schloßEin Film von Michael Haneke in der Reihe Kafka im Kino am 13. Oktober in Berlin

Romana Reich

Berlin (Weltexpresso) - Der Versuch des Landvermessers K., ins Schloss zu gelangen, schlägt ebenso fehl wie sein Versuch, sich in der zum Schloss gehörenden Dorfgemeinde anzusiedeln. Je mehr K. sich bemüht, desto weiter entfernt er sich vom Ziel. Die Bürokratie des Schlosses verhindert in ihrer Undurchdringlichkeit und Willkür jede Klärung seiner gesellschaftlichen wie existentiellen Situation. K. bleibt schlussendlich, was er am Tag seiner Ankunft war: ein – im günstigsten Fall – geduldeter Fremder.

Der mehrfach ausgezeichnete Film wurde von der Kritik für seine Erfassung des Kerns kafkaesker Situationen gelobt, die »glasklar und mysteriös zugleich« seien. Auf kino.de wird eine »kongeniale Verwandtschaft« zwischen Haneke und Kafka festgestellt: »Mit eisigen, nachtschweren Bildern verwandelt Haneke Kafkas letzten Roman in eine kalte Utopie der Vergeblichkeit, deren unerbittliche Mechanik nur durch die sonore Erzählstimme Udo Samels gemildert« werde.


Sonntag, 13. Oktober 2024, 15.30 Uhr
Das Schloß
Regie: Michael Haneke, Ö 1997, 123 Min.

Mit Ulrich Mühe, Susanne Lothar, Ortrud Beginnen, Udo Samel u. a.

Bundesplatz-Kino Berlin
Bundesplatz 14
10715 Berlin
Eintritt 8 €



Begrüßung und Einführung: Dina Wimmer, Österreichisches Kulturforum Berlin
Die Filmreihe wird vom Deutschen Kulturforum östliches Europa, dem Bundesplatz-Kino Berlin und dem Tschechischen Zentrum Berlin veranstaltet und ist Teil des Projekts Kafka2024.