Alex Carvalho
Recife (Weltexpresso) - „Schon seit einiger Zeit wollte ich eine Beziehung thematisieren, bei der beide Partner gleichermaßen ausgenutzt und ausgebeutet werden. In der es ein starkes, zugleich zerstörerisches Bedürfnis gibt, welches sie einander näherbringt und sie vorwärtstreibt.
„Salamandra“ schildert eine intime Verbindung zwischen einer Französin, die um ihren Vater trauert und einem brasilianischen jungen Mann, der versucht, zu überleben. Der Thriller wird vorangetrieben von einer großen Sehnsucht der Heldin Catherine. Sie ist entschlossen, etwas zu entdecken. Und sie ist bereit, einem Impuls bis zum Ende zu folgen. Daraus entsteht die Basis für das spannende Porträt einer unkonventionellen Frau.
Meine Heimatstadt Recife gehört zu den ärmsten Metropolen Brasiliens. Zugleich ist es eine Stadt voller Traditionen, Religion sowie ganz unterschiedlicher Kulturen, die aus der vielfältigen Kolonisierung resultieren. An diesem Ort klingen aus jeder Ecke völlig verschiedene Stimmen, Rhythmen und Klänge.
In einer Welt, in der es für viele von uns schwierig ist, ein Gefühl der Zugehörigkeit zu finden, zeigt dieser Film, wie sich zwei Generationen begegnen und welche faszinierenden Fragen sich daraus ergeben. Dieses Kaleidoskop von Möglichkeiten kann unser Leben verwandeln. Es beeinflusst die Art und Weise, wie wir Unterschiede verstehen und wie wir aufeinander zugehen.
Catherine geht einen radikalen Weg, der unwiderruflich und rigoros ausfällt. Im Kern geht es um ganz universelle Fragen der Akzeptanz und Identität, die vielen von uns erschreckend vertraut vorkommen werden.“
ANMERKUNGEN DES FILMFESTIVALS VON VENEDIG
„Ein Film von unbestreitbarem ästhetischem Wert, ein gewagter und unkonventioneller Blick auf die Dynamik eines Paares, das gegen alle Regeln des gesunden Menschenverstands Begehren empfindet.
Hinter einem Hauch von Melodrama verbirgt sich in „Salamandra“ ein 'Western der Seele', in dem die Waffen Anziehungskraft und Begehren sind, eine Geschichte von gegenseitiger Dominanz und Kolonialisierung, die über die Körper konsumiert wird.
Die leidenschaftliche Geschichte von Catherine und Gil bietet einen wesentlichen Schlüssel zum Verständnis eines Frauenporträts der truffautischen Erinnerung und einer Gesellschaft, deren Regeln man nicht entkommen kann."
Beatrice Fiorentino (Leiterin der 36. internationalen Woche der Filmkritik, Filmfest Venedig)
Foto:
©Verleih
Info:
Kinostart:
Salamandra
Regie: Alex Carvalho
Besetzung: Marina Foïs, Maicon Rodrigues, Anna Mouglalis
Nach dem Roman von Jean-Christophe Rufin