Die Frankfurter Filmtage zu Demokratie, Konflikt und Streit. Filmreihe von Freitag, 1., bis Freitag, 7. September im DFF , Teil 1/2
Siegrid Püschel
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Sieben Tage, sieben Filme, sieben Mal Streit. Die Filmreihe präsentiert ausgewählte Spielfilme des europäischen und US-amerikanischen Kinos und deren Perspektiven auf Streit und (demokratischer) Entscheidungsfindung. Im Zentrum des Kinoprogramms stehen Aushandlungen verschiedener gesellschaftlicher Streit- und Konfliktthemen, aber auch Wesen und Strukturen von Streit zwischen rhetorischer Kunstfertigkeit und eskalierender Gewalt.
Alle Filme werden begleitet von einem einführenden Vortrag durch eine:n Wissenschaftler:in sowie einem gemeinsamen Publikumsgespräch nach dem Film. Die Reihe ist Teil des Programms zum 175. Jubiläum der Paulskirchenversammlung und wird vom Kulturamt der Stadt Frankfurt gefördert.
In Sidney Lumets 12 ANGRY MEN (Die zwölf Geschworenen, 1957) kommt es zwischen zwölf Geschworenen zu einer intensiven Debatte über falsche Annahmen, Vorurteile, Moral und Gesetz.
Stanley Kramers INHERIT THE WIND (Wer den Wind sät, 1950) spielt in Tennessee, 1925: Ein Lehrer wird verhaftet, weil er Darwins Evolutionstheorie unterrichtet. Im darauffolgenden "Affenprozess" steht der fundamentalistische Brady als Anklagevertreter gegen den weltoffenen Anwalt Drummond vor Gericht.
In Margarethe von Trottas DIE BLEIERNE ZEIT (1981) kämpfen zwei Schwestern im Deutschland der 1970er Jahre für gesellschaftliche Veränderungen: Doch während sich eine von ihnen als Journalistin für Frauenrechte einsetzt, wählt die andere den terroristischen Untergrund.
Doris Dörries Komödie FREIBAD (2022) zeigt den Alltag im einzigen Frauenschwimmbad Deutschlands, in dem unterschiedliche Frauen im Becken und auf der Liegewiese für Rechte, Regeln und Selbstbestätigung kämpfen.
In Alfred Hitchcocks LIFEBOAT (1944) müssen sich im Zweiten Weltkrieg einige US-amerikanische Überlebende auf einem Rettungsboot entscheiden, ob sie einen deutschen Schiffsbrüchigen aufnehmen wollen.
Volker Schlöndorffs DIPLOMATIE (2014) spielt in einem Hotel in Paris, 1944: Der deutsche General Dietrich von Choltitz steht kurz davor, den Befehl zur Zerstörung von Paris zu geben. Als der schwedische Diplomat Raoul Nordling ihn von seinem Entschluss abzubringen versucht, geraten die beiden in eine Debatte über Ehre, Befehlsgehorsam, Schuld und Moral.
In Sally Potters THE PARTY (2017) lädt Janet ihre Freund:innen zu einer Party ein, um ihre Ernennung zur Gesundheitsministerin zu feiern. Als ihr Mann den Gästen ein schwerwiegendes Geständnis macht,
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Diplomatie
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