Fraulein RaffkeINFLATION 1923. Krieg. Geld. Trauma bis 10. September im Historischen Museum Frankfurt, Teil 3

Redaktion 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Fünf Stummfilme mit Klavierbegleitung zeigt das DFF im Mai begleitend zur Ausstellung Inflation 1923. Krieg, Geld, Trauma im Historischen Museum und zur neuen DFF- Sonderausstellung WEIMAR WEIBLICH. Frauen und Geschlechtervielfalt im Kino der Moderne (1918 - 1933). Die Hyperinflation des Jahres 1923 trieb die junge Weimarer Republik bis an den Abgrund. Am Ende der Inflationszeit waren alle Geldvermögen der Deutschen vernichtet. Doch es gab auch Gewinner und Gewinnerinnen – etwa die Besitzer von Sachwerten. Wie blickte das Kino der 1920er-Jahre auf diese Ereignisse, die nachhaltig die politische Entwicklung in Deutschland prägen sollten? Das ist in der Filmreihe anschaulich zu sehen.

Alle Filme dieser Reihe werden mit einer Einführung und Klavierbegleitung gezeigt.


Begleitend zu WEIMAR WEIBLICH findet außerdem am 10. Mai die Premiere des neu restaurierten und digitalisierten Films DIE ERBSCHAFT VON NEW YORK von Wolfgang Neff nach einem Drehbuch von Jane Bess mit anschließendem Filmgespräch statt:

Leider haben wir selbst diesen Fillm, der eine Ratität ist, verpaßt, da er schon am Dienstag lieg: 
DIE FREUDLOSE GASSE
Deutschland 1925. R: G. W. Pabst. D: Asta Nielsen, Greta Garbo, Werner Krauß. 145 Min. 35mm. o.D.
Einführung: Birte Joppien (Universität Halle)
Klavierbegleitung: Florian Hauck
Filmreihe: Inflation im Kino der Weimarer Republik

DIE FREUDLOSE GASSE spielt im Wien der Inflationszeit. Realistisch führt er die Verarmung des Mittelstandes vor, aber auch das Milieu der Schieber und Krisengewinnler; im Mittelpunkt steht der fortschreitende – auch moralische – Ruin einer bürgerlichen Familie, welcher auch mit einem Ausverkauf einhergeht. Während der zweijährigen Laufzeit des Films in einem Pariser Kino sagte ein Parlamentsabgeordneter: „Wollt ihr wissen, was Inflation ist? Dann schaut euch DIE FREUDLOSE GASSE an!“

Doch um so wichtiger für den Dienstag 09.05.2023 um 18:00 Uhr

FRÄULEIN RAFFKE
Deutschland 1923. R: Richard Eichberg D: Lee Parry, Werner Krauß, Lydia Potechina. 105 Min. 35mm. o.D.
Einführung: Philipp Stiasny
Klavierbegleitung: Florian Hauck
Filmreihe: Inflation im Kino der Weimarer Republik

Hauptfigur des Films ist ein neureicher Kriegsgewinnler namens Raffke, der, aus kleinen Verhältnissen stammend, mit seiner Familie im Luxus schwelgt, aber nach noch Höherem strebt und seine Tochter mit einem, allerdings ziemlich windigen, Baron verheiraten will. Die jedoch hat sich in einen Angestellten ihres Vaters verliebt …

 
Dienstag 16.05.2023 um 18:00 Uhr


ALLES FÜR GELD
Deutschland 1923. R: Reinhold Schünzel. D: Emil Jannings, Ulrich Bettac, Dagny Servaes. 124 Min. 35mm. o.D.
Mit Einführung
Klavierbegleitung: Florian Hauck
Filmreihe: Inflation im Kino der Weimarer Republik

In ALLES FÜR GELD spielt Emil Jannings einen Unternehmer vom Typ Raffke: den Industriellen Rupp, der im Krieg zu Reichtum gekommen ist. Da er ständig nur an seine Geschäfte denkt, geht seine Ehe in die Brüche, und sein Sohn, ein Rennfahrer, verunglückt tödlich.

 

Dienstag 23.05.2023 um 18:00 Uhr

DIE STADT OHNE JUDEN
Österreich 1924. R: H. K. Breslauer. D: Johannes Riemann, Eugen Neufeld, Armin Berg. 80 Min. DCP. o.D.
Einführung: Dr. Nikolaus Wostry (Filmarchiv Austria)
Klavierbegleitung: Uwe Oberg
Filmreihe: Inflation im Kino der Weimarer Republik

DIE STADT OHNE JUDEN ist das von einer tiefen Wirtschaftskrise gezeichnete Wien der Nachkriegszeit. Angesichts von Inflation und Arbeitslosigkeit werden immer mehr Stimmen laut, die die Ausweisung der Juden fordern, welchen die Schuld an der Krise gegeben wird.

 

Dienstag 30.05.2023 um 18:00 Uhr


DIE DAME MIT DER MASKE
Deutschland 1928. R: Wilhelm Thiele. D: Alette Marchal, Wladimir Gaidarow, Heinrich George. 106 Min. Digital. o.D.
Vorfilm: INFLATION (Deutschland 1928. R: Hans Richter. 3 Min.)
Einführung: Dr. Johanne Hoppe (Filmmuseum Potsdam/Filmuniversität Babelsberg)
Klavierbegleitung: Uwe Oberg
Filmreihe: Inflation im Kino der Weimarer Republik

Hans Richters INFLATION entstand als avantgardistisch-dokumentarische Einleitung zu Wilhelm Thieles Spielfilm DIE DAME MIT DER MASKE. Bei der Titelfigur handelt es sich um die Tochter eines Barons, der sein Vermögen in der Inflation verloren hat, weshalb sie eine Arbeit als Revuetänzerin annehmen muss. Ein Film aus dem Bestand der Friedrich Wilhelm Murnau Stiftung Wiesbaden.



Foto:
FRÄULEIN RAFFKE 
©wurden zur Verfügung gestellt vom Bundesarchiv, Berlin.

Info;:
Ausstellung: 

Inflation 1923. Krieg, Geld, Trauma, bis 10. September 2023, Historisches Museum Frankfurt

Katalog:
Hrsg.: Nathalie Angersbach und Frank Berger, INFLATION 1923. Krieg, Geld, Trauma, Historisches Museum Frankfurt, Henrich Verlag 2023