und Crewmitglied zu retten. Dadurch wird eine wunderbare Ode an die Freundschaft angestimmt. Regisseur James Gunn hat einen würdevoller Abschied von der etwas anderen Heldentruppe geschaffen, die in dieser Zusammensetzung in diesem Film ein letztes Mal zusammengekommen ist, auch wenn es möglicherweise doch wieder Guardians geben wird, wenn auch in anderer Zusammensetzung.

Guardians33Da dem Regisseur die Balance zwischen dramatischen und emotionalen Momenten und spannender Action hervorragend gelungen ist, ist ″Guardians of the Galaxy: Volume 3″ einer der besten Marvel-Filme und ein bittersüßer, wundervoll runder Fantasy-Film und deshalb unbedingt sehenswert.

Zusatz: Wie bei Marvel inzwischen üblich gibt es wieder zwei Szenen während und nach dem Abspann.

Foto 1: (v.l.n.r.): Mantis (Pom Klementieff), Groot (Stimme: Vin Diesel), Peter Quill/Star-Lord (Chris Pratt) Drax (Dave Bautista) und Nebula (Karen Gillan) © 2022 MARVEL / Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Foto 2: Rocket Raccoon (Stimme: Bradley Cooper) © 2022 MARVEL / Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Foto 3: Adam Warlock (Will Poulter) © 2022 MARVEL / Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
Foto 4: Gamora (Zoe Saldana) © 2022 MARVEL / Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Info:
Guardians of the Galaxy: Volume 3 (USA 2023)
Originaltitel: Guardians of the Galaxy: Volume 3
Genre: Action, Sequel, Fantasy, Marvel Phase 5
Filmlänge: 147 Min.
Regie: James Gunn
Drehbuch: James Gunn
Darsteller: Chris Pratt, Zoe Saldana, Dave Bautista, Karen Gillan, Vin Diesel, Bradley Cooper, Pom Klementieff, Sean Gunn, Will Poulter, Elizabeth Debicki u.a.
Verleih: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 03.05.2023