Im Rahmen der Best of Cinema Reihe kommt dieser Kultfilm nur am Dienstag, 1. Oktober 2024 zurück ins Kino
Margarete Ohly-Wüst
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Nachdem sich 1978 Robert Kerner (Burghart Klaußner) in den Westen abgesetzt hat, geht Christiane Kerner (Katrin Sass) ganz in ihrer Rolle als Mutter, Grundschullehrerin und Sozialistin auf. Doch dann fällt die selbstbewusste Bürgerin der DDR kurz vor dem Fall der Mauer nach einem Herzinfarkt ins Koma und bekommt vom Fall der Mauer, der Abdankung der alten Parteiriege und dem Siegeszug des Kapitalismus in der DDR ebenso wenig mit wie von den Veränderungen im Leben ihrer beiden Kinder Ariane (Maria Simon) und Alex (Daniel Brühl).
Als sie wie durch ein Wunder nach acht Monaten die Augen wieder aufschlägt, erwacht sie in einem neuen Land. Sie hat nicht miterlebt, wie West-Autos und Fast-Food-Ketten den Osten überrollen (bei denen Ariane jetzt arbeitet), wie Coca Cola Jahrzehnte des Sozialismus einfach weggespült hat und wie man hastig versucht, zusammenwachsen zu lassen, was zusammen gehört.
Als sie dann nach Hause entlassen wird, darf sie von den großen Veränderungen in ihrem Land nichts erfahren, denn ihr schwaches Herz ist zu angeschlagen, als dass sie die Aufregung überstehen könnte.
Der 21jährige Alex arbeitet jetzt als gelernter Fernsehmonteur bei einer Firma, die Satellitenschüsseln vertreibt und ihre Mitarbeiter per Los zu Ost/West-Paaren zusammenschließt. Deshalb ist jetzt sein neuen Arbeitskollege aus dem Westen Denis Domaschke (Florian Lukas).
Um seine Mutter zu retten, muss er nun auf 79 Quadratmetern Plattenbau die DDR wieder auferstehen lassen. Schnell stellt er fest, dass sich dieser Plan schwieriger umsetzen lässt als erwartet, denn das dafür zu errichtende Illusionsgebäude verlangt ihm Fantasie, Stehvermögen und Improvisationskunst ab. Dabei ist Denis ein große Stütze, denn er ist ein ambitionierten Amateurfilmer und er kann Alex mit Videos von alten DDR-Sendungen sowie mit einem Abspielgerät versorgen. Doch wie lange kann Axel die rasant wandelnde Außenwelt noch vor Christiane verbergen?
″Good Bye, Lenin!″ war 2003 der große Gewinner sowohl beim Deutschen als auch beim Europäischen Filmpreis mit acht beziehungsweise sechs Auszeichnungen. Im Jahr darauf erhielt er mit einem César und einem Goya die renommiertesten Filmpreise Frankreichs und Spaniens für den besten ausländischen Film.. Ebenfalls 2004 wurde die Komödie bei den Golden Globes als bester fremdsprachiger Film nominiert, konnte aber gegen den Afghanischen Film ″Osama″ über die unwürdigen Lebensbedingungen von Frauen in Afghanistan nicht gewinnen.
Passend zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober – gibt es bereits am 1. Oktober im Rahmen der Best of Cinema Reihe die Chance, sich thematisch einzustimmen und die Komödie auf der großen Leinwand wieder- oder auch ganz neu - für sich zu entdecken!
Regisseur von ″Good Bye, Lenin″ ist Wolfgang Becker, der auch zusammen mit Bernd Lichtenberg das Drehbuch erstellt hat. Becker präsentiert mit seiner Film eine im wahrsten Sinne des Wortes deutsche Komödie, wie man sie noch nie gesehen hat. Sie ist gleichzeitig rasend komisch, hinreißend grotesk und unendlich bewegend. In ihr erzählt der Regisseur auf ebenso eigenwillige wie unwiderstehliche Art eine andere Geschichte der gesamtdeutschen Historie, dabei lässt er nicht nur eine Nation, sondern vor allem eine Ostberliner Familie zusammenwachsen.
