Filme im Garten des STÄDEL in Frankfurt in der Zweiten Runde vom 16. bis 19.Juli
Roman Herzig
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Nach dem großen Erfolg des Open Air Kinos im Städel Garten im vergangenen Jahr geht das Sommerkino im Juli 2014 in die zweite Runde: Vom 16. bis 19. Juli werden unter freiem Himmel und auf dem begrünten Dach des Städel-Erweiterungsbaus wieder Filme gezeigt.
Im Rahmen der 1822-Städel-Nächte und in Kooperation mit dem Frankfurter Programmkino Orfeo’s Erben werden verschiedene Filme präsentiert, von denen bei einigen bekannte zeitgenössische Künstler selbst Regie führen. Auf großer Leinwand werden bei der kostenlosen Veranstaltung an den ersten drei Abenden mit „Schmetterling und Taucherglocke“ (2007) von Julian Schnabel, „The Tree of Life“ (2011) von Terrence Malick und „Melancholia“ (2011) von Lars von
Trier aufwendige Kinoproduktionen gezeigt.
In diesem Jahr wird es zudem mit „Wo die wilden Kerle wohnen“ (2009) von Spike Jonze erstmals auch einen Film speziell für Kinder geben. Dieser wird nicht wie die übrigen Filme bei Anbruch der Dunkelheit, sondern am Nachmittag des 19. Juli, um 15.00 Uhr, zu sehen sein. Darüber, welcher Film am letzten Abend des Sommerkinos im Städel Garten gezeigt wird, kann das Publikum wieder selbst entscheiden. Zur Auswahl stehen Derek Jarmans „Caravaggio“ (1986), Isaac Juliens „Derek“ (2008) und Sam Taylor-Woods „Nowhere Boy“ (2009). Per Stimmzettel ist die Wahl für den Publikumsfilm bis zum 15. Juli 2014 im Städel Museum, im Kino des Kooperationspartners Orfeo’s Erben sowie auf der Facebook-Seite des Städel unter www.facebook.com/staedelmuseum
möglich.
Am Sonntag, dem 20. Juli um 16.00 Uhr, wird im Rahmen des Städel Sommerkinos im Kino Orfeo’s Erben zudem der Film „Venus im Pelz“ (2013) von Roman Polanskigezeigt. Katrin Dyballa, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Sammlung Alte Meister am Städel, wird eine Einführung geben, in der sie einen Bezug zwischen dem Inhalt des Films und Werken aus der Städelschen Sammlung herstellt.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Städel Museums mit dem Frankfurter Programmkino Orfeo’s Erben und findet im Rahmen der 1822-Städel-Nächte statt. Sie wird von der Frankfurter Sparkasse gefördert. Der Eintritt zum Sommerkino im Städel Garten ist kostenlos. el bittet darum, daß die Besucher eigene Decken als Sitzgelegenheit mitbringen. IMA Catering sorgt vor und während der Filmvorführungen mit herzhaften und süßen Speisen sowie Getränken für das leibliche Wohl. Das musikalische Programm gestaltet an jedem der Kinoabende ab 19.00 Uhr DJ Michael Satter (Robert Johnson). Bei schlechtem Wetter finden die Vorführungen im Metzler-Saal des Städel Museums statt.
Das Open Air Sommerkino ist Teil einer Initiative, mit der das Städel Museum seine frei zugängliche Gartenfläche für wechselnde Installationen, Performances und Veranstaltungen zur Gegenwartskunst öffnet. Bereits im Zuge der Neupräsentation der Skulpturensammlung im Städel Garten 2013 sowie der neuen Reihe „Im Städel Garten“ wurde der Außenraum des Städel in jüngster Zeit immer wieder zum Ort für performative und installative Arbeiten, zuletzt von Adrian Williams („Watering Hole“, 2013) und Adolf Luther („Architektur als Licht und Spiegelung“, 2013) sowie aktuell von Erwin Wurm („One Minute Sculptures“, noch bis 13. Juli 2014).
PROGRAMM
Mittwoch, 16. Juli, Einlass 19.00 Uhr, Filmbeginn bei Anbruch der Dunkelheit
SCHMETTERLING UND TAUCHERGLOCKE
FR/USA 2007, Regie: Julian Schnabel, 112 Minuten, deutsche Fassung
Der ehemalige französische Elle-Chefredakteur Jean-Dominique Bauby ist 42 Jahre alt, als er urplötzlich aus seinem gewohnten Leben mit all seinem Glamour und Style gerissen wird. Mit dem Blinzeln seines Auges diktiert Bauby seine Memoiren und lässt darin nicht nur sein Leben Revue passieren, sondern auch ganze Gedankenwelten entstehen, die ihn erkennen lassen: Glück bedeutet, zu realisieren, dass man liebt und geliebt wird. Dies ist einer der beeindruckendsten Filme, den wir je gesehen haben und machte seinen Hauptdarsteller zum Star.
Donnerstag, 17. Juli, Einlass 19.00 Uhr, Filmbeginn bei Anbruch der Dunkelheit
THE TREE OF LIFE
USA 2011, Regie: Terrence Malick, 138 Minuten, deutsche Fassung
Jack wächst in den 60er-Jahren im mittleren Westen der USA als ältester von drei Brüdern auf. Die Welt scheint in Ordnung und alles geht seinen gewohnten Gang. Aber der kleine Jack sieht die Risse in der Fassade. Wie seine Mutter (Jessica Chastain) hat er die Fähigkeit, mit der Seele zu sehen und dadurch Liebe und Empathie zu entwickeln. Sein Vater (Brad Pitt) hingegen predigt dem Kind, unnachgiebig für die eigenen Interessen zu kämpfen. Jack ist hin- und hergerissen zwischen seinen Eltern und ihren Idealen. Jahre später fühlt sich der erwachsene Jack (Sean Penn) als verlorene Seele und sucht weiterhin nach dem Ursprung und dem Sinn des Lebens. Bis ihn eines Tages ein tiefgreifendes Ereignis schließlich zu einer wunderbaren Erkenntnis führt.
