Die Jüdischen Filmtage Frankfurt feiern zum fünften Mal die Kraft jüdischer Kultur auf der Kinoleinwand
Redaktion
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Welches Medium ist besser geeignet, jüdisches Leben in seiner ganzen Vielfalt zum Leuchten zu bringen und direkt in die Herzen des Publikums zu tragen, als der Film? Zum nunmehr fünften Mal präsentiert die Jüdische Gemeinde Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Kulturdezernat der Stadt Frankfurt herausragende jüdische Filmproduktionen aus aller Welt.
In enger Zusammenarbeit mit Kinos und Kulturinstitutionen in der ganzen Stadt bietet das Programm einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt und Lebendigkeit jüdischer Erfahrungen und Kulturen. Die Besucherinnen und Besucher erwartet ein farbenfrohes Kaleidoskop internationaler Produktionen aus Argentinien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Israel, Polen, Rumänien, Spanien, Tschechien, der UdSSR, Ungarn sowie den USA.
Humorvolle Auseinandersetzungen mit existenziellen Lebensrealitäten treffen auf generationenübergreifende Familiengeschichten und gesellschaftskritische Dramen. Das Programm umfasst Spielfilme, Dokumentationen und Kurzfilme, darunter die Romcom „Elik & Jimmy“, die Dramedy „All about the Levkoviches“, den jiddischen Stummfilm-Klassiker von 1925 „Jüdisches Glück“, den gesellschaftskritischen Film „Running on Sand“ oder auch „Alegría“, ein Film über Vielfalt, Toleranz und bemerkenswerte Frauen.
Freiluftkino-Abende, ein Theaterstück, eine Karaoke-Nacht und auch Angebote für Kinder und Familien ergänzen das insgesamt 26 Veranstaltungen umfassende Programm der diesjährigen Jüdischen Filmtage.
Jüdische Geschichte und Kultur Ostmitteleuropa im Blick
Zur Eröffnung wird am Sonntag, 1. September, im Kino des DFF - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum (DFF) die französische Produktion „A Good Jewish Boy“ gezeigt – eine melancholische Komödie über jüdische Identität, das Erwachsenwerden und den Abschied von Zuhause. Der Hauptdarsteller Michaël Zindel wird an diesem Abend über Toleranz – die Botschaft des Films – sprechen.
Einen besonderen Blick richten die Jüdischen Filmtage in diesem Jahr auf die jüdische Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas – am Donnerstag, 12. September, ist der US-Dokumentarfilm „Vishniac“ zu sehen, der den Fotografen Roman Vishniac porträtiert. Seine in den 1930er Jahren entstandenen Aufnahmen jüdischen Lebens in Osteuropa wurden zu einem ikonischen visuellen Zeugnis einer Welt, die wenige Jahre später in der Schoa ausgelöscht wurde.
Zum Abschluss der Jüdischen Filmtage können die Besucherinnen und Besucher einen ganz besonderen Abend im Herzstück jüdischen Lebens, dem Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, erleben. „Die Zweiflers“ kommen „nach Hause“, und Interessierte haben die einmalige Gelegenheit, auf Filmschaffende und Schauspielerinnen der vielfältigsten jüdischen Serie Deutschlands zu treffen und Insights aus erster Hand zu hören.
In Anwesenheit von David und Sarah Hadda sowie der Schauspielerinnen und Schauspieler Aaron und Leo Altaras, Sunnyi Melles und Leonille Wittgenstein können Köstlichkeiten der jüdischen Küche genossen werden. Durch den Abend führt der Frankfurter Gastronom James Ardinast.
Kulturdezernentin Ina Hartwig sagt: „Der Film ist eine sehr zugängliche Kunstform, sie bringt Menschen zusammen und ermöglicht das Gespräch. Gerade in diesen Zeiten ist es der Stadt Frankfurt am Main daher ein besonders wichtiges Anliegen, jüdisches Leben und Kultur zu fördern und in der Stadt sichtbar und erfahrbar zu machen. Die Jüdischen Filmtage leisten niedrigschwellig einen großen Beitrag zur Verständigung, gegen Antisemitismus und Ausgrenzung, für den Zusammenhalt unserer demokratischen Stadt.“
Marc Grünbaum, Kulturdezernent der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, betont: „Die Jüdischen Filmtage Frankfurt sind mittlerweile fester Bestandteil des städtischen Kulturlebens, und darauf sind wir sehr stolz! Zum fünften Mal richten wir nun die Jüdischen Filmtage zusammen mit der Stadt Frankfurt und unseren Partner*innen im gesamten Stadtgebiet aus. Ich möchte mich für die Zusammenarbeit, die wir gerade in diesen Zeiten als Zeichen der Solidarität und des Zusammenhalts verstehen – ausdrücklich bedanken. Die diesjährigen Jüdischen Filmtage eröffnen einen mitunter überraschenden Blick auf eine lebendige, kraftvolle jüdische Kultur und Gegenwart.“
Daten und Fakten
Die Jüdischen Filmtage Frankfurt finden vom 1. bis 15. September statt. Spielorte sind die Astor Film Lounge MyZeil, das Filmforum Höchst, die Harmonie, das Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, das Instituto Cervantes, das Jüdische Museum Frankfurt, das Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum und das Mal Seh’n Kino. Das gesamte Programm findet sich unter juedische-filmtage.com.
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