Die Hauptrollen werden von den beiden mit einem Deutschen Filmpreis ausgezeichneten Darstellern Katrin Sass und Daniel Brühl übernommen. Für Daniel Brühl war das der Beginn einer bis heute andauernden großartigen internationalen Karriere. In weiteren Rollen werden die beiden Schauspieler optimal unterstützt von Tschulpan Chamatowa als Axels russische Freundin Lara, Maria Simon als Axels Schwester Ariane, Florian Lukas als Axels Partner in Crime Denis Domaschke sowie Alexander Beyer als Arianes Chef Rainer, der bei den Kerners einzieht.
Insgesamt handelt ″Good Bye, Lenin!″ ganz wesentlich von Fälschungen, Täuschungen und Lügen, offenen wie versteckten. Trotzdem ist der Film auch heute noch ein sehenswertes Filmereignis voller Herz und Witz, in dem letztendlich auch zusammenwächst, was wirklich zusammengehört.
Da die bisher gezeigten 32 Filme der Best of Cinema Reihe mit dem Untertitel Meisterwerke zurück ins Kino beim Publikum sehr gut angekommen sind, werden Studiocanal und seit 2023 auch der Constantin Film Verleih und Capelight Pictures auch in den letzten drei Monaten im 2. Halbjahr 2024 weiterhin jeweils am ersten Dienstag im Monat Kultfilme oder Evergreens im Rahmen der Best of Cinema Reihe anbieten. Neben Studiocanal, Constantin Film Verleih und Tobis werden sich im zweiten Halbjahr 2024 neu der X-Verleih und auch wieder Capelight Pictures beteiligen.
Für das 2. Halbjahr 2024 sind nach dem Oktober Film ″Good Bye, Lenin!″ (2003) noch folgende zwei Oscar-nominierte Meisterwerke vorgesehen: Di. 05.11.2024 ″Der große Diktator″ (1940) und Di. 03.12.2024 ″La La Land″ (2016). Ob und mit welchen Filmen die Reihe im nächsten Jahr fortgesetzt wird, steht z. Zt. noch nicht fest.
Auf der Best of Cinema Webseite (https://www.bestofcinema.de/good_bye_lenin_2003) kann man nachschauen, in welchen Kinos vor Ort und zu welcher Uhrzeit am Dienstag, 1. Oktober 2024 und auch noch an den nächsten Tagen (z.B. auch am 03.10.2024, dem Tag der Deutschen Einheit) mit wenigen weiteren Vorführungen ″Good Bye, Lenin″ zu sehen sein wird. Man kann auf der Webseite (https://www.bestofcinema.de/ ) auch noch Näheres zu den bisher gezeigten Filmen seit November 2021 bis September 2024, sowie zu den zwei letzten Filmen des 2. Halbjahres 2024 erfahren.
Foto 1: Alexander ″Alex″ Kerner (Daniel Brühl) hängt ein Honecker-Bild ab.© X-Verleih
Foto 2: Christiane Kerners (Katrin Sass) Ausflug in die Wirklichkeit © X-Verleih
Foto 3: Denis Domaschke (Florian Lukas ) und Alex Kerner (Daniel Brühl) im Schneideraum © X-Verleih
Info:
Good Bye, Lenin (Deutschland, 2003)
Originaltitel: Good Bye, Lenin
Genre: Tragikomödie, Drama, History, Komödie
Filmlänge: ca. 121 Min.
Regie: Wolfgang Becker
Drehbuch: Bernd Lichtenberg, Wolfgang Becker
Darsteller: Daniel Brühl, Katrin Sass, Maria Simon, Chulpan Khamatova, Florian Lukas, Alexander Beyer, Burghart Klaußner, Michael Gwisdek, Jürgen Holtz, Christine Schorn, Jochen Stern, Stefan Walz, Eberhard Kirchberg, Hans-Uwe Bauer u.a.
Verleih: X-Verleih
FSK: ab 6 Jahren
″Good Bye, Lenin" wird vor allem am Dienstag, 01.10.2024 im Rahmen der Best of Cinema Reihe in etwa 300 Kinos in Deutschland zu sehen sein. Daneben wird es auch noch einige Vorführungen an den Tagen danach geben. Die Kinos vor Ort, Termine und Startzeiten sollte man vorher noch auf der Internetseite https://www.bestofcinema.de/good_bye_lenin_2003 nachsehen.