Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 28. März 2024, Teil 9Redaktion
München (Weltexpresso) – Jella Haase gefiel das Konzept sofort: „Als Bora mir die ersten Ideen skizzierte, dachte ich nur: Was für eine Fantasie! In seinem Kopf kämpfte Chantal gegen Drachen, erklomm Ritterburgen und ging in einem feministischen Kontext auf große Abenteuerreise. Dieser kleine Underdog, den man aus FACK JU GÖHTE kennt, avanciert zur Heldin und räumt im Märchenland auf. Geht es geiler?“
Als Bora Dagtekin das Drehbuch schrieb, legte er großen Wert darauf, neue Seiten der von ihm und Jella Haase geschaffenen Kultfigur zu zeigen: „Sie hat jetzt verletzlichere Momente, wir erfahren etwas über ihre Ängste, über ihre Defizite. Sie bekommt mehr Tiefe, die sie für ihr eigenes Abenteuer auch dringend braucht und die man so einer Figur auf den ersten Blick nicht zutraut: Chantal zeigt den Männern aus der Märchenwelt, wo der Hammer hängt, und kann zum ersten Mal beweisen, dass mehr in ihr steckt, als ihr immer eingeredet wurde.“
Chantal muss das große Abenteuer im Märchenland aber nicht allein bestehen. Auch ihre beste Freundin Zeynep verschlägt es in diese fremde Welt. Schauspielerin Gizem Emre freute sich, ihre Rolle aus der FACK JU GÖHTE-Trilogie weitererzählen zu können. „Zeynep und Chantal verbindet eine sehr loyale Freundschaft“, sagt Gizem Emre. „Chantal hält Zeynep aber von der Planung ihres Berufslebens ab, weil sie nicht allein erfolglos und arbeitslos sein will. Dagegen möchte Zeynep raus aus dem Trott und ihre Eltern stolz machen. Als beide dann in einen Märchenspiegel gezogen werden, kommen Chantal und Zeynep in eine Welt, von der sie vorher nicht mal geträumt haben.“
Bora Dagtekin legte großen Wert darauf, nicht nur Jella Haase, sondern auch Gizem Emre deutlich mehr Screentime zu geben als in den FACK JU GÖHTE-Filmen: „Es war aufregend zu sehen, wie aus den früheren Nebenfiguren ein weibliches Odd Couple im Zentrum einer so großen Mainstream-Komödie wurde. Zwei Frauen an der Spitze tragen den Film, und alle Männer um sie herum sind Nebenfiguren, so wie es jahrzehntelang oft die weiblichen Charaktere sein mussten.“ Der Regisseur und Autor hofft, dass dieser Coup eine ganze Generation von jungen Frauen inspiriert: „Nicht nur, weil Jella und Gizem zwei Figuren spielen, die alle gern haben, sondern auch, weil sie Stars geworden sind und weil sich hoffentlich viele junge Frauen an ihnen orientieren werden, die auch Schauspielerin werden wollen.“ Dies sei vor allem für Mädchen mit Migrationshintergrund ein großes Thema: „Wen haben die eigentlich im deutschen Mainstream-Kino, mit dem sie sich identifizieren können?
Gott sei Dank mehr Schauspielerinnen als früher, aber immer noch nicht genug und im kommerziellen jungen Kino sicher sehr, sehr wenige Vorbilder“, sagt Bora Dagtekin. „Zeynep setzt sich im Laufe der Geschichte gegenüber Chantal durch und schafft es, ihrer Freundin kurz vor dem Finale die Meinung zu sagen“, sagt Lena Schömann. „Dadurch motiviert sie Chantal, an sich zu arbeiten und ein besserer Mensch zu werden.“ Umso lieber versetzte sich Gizem Emre nach mehreren Jahren wieder in die Rolle, die sie im Alter von 17 Jahren erstmals spielte. „Ich habe einen kurzen Moment gebraucht, um Zeynep wieder greifen zu können, aber sie hat sich auch verändert. Sie will mehr erleben, sich selbst entfalten. Ich finde es cool, dass sich dieser Charakter entwickelt hat und am Ende des Films über sich
hinauswächst“, sagt Gizem Emre.
„Es war extrem cool, am Drehort eines großen deutschen Films zwei Frauen zu sehen, die gemeinsam das Set rocken“, blickt Bora Dagtekin zurück. Die Finanzierung des Projektes war eine von vielen Herausforderungen, die im Vorfeld gemeistert werden mussten. Weil CHANTAL IM MÄRCHENLAND aber keine gewöhnliche Komödie ist, sondern das Märchen-Genre mit einer der beliebtesten jungen Figuren aus einem der erfolgreichsten Franchises kombiniert, kam schnell Schwung in das Projekt und dessen Finanzierung: „Gerade nach den Corona-Jahren möchten wir mit so einem Highlight wieder das große Publikum in die Kinos zurückholen“, sagt Lena Schömann. „Wir schaffen einen Event-Film, den man auf der großen Leinwand sehen muss und gemeinsam mit vielen anderen Zuschauerinnen und Zuschauern erleben möchte.“
Info:
Stab
Drehbuch und Regie Bora Dagtekin
Besetzung
Chantal Jella Haase
Zeynep Gizem Emre
Aladin Mido Kotaini
Prinz Bosco Max von der Groeben
Prinzessin Amalia Maria Ehrich
Sansara Nora Tschirner
Artolf Frederick Lau
König Wilderich Cooper Dillon
Königin Alexandra Maria Lara
SONSTIGES
Drehorte Penzing Studios, München & Umgebung, Neues Schloss
Schleißheim, Barrandov Studios, Prag & Umgebung, Karlsbad
u.v.m.
Drehzeit 66 Drehtage (März bis Juni 2023)
Länge ca. 114 Minuten
Abdruck aus dem Presseheft
