riefenRIEFENSTAHL ist der erfolgreichste Arthouse-Dokumentarfilm des Jahres

Redaktion

Berlin (Weltexpresso) -  Andres Veiels virtuoser Dokumentarfilm RIEFENSTAHL, von Sandra Maischbergers Vincent produziert, an seinem 5. Wochenende 100.000 Kinobesucher.innen erreichen konnte und damit seine wunderbare Erfolgsstory fortschreibt.

Kein Arthouse-Dokumentarfilm der letzten 5 Jahren hat schneller diese magische Erfolgsmarke erreicht. Zudem ist RIEFENSTAHL der erfolgreichste Arthouse-Dokumentarfilm des Jahres und der erfolgreichste Film in der Karriere von Andres Veiel.

Andres Veiel, Sandra Maischberger und dem gesamten Filmteam haben mit der Auswertung des Nachlasses von Leni Riefenstahl nicht nur einen detailliert-prägnanten Blick auf die deutschen Nachkriegsgesellschaft herausgearbeitet, es ist ihnen gelungen wichtige Erkenntnisse und Rückschlüsse für die heutigen gesellschaftspolitischen Herausforderungen in der ganzen Welt zu destillieren: Ein mutmachendes filmkünstlerisches Statement für die Notwendigkeit der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dessen bis heute wirkmächtigen Bildwelten der Leni Riefenstahl.

Dir österreichische Schriftstellerin Elfriede Jelinek schrieb über RIEFENSTAHL:

"Der Film ist in jeder Hinsicht großartig, er zeigt die Riefenstahl, indem er sie aus ihrem Umraum hervorstechen lässt (zweifellos genau das, was sie immer wollte: hervorstechen!), ihr manisches Hinaufhanteln zwischen den Punkten, die sie selbst nicht versteht (was wirft man ihr da vor? Sie hat doch nichts gemacht!), weil sie sich selbst nicht versteht. Sie glaubt, was sie sagt. "Sich in die Tasche Lügen" ist eine Redensart. Die Riefenstahl hat sich gleich in ihr ganzes Leben hineingelogen, deshalb würde sie es auch "reich" nennen."

Der Film, der seit seiner Weltpremiere beim Filmfestival in Venedig auch international große Anerkennung erfahren hat, ist bereits in 30 Ländern verkauft worden, darunter die USA und Japan. Vergangene Woche ist RIEFENSTAHL, von einem sehr positiven Medienecho begleitet, bereits in Frankreich in die Kinos gekommen und die Kinostarts in Australien und Großbritannien stehen kurz bevor. Beta Cinema, der Weltvertrieb von RIEFENSTAHL, wird Sie hier auf dem Laufenden halten.

Zu den zahlreichen Filmfestivals rund um den Globus, die RIEFENSTAHL präsentiert haben, gehören unter anderem Telluride/USA, Rio de Janeiro, Tallin Black Nights/Estland, Zurich, MAMI Mumbai, Haifa/Israel, Hong Kong und IDFA Amsterdam. RIEFENSTAHL wurde als Bester Film, Cinema & Arts Award in Venedig ausgezeichnet, des weiteren mit dem Preis der Jury und dem Preis der Kritiker in Valenciennes/Frankreich, als Bester Dokumentarfilm in Pessac/Frankreich, mit dem CineDocs Prize des CineFest in Miskolc/Ungarn, sowie als Bester Dokumentarfilm mit dem Gilde Filmpreis der AG Kino-Gilde. 

Majestic Filmverleih hat RIEFENSTAHL am 31. Oktober 2024 bundesweit in die Kinos gebracht.

Über den Film

Leni Riefenstahl gilt als eine der umstrittensten Frauen des 20. Jahrhunderts. Ihre ikonografischen Bildwelten von „Triumph des Willens“ und „Olympia“ stehen für perfekt inszenierten Körperkult, für die Feier des Überlegenen und Siegreichen. Und zugleich auch für das, was diese Bilder nicht erzählen: die Verachtung des Unvollkommenen, des vermeintlich Kranken und Schwachen, der Überlegenheit der einen über die anderen. Die Ästhetik ihrer Bilder – man denke an Fake News und Selbstoptimierungswahn – ist präsenter denn je. Gilt das auch für ihre Botschaft?

Der Film geht dieser Frage anhand der Dokumente aus Riefenstahls Nachlass nach - privaten Filmen und Fotos, aufgenommenen Telefonaten mit engen Wegbegleitern, persönlichen Briefen. Bild für Bild, Facette für Facette legt er Fragmente ihrer Biografie frei und setzt sie in einen erweiterten Kontext von Geschichte und Gegenwart.

Riefenstahls Hang, die Schönheit durchtrainierter Körper zu zelebrieren, beginnt nicht erst in den 1930er Jahren. Als „Wunschsohn“ ist sie der brutalen Erziehung ihres Vaters ausgeliefert. In den 1920er Jahren setzt sich diese „Schulung“ an ihren Filmsets fort. Sie will mit ihren Schauspielkollegen mithalten - allesamt Männer, die den Ersten Weltkrieg als eine großartige Zeit verklären. Und die bereit sind, sich „vor der Fahne des Führers“ zu versammeln.

Mit den Bildern aus „Triumph des Willens“ beschreibt sie sich selbst: Organisierte Kraft und Größe, Demonstration des kontrollierten Körpers, auf Sieg getrimmt. Ihre strikte Leugnung, die Wechselwirkung ihrer Kunst mit dem Terror des Regimes nach dem Krieg anzuerkennen, ist mehr als nur eine abgewehrte Schuld: In persönlichen Dokumenten trauert sie ihren „gemordeten Idealen“ nach.

Damit steht sie für viele, die in Briefen und aufgenommenen Telefonaten ihres Nachlasses von einer ordnenden Hand träumen, die endlich mit dem „Scheißstaat“ aufräumt. Dann würde auch ihr Werk eine Renaissance erfahren, in ein, zwei Generationen sei es so weit. – Was, wenn sie recht behalten?

Foto:
Plakat©Verleih

Info:
RIEFENSTAHL ist der neue Film des vielfach preisgekrönten Dokumentarfilm-Regisseurs Andres Veiel. Produziert wurde er von Sandra Maischberger und ihrer Vincent Productions (Executive Producer: Enzo Maaß) in Koproduktion mit WDR, SWR, NDR, BR und rbb. Die Produktion wurde mit Mitteln von Film- und Medienstiftung NRW, Medienboard Berlin-Brandenburg, FFA, BKM und DFFF gefördert.

Majestic Filmverleih hat RIEFENSTAHL am 31. Oktober 2024 bundesweit in die Kinos gebracht.