zimmer2Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos am Donnerstag, 16. Mai, Teil 4

Redaktion

Berlin  (Weltexpresso) - Ihr erster Roman hat sich seit seiner Veröffentlichung in Frankreich 2018 zu einem weltweiten Bestseller entwickelt mit 320.000 verkauften Büchern und Übersetzungen in über 30 Ländern. Wie schauen Sie heute auf diesen Erfolg?

 

 

Ich komme eigentlich aus der Wissenschaft und arbeitete 15 Jahre lang in einem Unternehmen, als ich bemerkte, dass ich nicht das tat, was ich machen wollte.  Da stellte ich mir folgende Fragen: „Was habe ich verpasst?“ und „Was waren meine Kindheitsträume?“. Und so fing ich an, etwas zu schreiben, was in mir geschlummert hat. Ich fühlte mich ein wenig wie Thelma im Roman, auch wenn ich kein traumatisches Erlebnis zu verkraften hatte. Der Erfolg des Buches ermöglichte mir dann, mich ganz dem Schreiben zu widmen. Das hat mein Leben völlig verändert und darauf war ich natürlich nicht vorbereitet. Ich spürte den Erfolg des Buches bei Lesungen, als mir viele sagten, mein Buch habe sie verändert, etwas in ihrem Leben verändert, Diskussionen innerhalb der Familie ausgelöst.

 

Stellte sich denn schnell die Frage der Verfilmung?

 

Ja, und sogar schon vor der Veröffentlichung des Buches im März 2018. Bereits im Oktober 2017 präsentierte mein Verleger den Roman auf der Internationalen Buchmesse in Frankfurt und konnte die Rechte für mehrere Länder verkaufen. Von diesem Moment an interessierten sich auch Filmproduzenten für den Stoff. Wir entschieden uns für Jerico, die Firma von Eric Jehelmann und Philippe Rousselet, weil ich ihre Filme „Verstehen Sie die Béliers“ und „Plötzlich Papa“ sehr mochte, vor allem die Mischung aus Komödie und Drama, ohne dabei in ein Pathos zu verfallen oder den Zuschauer krampfhaft zum Lachen bringen zu wollen. Im Roman sind mehr Komödienelemente als im Film. Der Tonfall ist ein wenig anders, aber ich bin sehr erfreut über diese Adaption. Das gefundene Gleichgewicht halte ich für perfekt.

 

Waren Sie am Drehbuch beteiligt?

 

Alles ging so schnell, dass sich die Frage gar nicht gestellt hat. Heute ist das anders. Mein Roman „Vers le soleil“ wird als Miniserie verfilmt. Da bringe ich mich stark mit ein. Aber ich bin froh, dass sich so kompetente Drehbuchautoren wie Juliette Sales und Fabien Suarez meiner Geschichte angenommen haben und Lisa Azuelos Regie führte. Sie haben aus dem Stoff etwas anderes gemacht, trotzdem halte ich diese Adaption des Romans für gelungen. Der Film bewahrt den Geist des Buches und erfindet ihn neu. Die Kinozuschauer, die den Film gesehen haben, sagten uns, dass sie die Emotionen, die das Buch bei ihnen auslöste, auf der großen Leinwand wiederfanden. Das ist das Wichtigste, auch wenn sich der Film teilweise vom Buch entfernt.

 

Wie haben Sie sich mit der Regisseurin Lisa Azuelos vor den Dreharbeiten ausgetauscht?

 

Die Drehbuchautoren kontaktierten mich mehrere Male als sie das Drehbuch schrieben. Sie hatten Fragen vor allem zur Rolle des Kindes. Im Roman und im Theaterstück, das auf dem Roman basiert, ergreift der Junge das Wort. Im Film ist er überwiegend an sein Krankenhausbett gefesselt. Ich bekam sechs Monate vor Drehbeginn eine Drehbuchfassung, zu der ich einige Anmerkungen gemacht habe, die auch berücksichtigt wurden. Lisa schreibt ihre Filme eigentlich selbst. Als wir uns das erste Mal trafen, sagte sie: „Deine Geschichte hat mich sofort gepackt, die hätte ich auch schreiben können." Sie hat sich die Story total zu eigen gemacht. Ich bin mir sicher, dass sie am Ende sogar vergessen hat, dass sie die Geschichte gar nicht selbst geschrieben hat!

 

Waren Sie selber mal am Set?

 

Ja, zwei Tage, weil ich das gesamte Team kennenlernen wollte. Bei den wenigen Szenen, bei denen ich dabei war, reagierte ich sehr emotional. Es waren die Momente, in denen Alexandra Lamy und Muriel Robin mit dem Kind allein sind. Ich fand, dass es wirklich gut funktionierte, was mich total beruhigte…

 

Was für ein Gefühl ist es, wenn die Figuren, die man sich ausgedacht hat, plötzlich zu Fleisch und Blut werden?

 

Ich wusste ja, was mich in etwa erwartet, aber es war auf jeden Fall sehr bewegend... Ich bin im Kino übrigens viel emotionaler, als wenn ich ein Buch lese! Als Leser mag ich ein Herz aus Stein haben, aber wenn ich zum Zuschauer werde, lasse ich mich wirklich mitreißen. Dann weine ich auch oft im Kino, gerade, wenn andere Elemente wie die Musik zur Gefühlslage beitragen.

