angreiferDas ZDF auf dem Filmfest Hamburg 2023, Teil 9

Redaktion

Hamburg (Weltexpresso) - Home, Smart Home: Die Psychotherapeutin Emma Turgut versucht, jeden Bereich ihres Lebens mit smarten Gadgets unter Kontrolle zu halten. Doch als sie eine von ihr entwickelte Therapie-App in der Praxis einsetzt, kommt es zu rätselhaften und immer gefährlicheren Zwischenfällen, die Emma ihre Karriere, ihre Familie und letzten Endes den Verstand kosten können.

 

Psychologischer Thriller, Deutschland 2023
Sektion "Televisionen"

Vorführung: Mittwoch, 4. Oktober 2023, 20.30 Uhr CinemaxX 3

Die Turguts sind eine moderne, technikaffine Familie: Emma, ihr Mann Amir und ihr Sohn Malik leben in einem Smart Home nach neuestem Standard der Firma SAMIRA, für die Amir im Marketing arbeitet. Nicht nur im Haus, auch bei ihrer Arbeit als Psychotherapeutin setzt Emma auf smarte Technik, denn der gewaltige Andrang von Patienten will geschickt optimiert werden. Um immer mehr Menschen helfen zu können, entwickelt sie zusammen mit dem Chefentwickler von SAMIRA, Georg Bohr, eine KI-basierte Therapie-App. Doch mit dem Beginn der ersten Praxisphase ereignen sich zunächst kleinere, bald aber gravierende Zwischenfälle mit der vernetzten und omnipräsenten Technik.

Aber ist es wirklich die Technik, oder sind es Emmas Nerven, die für die Komplikationen sorgen? Denn Emma quält der Selbstmord einer jungen Patientin, für den sie sich die Schuld gibt. Seitdem versucht sie, möglichst vielen Menschen zu helfen, obwohl sie hoffnungslos überarbeitet ist und immer mehr den Kontakt zu ihrer Familie, ihrer besten Freundin und ihren Patienten verliert. Die Komplikationen machen sie misstrauisch: Will jemand ihr Leben manipulieren? Oder ist ein Hacker am Werk?

"Der technologische Einfluss auf Mensch und Gesellschaft ist in den letzten Jahren rasant gewachsen. Von der Medizin bis in die sozialen Medien hat smarte Technik in all ihren Formen unseren Alltag erleichtert, die Welt vernetzt und die Produktivität gesteigert. Doch genau dieses Streben nach Effizienz wird unserer Protagonistin Emma in 'Unsichtbarer Angreifer' zum Verhängnis. Denn was passiert, wenn wir durch Technik nicht Zeit gewinnen, sondern Kontrolle verlieren? Und liegt der Ursprung dieses Kontrollverlustes wirklich in smarten Technologien oder vielmehr in uns selbst? Autor Willi Kubica greift diese Fragen in seinem ersten Fernsehfilm auf, nachdem er sich schon in seinem Langfilmdebüt 'Endjährig"' in Ko-Produktion mit der ZDF-Redaktion 'Das kleine Fernsehspiel' mit Dystopien in der nahen Zukunft beschäftigt hat. Seine spannende Geschichte, die die Ambivalenz immer autonomer werdender Technik beleuchtet, inszeniert Regisseurin Martina Plura. Gemeinsam mit ihrer Kamerafrau und Schwester Monika Plura hat sie eine stimmige Bildsprache für diese Welt gefunden, in der digitale Sachlichkeit und analoge Wärme aufeinandertreffen." (Alexandra Staib und Julia Sattler, Redaktion)

  

"Die digitale Revolution steht für vernetzte Kommunikation, hyperschnelle Informationsbeschaffung und smarte Effizienz. Aber all diese Gadgets, Apps und Daten sind nichts wert ohne unsere Aufmerksamkeit. Algorithmen und Push-Nachrichten laufen dabei tagtäglich parallel, doch der Mensch kann immer nur im Hier und Jetzt sein. Wir versuchen, ebenso parallel zu funktionieren und dadurch entsteht ein unterschwelliges Überforderungsgefühl. Dieses Gefühl greift 'Unsichtbarer Angreifer'« durch mehrere scheinbar kleine Konfliktlinien auf, die alle aus digitalen Möglichkeiten erwachsen – in ihrer Kombination bilden sie eine unübersichtliche und beunruhigende Thriller-Arena. Im Zentrum steht dabei die Psychotherapeutin Emma Turgut, die beruflich und privat auf die absolute digitale Optimierung setzt – in der Hoffnung, mehr Menschen helfen zu können und auf diese Weise sogar eine eigene, tiefe seelische Verletzung zu heilen. Ist es denkbar, dass unsere Ängste und Zweifel eben gerade bei der Technik in guten Händen sind, da diese selbst keine Seele besitzt und sich nicht von Gefühlen durcheinander bringen lässt? Aber ist die beste Lösung auch immer die menschlichste? Unser Film soll Smarttech, KI und Co dabei keinesfalls verteufeln, sondern unseren Umgang damit auf spannende Weise hinterfragen." (Regisseurin Martina Plura und Drehbuchautor Willi Kubica)


Foto:
©Verleih

Info:

Stab

Buch                                  Willi Kubica
Regie                                 Martina Plura
Kamera                              Monika Plura
Ton                                     Miroslav Babic
Szenenbild                         Bertram Strauß
Schnitt                               Tobias Haas
Musik                                 Daniel Hoffknecht
Produktionsleitung             Susanne Bille
Produzenten                      Eric Bouley, Christopher Sassenrath
Produktion                         UFA FICTION
Redaktion                          Alexandra Staib, Julia Sattler

Länge                                ca. 90 Minuten

Die Rollen und ihre Darsteller*innen

Emma Turgut                     Emily Cox
Amir Turgut                        Denis Moschitto
Malik Turgut                       Eren M. Güvercin
Georg Bohr                        Golo Euler
Amanda Lund                     Paula Conrad Hugenschmidt
Lukas Heller                       Casper von Bülow
Maria Marquardt                 Yodit Tarikwa
Celine Lehdorn                   Luna Jordan
Larissa                                Dana Herfurth

und andere