29. Festival des italienischen Films vom| 24. November bis 6. Dezember in Kino des DFF Frankfurt
Katharina Klein
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Alle Jahre wieder und man denkt, jedes Jahr geht schneller vorbei. SCHON WIEDER VERSO SUD?! Endlich wieder VERSO SUD ist genauso richtig. Wobei wir, weil das nicht alle wissen, rasch übersetzten, was die, die seit 29 Jahren VERSO SUD besuchen, wissen und die Italiener sowieso: VERSO SUD heißt einfach RICHTUNG SÜDEN. Und als das Festival begründet wurde und die italienische Kolonie in der Stadt noch eine größere Rolle spielte, da waren auch im allgemeinen deutschen Kino die italienischen Filme noch in den Kinos zu sehen. Und heute: US.US. Dann Komödien aus Frankreich und soziale Dramen aus England. Das war's. Und das hat nichts mit Corona zu tun, sondern zeichnete sich seit langem ab. Dabei sind nicht die italienischen Filme schlechter geworden, sondern die amerikanischen Filme dominieren alles und lassen manchem Kino auch keine Wahl mehr.
Und genau deshalb ist VERSO SUD noch wichtiger als früher. Einblicke in die aktuelle Filmproduktion Italiens gibt wieder die 29. Ausgabe von Verso Sud - Festival des italienischen Films, das am Freitag, 24. November, beginnt und mit einer Hommage in Zusammenarbeit mit Cinecittá die Schauspielerin Claudia Cardinale ehrt. Das kam irgendwann mal dazu, das Festival, das die neuen Filme zeigt zu koppeln mit einer Hommage, die natürlich dann auch die alten Filme zeigt. Wie gut!
Zur Eröffnung am Freitag, 24. November, um 18:30 Uhr hat sich Claudia Cardinales Tochter Claudia Squiteri angekündigt, die den Film LA RAGAZZA DI BUBE (Bebo’s Girl, 1964), den Kurzfilm UN CARDINALE DONNA und ein Buch vorstellt. Am Samstag, 25. November, ist darüber hinaus Regisseur Fulvio Risuleo zu Gast. Nachdem sein Film IL COLPO DEL CANE (Der ganz große Coup, 2019) vor einigen Jahren bei Verso Sud zu sehen war, wird er dieses Jahr seinen neuen Film NOTTE FANTASMA (Ghost Night, 2022) präsentieren.
Die Kinobesucher:innen können sich in der Hommage an Claudia Cardinale auf eine Reihe von Klassikern des italienischen Films, aber auch auf einige Wiederentdeckungen freuen: LA RAGAZZA CON LA VALIGIA (Das Mädchen mit dem leichten Gepäck, 1961) von Valerio Zurlini, IL GATTOPARDO (Der Leopard, 1963) von Luchino Visconti, IL MAGNIFICO CORNUTO (Der große Hahnrei, 1964) von Antonio Pietrangeli, IL GIORNO DELLA CIVETTA (Der Tag der Eule,1968) von Damiano Damiani, C’ERA UNA VOLTA IL WEST (Spiel mir das Lied vom Tod, 1968) von Sergio Leone und ATTO DI DOLORE (Eine Mutter, 1990) von Pasquale Squitieri.
Das Festival zeigt darüber hinaus auch eine Vielzahl an aktuellen italienischen Filmen: BEATA TE (Der Erzengel und ich, 2022) von Paola Randi, GRAZIE RAGAZZI (Alles nur Theater?, 2023) von Erfolgsregisseur Riccardo Milani (COME UN GATTO IN TANGENZIALE, 2017), MARGINI (Am Rand, 2022) von Niccolò Falsetti, RAPITO (Die Bologna Entführung – Geraubt im Namen des Papstes, 2023) von Marco Bellocchio, L’IMMENSITÀ (L’immensità – Meine fantastische Mutter, 2022) von Emanuele Crialese, LA CHIMERA (Preview, 2023) von Alice Rohrwacher, BENTU (2022) von Salvatore Mereu. Zu Ehren des 50. Todestags der Schauspielerin Anna Magnani, zeigt das Festival den Klassiker MAMMA ROMA (1962) von Pier Paolo Pasolini.
Ausgeblendet / Eingeblendet
Eine jüdische Filmgeschichte der Bundesrepublik
Bis zum 14. Januar präsentiert das Jüdische Museum Frankfurt die Ausstellung Ausgeblendet/Eingeblendet. Diese stellt das Werk jüdischer Filmschaffender in Deutschland zwischen 1945 und 1989 vor.
DER PASSAGIER - WELCOME TO GERMANY
Mittwoch, 22. November, 18 Uhr
Passend zur Ausstellung zeigt das DFF am Mittwoch, 22. November, Thomas Braschs Film DER PASSAGIER - WELCOME TO GERMANY. Im Film kommt Hollywood-Regisseur Cornfield nach Berlin, um einen Dokumentarfilm über ein Nazi-Filmprojekt von 1942 zu drehen, bei dem auch jüdische KZ-Gefangene als Darsteller:innen eingesetzt wurden. Es zeigt sich jedoch, dass Cornfield auch gekommen ist, um seine eigene Vergangenheit zu bewältigen.
Foto:
©dff.film
Info:
Hommage Claudia Cardinale | 24. November – 30. Dezember
Zum Programm von Verso Sud
https://www.dff.film/kino/kinoprogramm/filmreihen-specials-november-2023/29-verso-sud/