 Foto:
©Filmverleih

Info:
BESETZUNG

Thelma ALEXANDRA LAMY
Odette MURIEL ROBIN
Louis HUGO QUESTEL
Etienne XAVIER LACAILLE
Nadege MARTINE SCHAMBACHER
Agent von KGI HIROKI HASEGAWA
Louis mit 20 MARCEL GITARD
Matthew RAFI PITTS
Amara CLARA CANESHE

STAB
Regie LISA AZUELOS
Drehbuch und Dialoge JULIETTE SALES, FABIEN SUAREZ

Abdruck aus dem Presseheft

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

nd so fing ich an, etwas zu schreiben, was in mir geschlummert hat. Ich fühlte mich ein wenig wie Thelma im Roman, auch wenn ich kein traumatisches Erlebnis zu verkraften hatte. Der Erfolg des Buches ermöglichte mir dann, mich ganz dem Schreiben zu widmen. Das hat mein Leben völlig verändert und darauf war ich natürlich nicht vorbereitet. Ich spürte den Erfolg des Buches bei Lesungen, als mir viele sagten, mein Buch habe sie verändert, etwas in ihrem Leben verändert, Diskussionen innerhalb der Familie ausgelöst.

 

Stellte sich denn schnell die Frage der Verfilmung?

 

Ja, und sogar schon vor der Veröffentlichung des Buches im März 2018. Bereits im Oktober 2017 präsentierte mein Verleger den Roman auf der Internationalen Buchmesse in Frankfurt und konnte die Rechte für mehrere Länder verkaufen. Von diesem Moment an interessierten sich auch Filmproduzenten für den Stoff. Wir entschieden uns für Jerico, die Firma von Eric Jehelmann und Philippe Rousselet, weil ich ihre Filme „Verstehen Sie die Béliers“ und „Plötzlich Papa“ sehr mochte, vor allem die Mischung aus Komödie und Drama, ohne dabei in ein Pathos zu verfallen oder den Zuschauer krampfhaft zum Lachen bringen zu wollen. Im Roman sind mehr Komödienelemente als im Film. Der Tonfall ist ein wenig anders, aber ich bin sehr erfreut über diese Adaption. Das gefundene Gleichgewicht halte ich für perfekt.

 

Waren Sie am Drehbuch beteiligt?

 

Alles ging so schnell, dass sich die Frage gar nicht gestellt hat. Heute ist das anders. Mein Roman „Vers le soleil“ wird als Miniserie verfilmt. Da bringe ich mich stark mit ein. Aber ich bin froh, dass sich so kompetente Drehbuchautoren wie Juliette Sales und Fabien Suarez meiner Geschichte angenommen haben und Lisa Azuelos Regie führte. Sie haben aus dem Stoff etwas anderes gemacht, trotzdem halte ich diese Adaption des Romans für gelungen. Der Film bewahrt den Geist des Buches und erfindet ihn neu. Die Kinozuschauer, die den Film gesehen haben, sagten uns, dass sie die Emotionen, die das Buch bei ihnen auslöste, auf der großen Leinwand wiederfanden. Das ist das Wichtigste, auch wenn sich der Film teilweise vom Buch entfernt.

 

Wie haben Sie sich mit der Regisseurin Lisa Azuelos vor den Dreharbeiten ausgetauscht?

 

Die Drehbuchautoren kontaktierten mich mehrere Male als sie das Drehbuch schrieben. Sie hatten Fragen vor allem zur Rolle des Kindes. Im Roman und im Theaterstück, das auf dem Roman basiert, ergreift der Junge das Wort. Im Film ist er überwiegend an sein Krankenhausbett gefesselt. Ich bekam sechs Monate vor Drehbeginn eine Drehbuchfassung, zu der ich einige Anmerkungen gemacht habe, die auch berücksichtigt wurden. Lisa schreibt ihre Filme eigentlich selbst. Als wir uns das erste Mal trafen, sagte sie: „Deine Geschichte hat mich sofort gepackt, die hätte ich auch schreiben können." Sie hat sich die Story total zu eigen gemacht. Ich bin mir sicher, dass sie am Ende sogar vergessen hat, dass sie die Geschichte gar nicht selbst geschrieben hat!

 

Waren Sie selber mal am Set?

 

Ja, zwei Tage, weil ich das gesamte Team kennenlernen wollte. Bei den wenigen Szenen, bei denen ich dabei war, reagierte ich sehr emotional. Es waren die Momente, in denen Alexandra Lamy und Muriel Robin mit dem Kind allein sind. Ich fand, dass es wirklich gut funktionierte, was mich total beruhigte…

 

Was für ein Gefühl ist es, wenn die Figuren, die man sich ausgedacht hat, plötzlich zu Fleisch und Blut werden?

 

Ich wusste ja, was mich in etwa erwartet, aber es war auf jeden Fall sehr bewegend... Ich bin im Kino übrigens viel emotionaler, als wenn ich ein Buch lese! Als Leser mag ich ein Herz aus Stein haben, aber wenn ich zum Zuschauer werde, lasse ich mich wirklich mitreißen. Dann weine ich auch oft im Kino, gerade, wenn andere Elemente wie die Musik zur Gefühlslage beitragen.