Freitag, 18. Juli, Einlass 19.00 Uhr, Filmbeginn bei Anbruch der Dunkelheit
MELANCHOLIA
DK/SWE/FR/D 2011, Regie: Lars von Trier, 135 Minuten, deutsche Fassung
Justine und Michael feiern ihre Hochzeit mit einem rauschenden Fest auf dem Landsitz von Justines Schwester Claire und Schwager John. Doch von Anfang an steht das Fest unter keinem guten Stern: das Paar kommt sogar zu spät zur eigenen Feier. Der Abend endet im Desaster. Unterdessen wirft schon der riesige Planet Melancholia sein unheimliches Licht auf die Erde. Bald ist er der Welt bedrohlich nahegekommen und hat das Verhältnis der Schwestern komplett umgekehrt: Die
depressive Justine handelt plötzlich ganz klar und entschlossen, während die besonnene Claire zunehmend in Panik gerät.
Samstag, 19. Juli, Einlass 14.00 Uhr, Filmbeginn um 15.00 Uhr
WO DIE WILDEN KERLE WOHNEN
USA 2009, Regie: Spike Jonze, 101 Minuten, deutsche Fassung
Der neunjährige Max läuft von zu Hause fort und segelt übers Meer, um im wunderbaren Reich der gigantischen Zottelmonster König zu werden. Doch es ist gar nicht so einfach, ein König zu sein. Filmemacher Spike Jonze inszeniert die zauberhafte, optisch überwältigende Kinoversion des gefeierten Buchklassikers von Maurice Sendak über die lustigen und wilden Krawallzeiten, die wir Kindheit nennen.
Samstag, 19. Juli, Einlass 19.00 Uhr, Filmbeginn bei Anbruch der Dunkelheit
PUBLIKUMSFILM
Zur Abstimmung stehen:
„Caravaggio“ (1986), „Derek“ (2008) und „Nowhere Boy“ (2009)
CARAVAGGIO
GB 1986, Regie: Derek Jarman, 93 Minuten, deutsche Fassung
Eine doppelte Hommage sowohl an Caravaggio (1571–1610) als auch an das von ihm zur Meisterschaft gebrachte Chiaroscuro, einer dramatisierenden Hell-Dunkel-Akzentuierung. Jarman greift für die Darstellung der Zerrissenheit des Lebens des Barockmalers immer wieder auf dieses Stilmittel zurück und beleuchtet jeweils nur Teile der Szenerie. Auf diese Weise wird Caravaggios Dreiecksbeziehung mit einem Dieb und einer Prostituierten sowie sein Leben in der Welt seiner reichen Förderer ins Licht gesetzt.
DEREK
UK 2008, Regie: Isaac Julien, 76 Minuten, deutsche Fassung
Derek Jarman machte aus seinem Leben ein Fest, zu dem alle eingeladen waren. Der Maler, Autor, Gärtner, Aktivist und – vor allem – Filmemacher hatte eine besondere Ausstrahlung auf seine Zeit. Seine engste Verbündete, Tilda Swinton, und Isaac Julien, der sein künstlerisches Erbe antrat, haben sich zusammengetan und für „Derek“ seine Kunst und sein Leben wieder auf die Leinwand gebracht.
NOWHERE BOY
UK 2009, Regie: Sam Taylor-Wood, 99 Minuten, deutsche Fassung
Liverpool in den Fünfzigern: John Lennon (Aaron Johnson), 15 Jahre alt und von der Schule genervt, fällt zu Hause bei seiner strengen Tante Mimi (Kristin Scott Thomas) die Decke auf den Kopf. Eines Tages trifft John jedoch seine Mutter Julia (Anne-Marie Duff) wieder, die den damals Fünfjährigen überstürzt verlassen hatte. Die lebenslustige, musikbegeisterte Frau führt John in die aufregende neue Welt des Rock ‘n‘ Roll ein und bringt ihm das Banjo-Spielen bei – nicht ahnend, dass sie damit den Grundstein für Lennons späteren Lebensweg legt. John gründet eine Band und
lernt über Freunde den talentierten Gitarristen Paul McCartney (Thomas Brodie Sangster) kennen. Doch der Spagat zwischen seinen musikalischen Ambitionen und den zwei starken Frauen in seinem Leben wird für Lennon zur Zerreißprobe.
INFO:
1822-STÄDEL-NÄCHTE IN KOOPERATION MIT ORFEO’S ERBEN
MITTWOCH, 16. JULI BIS SAMSTAG, 19. JULI 2014
Städel Museum, Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt am Main
Einlass für die Abendvorführungen jeweils 19.00 Uhr,
Filmbeginn bei Anbruch der Dunkelheit
Eintritt frei
1822-Städel-Nächte
Die 1822-Städel-Nächte sind eine von der Frankfurter Sparkasse geförderte
Veranstaltungsreihe des Städel, in der das Museum andere Kulturinstitutionen einlädt
und die vielfältigen Verknüpfungen zwischen bildender Kunst, Musik, Film, Literatur
oder Tanz sowie die Verbundenheit der unterschiedlichen Kulturinstitutionen in
Frankfurt auf kreative Weise deutlich macht.