argSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 1. Februar 2024, Teil 2

Redaktion

Hollywood (Weltexpresso) - Elly Conway (Bryce Dallas Howard) – tagsüber Schriftstellerin, nachts Katzenmama – lebt ein zurückgezogenes Leben und pflegt eine krankhafte Besessenheit für ihre Romanfiguren. Die von Bryce Dallas Howard verkörperte Elly lebt in ihrer eigenen Welt, bis ein Agent namens Aidan (Oscar®-Preisträger Sam Rockwell) sie im Zug anspricht und ihr mitteilt, dass sie das Ziel einer gefährlichen Spionageorganisation namens „Die Division“ ist. Durch diese Offenbarung stellt er Ellys Leben auf den Kopf, und es beginnt ein ebenso glamouröser wie gefährlicher Wettlauf gegen die Zeit. Um ihr Leben zu retten, muss Elly ein Geheimnis entschlüsseln, das in ihrem eigenen Kopf verborgen ist.

„Im Grunde genommen ist die Division eine geheime Spionageorganisation, deren Aktivitäten jedoch weit über das hinausgehen, was man von einem normalen Geheimdienst wie der CIA erwarten würde“, sagt Regisseur Matthew Vaughn. „Die Division ist auf Geheimoperationen spezialisiert, die oft vor der Öffentlichkeit verborgen bleiben und bei deren Aufdeckung die Regierung jede Beteiligung abstreiten würde. Sie agieren auf eine Art und Weise, die den Erwartungen zuwiderläuft. Das wird zu einem zentralen Punkt in der Geschichte. Als Ellys Buch die ungewöhnlichen Aktivitäten der Organisation enthüllt, droht sie aufzufliegen. Dadurch wird eine Kette von Ereignissen in Gang gesetzt, durch die schließlich die CIA Wind von der Sache bekommt.“

Weder Howard noch Rockwell sind die ersten Schauspielstars, die einem in den Sinn kommen, wenn man das Wort „Spionagethriller“ hört – und genau das war Vaughns Absicht. „Ich wollte Leute besetzen, die man nicht in diesen Rollen erwartet“, erklärt Vaughn. „Es fühlt sich unverbraucht an, nachdem man so oft das Gleiche gesehen hat. Als die Zuschauer miterlebten, wie Colin Firth in Kingsman: The Secret Service Leute in einer Kneipe verprügelte, waren sie begeistert. Aber man hätte es nicht unbedingt erwartet.“

Obwohl Vaughn mit den beiden Kingsman-Filmen und dem Vorgänger The King’s Man bereits eine Reihe von Spionagethrillern gedreht hatte, reizte ihn die Möglichkeit, eine neue Welt der Spione und Intrigen zu erschaffen und einen völlig neuen Ton anzuschlagen. „Es gibt eine Fantasiewelt der Spionage, die ich schon seit Jahren in vielen Filmen dargestellt habe“, sagt Vaughn. „Der Witz an der Sache ist, dass dies die reale Welt ist und Aidan und Elly normale, nahbare Menschen sind.“

Vaughn hatte schon einmal mit Howard zusammengearbeitet: Sie spielte die Mutter von Elton John in dem von Vaughn produzierten Film Rocketman. Tatsächlich hatten sich die Wege der beiden aber schon Jahre zuvor gekreuzt, als Vaughn jemanden suchte, der die lebende Verkörperung eines Sterns in seinem familienfreundlichen Fantasyfilm Der Sternwanderer spielen sollte. „Bryce war die erste Person, die jemals für Der Sternwanderer vorgesprochen hat“, sagt Vaughn. „Sie hat es phänomenal gemacht, wurde dann aber für Spider-Man 3 besetzt. Durch ihr Vorsprechen für Der Sternwanderer wusste ich also, dass sie die süße, charmante und ausgeflippte Elly spielen kann. Außerdem ist ihre Mutter Autorin, dadurch bekam die Rolle eine Form von Wahrhaftigkeit. Sie war einfach Elly Conway.“

Howard war sofort vom Drehbuch begeistert. „Das ist ein Spionagethriller, wie man ihn noch nie gesehen hat. Ich konnte es nicht glauben, als ich es las“, schwärmt Howard. „Ich dachte zuerst, dass ich diese Figur spielen kann – und dann kam ich darauf, dass ich diese Figur bin!

