LIEBE D MARK UND TOD c filmfaust Film Five 1Dokumentarfilm im Rahmen der Filmreihe “Musik im Dokumentarfilm” am 16. Mai im naxos.Kino Frankfurt 

Lena Lustig

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Fern der Heimat, fremd im neuen Land, entstanden zu Beginn der Einwanderung melancholische Musikstile wie die Gurbetçi-Lieder (Lieder aus der Fremde). Präsentiert von Künstler:innen wie Yüksel Özkasap, der Nachtigall von Köln, oder Aşık Metin Türköz („Mayestero“). Ihnen folgten jüngere Musiker:innen wie das Duo Derdiyoklar („Liebe Gabi“), Ozan Ata Canani („Deutsche Freunde“) oder Cem Karaca und die Kanaken („Mein Freund, der Deutsche“), die in ihren gesellschaftskritischen Liedern zum ersten Mal auch auf deutsch sangen und damit sowohl die migrantische als auch die deutsche Popkultur prägten.

 
Musik im Dokumentarfilm

Liebe, D-Mark und Tod

Dokumentarfilm von Cem Kaya
Deutsch/Türkisch/Englisch 2022 (96 Min.)
Dokumentation - "Liebe, D-Mark und Tod" | rbbKultur


Die einzigartige Musik türkischer Arbeitsmigrantinnen und –migranten und ihrer Nachkömmlinge ist etwas ganz Besonderes: In dieser Form gab es die musikalische Kultur nur in Deutschland. Zwischen Fließbandjobs und Rassismus, Heimweh und dem Nachzug der Familie entstand eine ebenso einzigartige wie vielfältige Klangkultur - vom psychedelischen Treiben von Derdiyoklar über den Rapper Muhabbet bis hin zu Radio Yilmaz und diversen auf Kurdisch und Arabisch singenden Hochzeitsbands.


Anfang der 1960er-Jahre wurden die sogenannten Gastarbeiter und Gastarbeiterinnen aus Anatolien und anderen Gegenden der Türkei von der Bundesrepublik Deutschland angeworben. Von Anfang an gab es etwas, dass sie immer begleitet hat und Bestandteil ihrer Kultur war: ihre Musik – ein Stück Heimat in der Fremde. Über die Jahre entwickelten sich in Deutschland eigenständige musikalische Richtungen, die es in dieser Form im Mutterland nicht gab. Diese beispiellose Geschichte einer selbständigen Musikkultur der Einwanderer aus der Türkei, ihrer Kinder und Enkelkinder in Deutschland, erzählt der spannende Kino-Dokumentarfilm „Aşk Mark ve Ölüm“ / „LIEBE, D-MARK UND TOD“ von Cem Kaya unterhaltsam und sehr vielschichtig mit noch nie gesehenem Archivmaterial. Fern der Heimat, fremd im neuen Land, entstanden zu Beginn der Einwanderung melancholische Musikstile wie die Gurbetçi-Lieder (Lieder aus der Fremde). Präsentiert von Künstlerinnen und Künstlern wie Yüksel Özkasap, der Nachtigall von Köln, oder Aşık Metin Türköz („Mayestero“). Ihnen folgten jüngere Musikerinnen und Musiker wie das Duo Derdiyoklar („Liebe Gabi“), Ozan Ata Canani („Deutsche Freunde“) oder Cem Karaca und die Kanaken („Mein Freund, der Deutsche“), die in ihren gesellschaftskritischen Liedern zum ersten Mal auch auf Deutsch sangen und damit sowohl die migrantische als auch die deutsche Popkultur prägten. HipHop wurde zum Sprachrohr der zweiten und dritten Generation von Menschen, die in Deutschland aufgewachsen waren. Pioniere deutsch-türkischen HipHops wie Fresh Familee, King Size Terror oder Islamic Force waren Wegbereiter zeitgenössischer Pop Musik in Deutschland.


Der Filmtitel "Aşk, Mark ve Ölüm" ist inspiriert vom gleichnamigen Gedicht des Autors Aras Ören, welches 1982 von der Band IDEAL vertont wurde.


Zum anschließenden Filmgespräch erwarten wir digital zugeschaltet den Filmemacher Chem Kaya. Die Moderation hat Svetlana Svyatskaya, Kulturamt der Stadt Frankfurt, Referentin für Film, visuelle Medien und Digitalisierung. Begrüßung Wolfgang Voss, naxos.Kino.

Foto:
©Verleih und Veranstalter

Info: 
Liebe, D-Mark und Tod
16. Mai 2023 um 19:30 Uhr im Rahmen der Filmreihe “Musik im Dokumentarfilm” im naxos.Kino im THEATER WILLY PRAML in der Naxoshalle in Frankfurt (Eingang Waldschmidtstraße 19 / Hinterhof) 

naxos.Kino – Dokumentarfilm & Gespräch e.V. im Theater Willy Praml – Naxoshalle, Waldschmidtstraße 19 / Hinterhof rechts
Weitere Informationen unter www.naxos-kino.org.