stubr „einen Meister in der Kunst des Regieführens“  auf dem 19. Festival des deutschen Films Ludwigshafe verliehen!

Romana Reich

Ludwigshafen (Weltexpresso) - Im Ernst. Es gibt Filme, von denen man eigentlich gar nicht viel erwartet, die einen aber umhauen, besser: tief beeindrucken, weil man sich, wenn man die Geschichte hört, niemals hätte vorstellen können, welche empfindsamer, eindrucksvoller, ja spannender Film aus der Geschichte geworden ist. Die Rede ist von der Verfilmung einer Erzählung von Clemens Meyer durch Thomas Stuber, ein Film, der für die Berlinale ausgesucht und im Wettbewerb gelaufen war. Kaum zu fassen, welche teils hektische, teils liebevolle Atmosphäre Regisseur Thomas Stuber hier entfalten konnte. 

Aber sein Streifzug durch das Leben kleiner Leute geht weiter.  Der 11. Festivaltag stand ganz im Fokus der Regie. Preisträger Thomas Stuber sei ein „Meister in der Kunst des Regieführens“, so Festival-Intendant Dr. Michael Kötz. „Seine Regiekunst passt nicht in den Zeitgeist der Unterhaltung, der Nebenbei-Rezeption von Filmgeschichten. Dafür haben sie viel zu viel Wucht. Für mich knüpfen sie an an das, was ein Rainer Werner Fassbinder einst tat, die Gesellschaft von unten zu betrachten und ihr zugleich das heimliche Glanzlicht des Himmels und aller guten Geister zu verleihen.“

„Meine Filme „Herbert“ und „In den Gängen“ haben wir hier gezeigt, jetzt zeigen wir „Die stillen Trabanten“ – das ist meine deutsche Trilogie, die ich hier abschließe. Das verrate ich ihnen. Denn damit geht hier in Ludwigshafen für mich eine Reihe zu Ende“, so Regiepreisträger Thomas Stuber. „Ich nehme den Preis hier an und nehme ihn als Ansporn mit immer weiter diese Filme zu machen.“

Nach der Preisverleihung um 18.15 Uhr im mit 1.000 Gästen voll besetzten Zeltkino B präsentiert das Festival seinen aktuellen Kinofilms DIE STILLEN TRABANTEN in Anwesenheit von Hauptdarstellerin Nastassja Kinski und Produzent Jochen Laube (Sommerhaus Filmproduktion).

Die Ludwigshafer Regiepreis geht an verdiente deutsche Regisseurinnen und Regisseure. Er betont die Bedeutung der kontinuierlichen Arbeitsmöglichkeiten arrivierter FilmkünstlerInnen, die keineswegs so selbstverständlich ist wie es erscheinen mag und die im Vergleich zur Nachwuchsförderung zu sehr vernachlässigt wird.

Foto:
©Elisa Berdica/Festival

Info:
​​Die bisherigen Regie-Preisträger:innen

2018: Hans Weingartner
2019: Rainer Kaufmann


Über Regisseur Thomas Stuber:

Schon sein erster Kurzfilm ES GEHT UNS GUT und sein erster 60-Minüter TEENAGE ANGST gewannen einen Preis. Er drehte drei Folgen des GROSSSTADTREVIER und schon folgte 2015 sein Film HERBERT, das tief beeindruckende Melodram um einen abgehalfterten Boxer, gespielt von Peter Kurth, der dafür beim Deutschen Filmpreis als Bester männlicher Hauptdarsteller geehrt wurde. Nach einigen hochgelobten Fernsehkrimis wurde IN DEN GÄNGEN (2018) zum ganz großen Durchbruch für Thomas Stuber. Die zärtlich beschriebenen und differenziert inszenierten Charaktere im Mikrokosmos eines Großmarktes nach einer Kurzgeschichte von Clemens Meyer – der Film lief auf dem Festival des deutschen Films 2019 - waren beeindruckend. Der Tatort ANGRIFF AUF WACHE 08 mit Ulrich Tukur folgte als ein herausragendes Regiewerk des Genre-Zitierens. HAUSEN, der Polizeiruf AN DER SAALE HELLEM STRANDE (2021) und nun DIE STILLEN TRABANTEN (2022) – ein weiteres und virtuos atmosphärisch komponiertes Meisterwerk dieses 42-jährigen Regietalents aus Leipzig.

Die Laudatio von finden Sie hier: https://bit.ly/3R0qgLT

Über das Festival:

Ein Festival wie kein anderes. Ein Festival in einer temporären Zeltlandschaft am Rhein für die Kunst des Kinos und seinen Erfahrungsreichtum des Filmerlebens. Ein Ort der Begegnung von Publikum, Stars und Branche. Ein Filmfestival der neuen Art – seit 2005 auf der Parkinsel Ludwigshafen am Rhein.                                                                          
 
www.festival-des-deutschen-films.de