Es kommt nicht jeden Tag vor, dass man als Frau um die vierzig eine Rolle wie diese bekommt. Fast kommt es mir wie ein kleines Wunder vor, so ermutigend und erfüllend und lustig. Es ist das beste Drehbuch, das ich je gelesen habe – und die beste Rolle, die ich je spielen durfte.“

Die Möglichkeit, mit Matthew Vaughn zu arbeiten, war unwiderstehlich. „Matthew Vaughn trifft Entscheidungen, die nicht darauf abzielen, einen Studiomanager oder eine Agentur zufriedenzustellen“, sagt Howard. „Er entscheidet aus dem Bauch heraus, als reiner Kreativer, und das ist sehr selten. Matthews Filme sind einfach nicht das, was normalerweise in Hollywood gemacht wird.“

Vaughns Filme sind auch im Hinblick auf den Stil und die Originalität ihrer Actionsequenzen eine Klasse für sich. „Wenn du dich entscheidest, einen Film mit Matthew Vaughn zu drehen, dann weißt du, dass es eine Menge Action geben wird“, sagt Howard. „Und du weißt außerdem, dass sie auf eine Art und Weise gestaltet sein wird, die absolut neu ist. In diesem Film waren die Actionsequenzen eine Mischung aus Tanz und Kampfsport.“ Laut Howards Co- Star Sam Rockwell war Howard der Aufgabe jedoch in jeder Hinsicht gewachsen. „Niemand arbeitet härter als Bryce, niemand ist früher anwesend als Bryce“, sagt Rockwell. „Ihre Arbeitsmoral ist beispielhaft.“

Für Elly Conways charakteristischen Haar- und Make-up-Look in ARGYLLE betonten Haar- und Make-up-Designerin My Alehammar (Bodyguard, Silent Night – Und morgen sind wir tot) und ihr Team Howards umwerfendes rotes Haar. Sie konzentrierten sich auf eine natürliche, dezente Ästhetik, die ihre Gesichtszüge zur Geltung bringt und ihr ein strahlendes, harmonisches Erscheinungsbild verleiht.


Sam Rockwell ist Aidan

Während Elly Conways imaginärer Spion Argylle sich durch Gewandtheit und Selbstvertrauen auszeichnet, hat der reale Geheimagent Aidan, gespielt von Oscar®-Preisträger Sam Rockwell, seine Ecken und Kanten. „Elly und Aidan begegnen sich zum ersten Mal in einem Zug, wo Aidan in der 1. Klasse ein wenig deplatziert wirkt“, so Regisseur Matthew Vaughn. „Tatsächlich ist er verkleidet, trägt lange Haare und einen stattlichen Bart – einen Bart, den Sam tatsächlich zwei Jahre lang wachsen ließ. Der Kontrast zwischen Aidan und Henry Cavills Argylle ist unübersehbar. Aidan sieht aus, als hätte er seine Klamotten seit Ewigkeiten nicht mehr gewaschen und auch nicht in den Spiegel geschaut. Er wirkt einfach nicht wie jemand, dem man gerne Gesellschaft leisten möchte. Und dennoch erklärt sich Elly widerwillig bereit, mit diesem Typen in ein Abenteuer zu ziehen.“

Wie schon bei seiner Entscheidung, Bryce Dallas Howard als Elly Conway zu engagieren, wollte Vaughn die Rolle des Aidan mit einem Schauspieler besetzen, der unsere kollektiven Vorstellungen davon, wie ein Spion auszusehen hat, auf den Kopf stellt. „Man würde Sam Rockwell nicht unbedingt für einen Spion halten – und genau das ist das Wesen eines Spions“, sagt Vaughn. „In Filmen wie Kingsman oder der James Bond-Reihe sind Spione in der Regel tadellos gekleidet, aber in unserem Film verstößt Sams Figur ganz bewusst gegen diese Norm. Er ist die Art von Spion, die sich nahtlos einfügt, ohne aufzufallen. Ian Fleming hätte Sam Rockwell niemals als Spion besetzt, aber John le Carré vielleicht schon.“

Rockwell wiederum war schon lange ein Bewunderer von Vaughns Arbeit. „Matthew hat eine Vorliebe für klassische Themen“, erklärt Rockwell. „Pygmalion, Cinderella – er erzählt diese Art von Geschichten, aber er tut es mit diesem wunderbaren schwarzen Humor.“

Der Schauspieler brachte seine unverwechselbare und bestechende Energie in die Rolle des Aidan ein. „Sam ist sehr spontan. Er liebt Improvisation, und wenn du ihm ein paar Sekunden gibst, fängt er an zu tanzen, egal ob auf Kommando oder nicht“, schwärmt Vaughn.

