Die Verliebten 1Eine jüdische Filmgeschichte der Bundesrepublik im Jüdischen Museum, die  Filmreihe  dazu seit gestern, 6., bis Donnerstag, 28. September im DFF Frankfurt 

Siegrid Püschel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Man kommt kaum nach, eine solche Vielfalt an filmischen Ereignissen bringt uns das Kino im Deutschen Filmmuseum, das mit dem Deutschen Filminstitut die Säule des hervorragenden,äußerst abwechslungsreichen und immer Historisches aufgreifenden Programms des Kinos ist! Anknüpfend an das begleitende Filmprogramm zur Ausstellung Ausgeblendet / Eingeblendet. Eine jüdische Geschichte der Bundesrepublik im Jüdischen Museum Frankfurt zeigt das Kino des DFF anlässlich des 80. Geburtstags von Jeanine Meerapfel im September und Oktober eine Werkschau. Die Regisseurin ist am Donnerstag, 28. September, zu Gast im Kino des DFF, um über ihren Film DIE VERLIEBTEN (BRD 1987) zu sprechen.
 
Die Ausstellung Ausgeblendet / Eingeblendet. Eine jüdische Geschichte der Bundesrepublik im Jüdischen Museum Frankfurt handelt von unterschiedlichen und widersprüchlichen Lebenswegen und Karrieren jüdischer Produzenten, Regisseur:innen sowie Schauspieler:innen, die zwischen 1945 und 1989 ihre Erfahrungen in der Filmproduktion machten. Sie zeichnet entlang exemplarischer Filme ihre Geschichten einschließlich der historischen und sozialen Kontexte nach. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem DFF – entstanden, aus dessen Archiven zahlreiche Leihgaben stammen.

Im Begleitprogramm zeigt das Kino des DFF ausgewählte Filme, die in der Ausstellung eine Rolle spielen und an denen jüdische Filmschaffende vor und hinter der Kamera federführend beteiligt waren. Das Begleitprogramm wird im Oktober fortgesetzt.

Werkschau Jeanine Meerapfel

Di, 12.9. | Fr, 15.9. | Di. 19.9. | Do. 28.9.

Anknüpfend an die ausstellungsbegleitende Filmreihe zeigt das Kino des DFF im September und Oktober eine Werkschau von Jeanine Meerapfel, die im Juni 80 geworden ist. Die Regisseurin und Drehbuchautorin wuchs als Tochter deutsch-jüdischer Emigrierter in Argentinien auf. Sie ist am 28. September zu Gast im Kino des DFF.

DIE KÜMMELTÜRKIN GEHT (BRD 1985)
Dienstag, 12. September, 18 Uhr

In einer Mischung aus dokumentarischer Beobachtung, Interviews und nachgedrehten Szenen zeichnet Jeanine Meerapfel in ihrem Film DIE KÜMMELTÜRKIN GEHT das Portrait von Melek Tez, einer jungen Frau, die 1970 aus der Türkei nach Berlin kam, um dort zu arbeiten. Vorurteilen und rassistischen Anfeindungen begegnete sie zunächst mit Humor, aber nach vierzehn Jahren hat sie resigniert und kehrt in die Türkei zurück. Der Film führt diesen Lebensweg und die damit verbundene Problematik ohne große Parolen, aber umso eindringlicher vor.



DER DEUTSCHE FREUND (DE/ARG 2012)
Freitag, 15. September, 18 Uhr | Dienstag, 19. September, 18 Uhr

DER DEUTSCHE FREUND beginnt in den 1950er Jahren in Buenos Aires und verfolgt dann das Schicksal von Sulamit, Tochter jüdischer Eltern, und Friedrich, der aus einer Nazifamilie kommt, die nach dem Krieg in Argentinien untertauchte. Die beiden lernen sich kennen und verlieben sich ineinander, aber Friedrich reist nach Deutschland, um der Vergangenheit seines Vaters nachzuforschen. Jeanine Meerapfel gelang hier nicht nur eine Aufarbeitung ihrer eigenen Biographie, sondern auch ein großes zeitgeschichtliches Panorama, das Student:innenbewegung und Militärdiktatur einschließt.
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Jeanine Meerapfel zu Gast im Kino des DFF
Donnerstag, 28. September, 18 Uhr

Am Donnerstag, 28. September, ist Jeanine Meerapfel persönlich zu Gast im Kino des DFF und spricht über ihren Film DIE VERLIEBTEN (BRD 1987). Im Film reist eine Fernsehjournalistin, die selbst Tochter sogenannter Gastarbeiter:innen ist, nach Jugoslawien, um eine Reportage zu drehen. Dabei trifft sie einen Deutschen, der die Orte besucht, an denen sein Vater als Soldat eingesetzt war. Auf sensible Weise erörtert der Film Probleme verschiedener Identitäten.
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Die Verliebten 
©dff.film