chen asterix

 Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos seit Mittwoch, 17. Mai 2023, Teil 5

Redaktion

Paris (Weltexpresso) - ASTERIX & OBELIX IM REICH DER MITTE ist Ihr Leinwanddebüt.Sie spielen Prinzessin Wun Da, eine der Hauptfiguren. Erzählen Sie uns etwas über sich.


Ich bin nicht den üblichen Weg gegangen. Nach meinem Abschluss in Wirtschaftswissenschaften begann ich als Wirtschaftsprüferin zu arbeiten. Aber es war seit Kindertagen mein Traum, Schauspielerin zu werden. Marion weiß es nicht, aber der Film, mit dem für mich alles begann, war La Vie En Rose, mit ihr als Edith Piaf. Eine überwältigende Erfahrung. Ich kann es kaum glauben, dass ich jetzt mit ihr spiele! Ich habe den Film mit meiner Schwester gesehen, die tatsächlich zur Schauspielschule ging, ebenso wie mein Bruder. Mein Vater verbot mir, diesen Beruf zu ergreifen und schlug mir vor, zur Business School zu gehen. Neben meinem Studium und später während meines Jobs, nahm ich Schauspielunterricht und half meinem Bruder, sich auf Vorsprechtermine vorzubereiten. Ich hatte auch schon für mehrere Filme vorgesprochen, bis Asterix kam und es Guillaume Canet zu gefallen schien, was ich zu bieten hatte. 

 

Wie haben Sie sich Prinzessin Wun Da vorgestellt? Was hat Sie an ihr fasziniert? 

 

Sie ist eine moderne Prinzessin, ein junges Mädchen, das im goldenen Käfig ihres Palastes gefangen ist, aber Freiheit sucht und die Welt bereisen will. Wun Da kann es kaum erwarten zu sehen, was jenseits der Grenzen ihres imposanten Gartens und ihres riesigen Imperiums liegt. Um ihre Tochter zu schützen, schlägt die Kaiserin ihr alles ab, verstärkt damit aber nur ihr Bedürfnis nach Abenteuer! Am Ende helfen ihr Asterix und Obelix beim Erwachsenwerden. 

 

Fühlten Sie sich ihr nahe? 

 

Ja, insofern, als dass man, wenn man aufwächst, zwangsläufig in Konflikt gerät mit den Bestrebungen der Eltern. Das ist ein Generationsproblem. Aber es ist letztlich alles von Liebe durchdrungen. 

 

Wie Sie sagen, ist Wun Da eine mutige, moderne und einfallsreiche junge Frau. Sie wirkt auch sehr zeitgemäß, oder irre ich mich? 


Sie ist auf jeden Fall die Herrin ihres Schicksals. Zuerst erhält sie noch Hilfe von Asterix und Obelix, aber als sie auf dem Schlachtfeld ankommt, ist sie wie entfesselt! In dieser Hinsicht ist sie eindeutig eine Frau von heute, frei und wild entschlossen. 

 

Es war auch eine sehr körperliche Rolle. Wie sah die Vorbereitung aus?


Wir haben zu Hause immer Kampfsport gemacht. Die ganze Familie praktiziert das seit Generationen. Mein Bruder und ich trainieren vor allem chinesisches Boxen. Er verwandelte sogar seinen Keller in ein Dojo. Deswegen war ich nicht besonders besorgt wegen der Kampfszenen. Andererseits gab es viele Stunts, und das erforderte viel mehr als Kampfsporterfahrung. Alles wurde ausführlich geprobt. Ich war begeistert von den physischen Herausforderungen des Films, die acht Wochen Vorbereitung vor Drehbeginn erforderten. 

 

Insgesamt war der Dreh wohl ein unglaubliches filmisches Abenteuer. Jetzt, wo er vorbei ist, was bleibt Ihnen in Erinnerung? 


Die Erfahrung war so intensiv, dass ich es schwierig fand, aufzuhören und in den Alltag zurückzukehren. Ich komme mir immer noch vor, wie im siebten Himmel, obwohl es auch einige knifflige Situationen gab, unter anderem wegen des Wetters. In einer Szene steht die Prinzessin mit ihren Truppen und den Galliern, Cäsars riesiger Armee gegenüber. Da konnte ich mich richtig reinsteigern. Es war sehr aufregend, als Neuling gleich in Gegenwart von solch hochkarätigen Schauspielern in der Oberliga zu spielen. 

 

Mit der Möglichkeit, alle Beteiligten nach Schauspiel-Tipps zu fragen?

 

Ja, natürlich, zumal meine Figur auf ihren Reisen etliche von ihnen trifft. Sie waren alle ausgesprochen freundlich und ich fühlte mich sehr willkommen. Ich verbrachte viel Zeit mit Leanna Chea, die Han She Li, die Leibwächterin der Prinzessin, spielt, und wir wurden gute Freundinnen. Ich erinnere mich an die kleinen Ratschläge, die Guillaume mir während des Shootings gab. Wenn ich unsicher war, wusste er genau, wie er mich beruhigen und führen konnte. Ich habe bei diesem Dreh enorm viel gelernt. Wenn ich nicht gerade spielen musste, blieb ich am Set und beobachtete all die großartigen Schauspieler in den anderen Rollen.

 

Was würden Sie über Guillaume Canet als Regisseur sagen? 

 

Guillaume fordert einen heraus und verliert inmitten all des Trubels nie aus dem Blick, worauf es ihm ankommt. Er achtet auf die kleinsten Details und überlässt nichts dem Zufall. Ich war sehr froh, mit ihm arbeiten zu können, nicht nur als Regisseur, sondern auch als Darsteller. Vor dem Dreh haben wir viel über meine Figur und ihre Szenen diskutiert. Dank des Vorbereitungsprozesses konnte ich Prinzessin Wun Da wirklich verstehen und in sie eintauchen. Immer wenn ich unsicher war, meinte Guillaume: "Mach dir keine Sorgen. Jeder hat einmal klein angefangen." Das hat mir geholfen, die Dinge aus der richtigen Perspektive zu betrachten. 

 

Ein Wort zu Wun Das Kostümen, Haaren und Make-up, die spektakulär sind. 

 

Jeden Morgen dauerte es fast zwei Stunden, mich in die Prinzessin zu verwandeln. Das Kostüm, die Haare und das Make-up halfen mir sehr dabei, in die Rolle zu finden. Lisa Shonkers Make-up gab der Prinzessin den perfekten Teint, und Miguel Santos' Frisuren waren einfach atemberaubend, besonders in den Geburtstags- und Hochzeitsszenen. Die Kostümbildnerin Madeline Fontaine arbeitete an Entwürfen, die von historischen Vorbildern aus China inspiriert waren. Jedes Outfit war ein dreilagiges Gewand, einschließlich einer Schicht, in die ich mich einrollen musste. Madeline ist eine echte Perfektionistin. Sie hatte ein Armband, das Glück bringen sollte, mit fünf Schildkröten darauf. Ich trage es in fast allen Szenen, obwohl man es kaum sieht. In China gilt die Schildkröte als heiliges Tier, sie steht für Schutz und Wohlstand. Das Armband hat sowohl der Prinzessin als auch mir Glück gebracht. Ich habe es nie abgelegt!