Rockwell war gerne bereit, mit Feuereifer in Aidans Welt einzutauchen. „Ich war schon beim ersten Lesen des Drehbuchs begeistert“, so Rockwell. „Wir haben Aidan eine Art Han-Solo- Humor verliehen. Er ist eine Kombination aus all den Anti-Helden, die ich im Laufe der Jahre erlebt habe, darunter Bill Murray, Jack Nicholson, Richard Pryor und sogar Mercutio. Er tut so, als wäre er ein kleiner Schuft, aber im Grunde spielt er den Mercutio nur – in Wirklichkeit ist er im Herzen ein Romeo.“

All diese Analysen erwiesen sich am Set als nützlich und schweißten Rockwell und Vaughn eng zusammen. „Wir haben uns als nerdige Filmliebhaber kennengelernt und immer wieder über Referenzen miteinander kommuniziert“, erzählt Rockwell. „Am Set sagte Matthew dann immer: ‚Mehr Bill Murray‘ oder ‚Mehr Jack Nicholson‘ – das war die Kurzform für die Filme, über die wir gesprochen hatten.“ Rockwell schätzte zudem Vaughns Bereitschaft, bei den Figuren und deren Besetzung unkonventionell vorzugehen. „Matthews Casting ist ziemlich Punkrock“, schwärmt Rockwell. „Er ist bereit, Risiken einzugehen und über den Tellerrand zu schauen. Wahrscheinlich war ich genau deswegen dabei.“

Bryce Dallas Howard war fasziniert davon, Vaughn und Rockwell im Gespräch zu beobachten. „Sam ist magisch“, sagt Howard. „Er ist so präsent und so spontan. Es war unglaublich zu sehen, wie Sam und Matthew sich aufeinander einließen, gegenseitig antrieben und Dinge taten, die fast ein bisschen gefährlich wirkten. Sam ist irgendwie verletzlich und mutig zugleich.“

Die außergewöhnlichen Actionszenen des Films forderten Rockwells Körper einen gewissen Tribut ab und verstärkten seine Wertschätzung für die Arbeit von Stunt-Leuten. „Diese Frauen und Männer sind außergewöhnlich harte Hunde", so Rockwell. „In einer Szene habe ich mir ins Bein geschnitten. Nur eine dumme Kleinigkeit, aber es tat tagelang weh. Ich beschwerte mich bei einem der Stunt-Doubles darüber und er meinte: ‚Ja, ich bin einmal bei den Dreharbeiten zu Game of Thrones ertrunken.‘ Er war drei Minuten lang klinisch tot. Danach habe ich aufgehört, mich zu beschweren.“

Haar- und Make-up-Designerin My Alehammar und ihr Team entwarfen im Laufe von ARGYLLE mehrere Looks für Aidan. Bei seinem ersten Auftritt im „Undercover“-Stil sieht Aidan bewusst ungepflegt aus, trägt lange Haare und einen wilden Bart. Diese Verwandlung ist die Grundlage für die überraschende Entwicklung, die folgt. Für seinen „Hero“-Look verwandelt sich Aidan in sein ursprüngliches Ich zurück. Zwischen den Szenen mussten Rockwells Haare mehrfach angepasst werden, was in den meisten Fällen eine Aufhellung erforderte. Dabei kam ein spezieller Schaum zum Einsatz, um die Haarfarbe optimal auf den „Hero-Look“ und die anschließende Enthüllung abzustimmen. Bei dem, was das Team als Aidans „Kickass“-Look bezeichnete, stand der kultige Bürstenhaarschnitt Pate, den Dolph Lundgren als Ivan Drago in Rocky IV – Der Kampf des Jahrhunderts (1985) trug. Das Ziel war, Aidan ein verwegenes, kraftvolles Erscheinungsbild zu verleihen.

Fortsetzung folgt

Foto:
©Verleih

Info:
Argylle (Großbritannien, USA 2024) 
Genre: Komödie, Thriller, Action, Spionage, Literaturverfilmung
Filmlänge: ca. 139 Min.
Regie: Matthew Vaughn
Drehbuch: Jason Fuchs, basierend auf dem Spionage-Thriller ″Argylle″ (2024) von Elly Conway
Darsteller: Bryce Dallas Howard, Sam Rockwell, Henry Cavill, John Cena, Dua Lipa, Bryan Cranston, Sofia Boutella, Ariana DeBose, Catherine O’Hara, Samuel L. Jackson u.a.
Verleih: Universal Pictures International Germany
 
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